Lieber Attila,
unsere Informationen über Menadion K3 haben zunächst dazu geführt, dass Firmen (für Tierfutter und Tierergänzungsfutter) die Dosierungen zurückgenommen haben, dann wurde Menadion K3 schon von einer Reihe von Firmen ganz entfernt und inzwischen gibt es Firmen, die sich zu Vitamin K1 bekennen.
Zum Beispiel die WDT (Wirtschaftgenossenschaft Deutscher Tierärzte).
Bei Menschen war es ähnlich - allerdings geht das schon auf die 50-er und 60-er Jahre des letzten Jarhhunderts zurück.
Erst gab es Arbeiten über Schäden, die natürlich zuerst angezweifelt wurden, dann wurden die Schäden unwiderlegbar und das führte dann - leider erst rd. 30 Jahre später - dazu, dass Menadion K3 negativ bewertet wurde (Nach Nutzen-, Risikoverhältnis nicht vertretbar! Anwendungsgebiete laut Aufbereitungsmonographie: K e i n e !) und für den Bereich der menschlichen Ernährung ist Menadion K3 nie zugelassen worden. De facto ist es v e r b o t e n .
Nachdem man inzwischen doch auch bei Tieren "kontrolliert" kommen jetzt auch hier nach und nach mehr Informationen über Schadwirkungen von Menadion K3 zur Veröffentlichung. Natürlich sind dabei die "Nutztiere" zunächst wichtiger.
Ein Problem ist, dass selbst Vitamin K1 in den Wirkungen kaum bekannt ist. Man kennt nur Blutgerinnung und vielleicht noch positive Wirkungen bei der Wundheilung. Bei Osteoporose ist es inzwischen auch als wichtig erkannt und hier haben wir durchaus Verdienste (zumindest in Deutschland, aber auch in anderen Länder- eigentlich sogar weltweit!), dass Vitamin K1 bekannt oder bekannter ist.
Durch Ferland (1998) sind in einer Übersichtsarbeit die inzwischen Vitamin-K-abhängigen Proteine zusammengefaßt worden. Wenn Du unseren Beitrag "Vitamin-K-abhängige" Proteine und ihre Wirkungsorte" liest findest Du ein ganz aktuelle Zusammenstellung aller bisher bekannten Proteine, die - um aktiv (gamma-carboxylierung) für den Organismus werden zu können - Vitamin K (K1/K2) benötigen.
Selbst die Firma Roche (Autor Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Kolb) hat in einer Broschüre die koagulative und antikoagulative Wirkung und die Wirkungen der Vitamin-K-abhängigen Proteine auch außerhalb der Blutgerinnungs r e g u l a t i o n beschrieben und führt auch an, dass Vitamin K1 die natürliche Fibrinolyse (Auflösung von Blutgerinnseln, also Thromboseverhinderung) fördert.
Für die Firma Roche ist das deshalb so bemerkenswert, weil sie auch "Blutverdünner" vom Typ der Vitamin-K-Antagonisten (z.B. Marcumar) anbietet, obwohl der Firma die antikoagulative Wirkung und die Wirkung auf die Förderung der natürliche Fibrinolyse von Vitamin K1 bekannt sind.
Dabei sind sicher noch nicht einmal alle Vitamin-K-abhängigen Proteine erforscht, so dass das Thema weitere Überraschungen bringen wird.
Prof. Jakob von der Uni Würzburg beschreibt die Wirkungen von Vitamin K1 auf Osteoporose und Arteriosklerose z.B. in einer Arbeit von 2002 in gleicher Weise wie wir und dies zeigt, dass die Forschung weitergeht und Ergebnisse bringt, die wir großteils schon veröffenlicht haben.
Es ist in Literatur also ALLES zumindest SEHR VIELES bekannt und es ist nur eine Frage der Zeit wann Menadion K3 g e n e r e l l durch Vitamin K1 auch im Tierfutter ersetzt wird.
Selbst die Fa. Roche hat 2002 und auch in diesem Jahr (2003) schon wieder fleißig bei uns im Internet gelesen. Das ist z.B. unter der Homepagestatistik unter "Provider" zu finden.
Insofern sind Beiträge wie von Dir auch sehr hilfreich Vitamin K1 positiv bekannt zu machen und auf Menadion K3 als "Stoff" mit toxischen Wirkungen hinzuweisen.
Viele Grüße
Herbert