Hallo Maria,
: Meine Anforderungen an meinen Hund sind ganz einfach, daß er weder
: Menschen noch Hunden gefährlich wird. Alles andere muß man sehen.
Und was machst Du mit ihm, wenn er diesen Deinen Anforderungen nicht entspricht??? Und was muß man sehen???
Ich habe kein festgelegtes Anforderungsprofil, welches meine Hunde erfüllen müssen. Meine Anforderungen, die ich an meine alte Hündin stelle, sind ganz andere als die, die ich an die beiden jungen Stelle. Ist ja wohl auch logisch. Und es gibt bestimmt Gründe, wegen denen ein hund bei Dir gehen muß, bei mir aber bleiben dürfte, und umgekehrt.
Letzendlich ist es so, daß die Anforderungen an einen Hund steigen, je genauer man seinen "Zweck" definiert. Bei einem Hund, der nur problemlos und umweltkompatibel neben jemandem herleben soll, gibt es natürlich weniger Gründe, ihn abzugeben, als bei einem Hund, der eine bestimmte Arbeit verrichten und/oder zur Zucht eingesetzt werden soll. Letzendlich kann aber ein einziger Grund ausreichen, daß ein Hund den Besitzer wechselt, egal ob er Haus- oder Arbeit- oder Zuchthund ist.
Nun zu meinen Hunden und was mit ihnen passiert, wenn sie "meinen Anforderungen" nicht entsprechen: Sie werden verkauft. Ein Hund, der mir "nicht gut genug" ist (für mein spezielles Anforderungprofil), kann
einem anderen Anforderungsprofil zu 100% entsprechen. Dort ist er dann ein vollwertiger Partner, vielleicht als Diensthund, vielleicht als Blindenhund, vielleicht als privater Schutzhund, vielleicht als Herdengebrauchshund, vielleicht als Familien- und Begleithund etc. "Zu jedem Topf gibt es ein Deckelchen", man muß nur den richtigen Platz für einen Hund finden.
Keine Lösung ist es für mich, die persönlichen Ansprüche, die man an einen Hund stellt, herunterzuschrauben, gerade im Bereich der Zucht. Das führt letzendlich dazu, daß mit Hunden gezüchtet wird, die qualitativ unter dem Mittel der Rasse liegen. Das nützt der Rasse nicht und den Hunden, die aus solchen Verpaarungen hervorgehen, erst recht nicht. Es sitzen schon genügend Hunde in den Tierheimen. Es ist für mich auch keine Lösung, einen Hund, der nicht zu 100% dafür geeignet ist, zu einer bestimmten Arbeit einzusetzen. Das ist für den Hund schlimemr als eine Abgabe/ein Verkauf an Leute, deren Anforderungsprofil er zu 100% erfüllt. Und erst recht keine Lösung ist es für mich, Hunde zu sammeln, nach dem Motto "Ich will Sport machen/ich will züchten, aber mein Hund eigent sich nicht dazu. Dann nehem ich mir einen weiteren für den Sport/zur Zucht und der andere bleibt auch hier." Kenne Leute, die nach diesem Motto verfahren und sogar noch stolz darauf sind, deren Bestand sich dadurch auf 6, 7 oder 8 Hunde steigert, aber genügend Zeit haben sie für jeden einzelnen ihrer Hunde dadurch nicht mehr. Und das ist für mich das schlimmste für einen Hund, das 5. Rad am Wagen zu sein.
Viele Grüße
Antje