Hallo Volker,
es ist inzwischen erwiesen, daß Gammalinolensäure den Anteil an entzündlich wirkenden Stoffwechselprodukten in der Zellmembran senkt, den Anteil der Stoffwechselprodukte mit entzündungshemmender Wirkung aber steigert. Die Gammalinolensäure liegt in einer hohen Konzentration z.B. in Nachtkerzenöl und einigen Fischölen vor.
Andere Pflanzenöle, auch Sonnenblumenöl, haben einen hohen Anteil an Linolsäure, die erwiesenermaßen beteiligt ist an allergischen und entzündlichen Hauterkrankungen.
Nicht jede Hautgeschichte beruht auf einem Mangel an Gammalinolensäure. Wenn ein genereller Mangel an essentiellen Fettsäuren, die ja in jedem Pflanzenöl in unterschiedlicher Kombination vorhanden sind, vorliegt, kann bereits ein Teelöffel Sonnenblumenöl am Tag wunder wirken. Außerdem ist Pflanzenöl auch ein Vitaminträger bzw. trägt zum Aufschluß von fettlöslichen Vitaminen bei, so daß hier auch ein evtl. Vitaminmangel ausgeglichen werden kann.
Man muß sich aber darüber im Klaren sein, daß Öle mit einem erhöhten Linolensäuregehalt Krankheitssymptome verstärken können. Bei einem Hund mit Hautproblemen würde ich herkömmliches Pflanzenöl nach spätestens 4 bis 6 Wochen absetzen, wenn keine Besserung eintritt, da der erhöhte Linolensäuregehalt in diesem Fall mehr schaden als nützen kann.
Weiterhin stört mich persönlich die hohe Dosierung der Pflanzenöle; je nachdem, wie groß die Futterration meines Hundes ist, kann ich mit einem Eßlöffel Sonnenblumenöl den Fettgehalt im Futter um 5 bis 10% erhöhen. Wenn ich ein Futter gebe, in welchem ohnehin bereits ein Rohfettgehalt von 12 oder 15% vorliegt (= Futtermittel der "neueren Generation"
, ist mir das auf Dauer gesehen zuviel Fett für meine Hunde. Die Empfehlung, den Hunden tägl. einen Eßlöffel Öl ins Futter zu geben, stammt ja noch aus einer Zeit, in der die Trockenfutter, Zucht- und Hochleistungsfutter einmal ausgenommen, nur 5 bis max. 8% Rohfett aufwiesen.
Viele Grüße
Antje