Hi Tani,
: Ja. Woher weiß ich, ob es gutes/schlechtes Protein ist? Huhn ist doch nicht gleich Huhn und was ist mit Fisch, Lamm...?
Jein... Jetzt müßte ich doch in buchform ausholen *grins*... Das fängt schon mit der Deklarationspflicht an. Hundefutter muß einen bestimmten Prozentsatz Hüherfleisch enthalten bevor auf der Verpackung stehen darf: "mit Huhn", "mit viel Huhn", etc.... Da fängt es schon an. Allerdings ist ein Hühnerprotein ein Hühnerprotein - das ist nicht zu ändern ;-)
Fisch und Lamm hat wieder ein ganz anderes Protein, weshalb Futter für sensible Hund oftmals mit Lamm ist, bzw die Vet-Diäten für Allergiker sogar rein auf Fischbasis.
Hier jetzt alle aufzuführen wäre etwas langathmig *grins*.
: Wie war das doch noch mit den Kohlenhydraten?
Kohlenhydrate sind die pflanzlichen Energiespender. Sie bestehen aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff und sind bekannt unter dem Begriff "Saccharide" (Monosaccharin, Disachharide, Polysachharide).
Wichtig sind diese Stoffe vor allem als Energiequelle für das Gewebe sowie das Herz, auch für die Funktion des Zentralnervensystems.
Die Kohlenhydrate versorgen unsere Tiere also auch mit Energie. Überschreitet die Menge nun den Bedarf, schafft der Körper Reserven in Form von Körperfett.
Eine sehr wichtige Rolle spielen die Kohlenhydrte zudem bei der Verdauung.
: Bei dem Futter, welches meine Hündin am besten verträgt (u.a. "nur" 400-450g statt 500-600g pro Tag, bei 25kg) führen Mais und Maismehl das Deklarationen Ranking an (Mais, Maismehl, Geflügelfleischmehl (10,5%), Reismehl, Fischmehl, Lammfleischmehl (4%), ...). Das ist doch "grottenschlecht", oder?
Naja, richtig prickeln klingt das nicht... Und ich muß sagen, das ich eine empfohlene Futtermenge von 400 - 450 g / Tag für einen 25 kg schweren Hund schon recht viel finde. Ich habe bei mir mal eben auf die Verpackung geschaut - da steht 25 kg - 210 g / Tag.
: Und dann gibt es doch noch die Sache mit den Fetten?
Ja... Nahrungsfett gehört zu den Lipiden.
Lipide sind uns Verbrauchern eher bekannt unter dem Namen Fettsäuren. Es gibt gesättigte, einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die sich in der Länge der Kohlenstoffketten unterscheiden.
Fett hat diverse Aufgaben im Körper, als zB Energiespeicherung (Unterhautfettgewebe), Stoffwechsel, usw...
Die Konzentration von Energie in Fett ist auch sehr viel höher, als zB in Proteinen oder Kohelnhydraten und hat eine bessere Verdaulichkeit, womit es als Energielieferant schneller zur Verfügung steht.
Fett ist zudem ein Lieferant von diversen essentiellen Fettsäuren und übernimmt eine wichtige Trägerfunktion bei der Aufnahme von Vitaminen.
Allerdings ist es nicht nur wichtig, das Fettsäuren im Futter enthalten sind, die Omega Fettsäuren (n-6 und n-3) sollten im Idealfall auch noch im richtigen Verhältnis zueinander stehen.
: Woher beziehen die Hunde eigentlich ihre Energie? Gab es da nicht noch einen unterschied, ob Ausdauer oder Sprint gefordert wird?
Nein, eigentlich nicht - wäre mir zumindest neu.
: Last but not least, Phosphor - Calcium, müssen/sollen doch auch in einem bestimmten Verhältnis stehen...?
Stimmt. Wenn man von Kalzium spricht, hat man automatisch das Thema Phosphor mit am Wickel. Besonders wichtig sind Kalzium & Phosphor in der Wachstumsphase, da sie die Skelettentwicklung beeinflussen. Bis vor einer Weile dachte man noch irrtümlich, man müsse großen Hunden auch besondere Mengen an Kalzium während des Wachsens zufüttern. Heute weiß man, das das absolut falsch ist und die Knochenentwicklung negativ dadurch beeinflußt wird. In speziellen Aufzuchtfuttern für Welpen und Junghunde großer Rassen achtet man sorgsam darauf, das das Verhältnis dieser beiden Mineralstoffe nicht nur ausgewogen, sondern auch reduziert ist im Gegensatz zu den Futtersorten für kleinere Hunde im Wachstum.
Ein Mangel an Kalzium und/oder Phosphor kann zu Rachitis, Osteomalazie sowie ernährungsbedingten Überunktionen der Nebenschilddrüse führen.
Ein Überschuß von Phosphor führt zu Kalziummangel. Das erklärt auch, warum viele Tierärzte von einer "eigenen" Fütterung durch selber kochen oder roher Fütterung abraten, denn ein ordentliches Gleichgewicht ist gar nicht so einfach hinzubekommen, oder kannst Du mir spontan aufzählen, in welchen Produkten wovon in welchen Mengen enthalten ist??
Das ideale Verhältnis von Kalzium zu Phosphor (ich hab das mal gerade rausgesucht) liegt für Hunde übrigens bei 1,2:1 bis 1,4:1 (bei Katzen 0,9:1 bis 1,1:1).
: Wahrscheinlich wäre es besser, wenn du mir ein Buch empfehlen könntest ;-))
Gern :-))
"Ernährung von Hund und Katze" von Case / Carey / Hirakawa
Leitfaden für Tierärztinnen und Tierärzte
erschienen im Schattauer Verlag
: Verwirrte Grüße,
jetzt hoffentlich nicht noch verwirrter ;-)
Liebe Grüße
Gesa & Borderbande