Luzerne giftig?
04. Mai 2003 14:10

Hallo Fories

Auf der Suche im Internet nach Luzernenprodukte die ich Ciocco geben könnte, bin ich auf folgenden Link gestossen:

[www.tierschutz.ch]

Da steht, dass die Luzerne für Hunde, Katzen, usw. giftig ist! Weiss jemand dazu etwas Näheres? Verwirrt mich jetzt ein bisschen, da ich bisher Ciocco fast täglich Luzernenpulver (Heilpflanzenqualität) gebe, zur Abdeckung des Vita K1-Bedarfes...

LG, Nicole & Ciocco

04. Mai 2003 16:31

Hi

Steht da auch ab welcher Menge? Meine Hunde fressen seit 28 Jahren Pellets mit Luzerneanteil (Wirtschaftsfutter für Pflanzenfresser) und die momentane Belegschaft erfreut sich bester Gesundheit. Auch sonst ist keiner der Herr- und Damenschaften frühzeitig aus ungeklärter Ursache verstorben. Ganz so giftig kanns also doch nicht sein (es sei denn 15-17 Jahre ist keine normale Lebenserwartung).

Liebe Grüße

Elke


04. Mai 2003 18:25


Hallo Nicole,
es scheint im Moment "üblich" zu sein, alle Naturprodukte als "giftig" zu erklären.
Nicht nur Luzerne, auch Zwiebel, Knoblauch, Petersilie sind davon "betroffen". Unglaublich, da scheint erklärte Absicht vorzuliegen. Das muss man sich zumindest fragen.

Vielleicht hat "jemand" Interesse an solchen "Verunsicherungen".

Vielleicht die Befürworter von industriellem Alleinfutter ?

Dafür wird "das Kunstprodukt aus dem Labor" Menadion K3 "mit Haken und Ösen" verteidigt ! Sehr erstaunlich kann ich da nur sagen !

Aber nehme doch einfach Vitamin K1 als Medikament aus der Apotheke, wenn Du Dich bei Luzerne "verunsichert" fühlst.

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Du schon etwas Negatives (durch Zufügung von Luzerne zum Futter) bei Deinen Hunden feststellen musstest.

Viele Grüße
Herbert

04. Mai 2003 18:40

Hallo Nicoel

wiederspricht sich der Link nicht? "Giftige Futterpflanze" ....

Leider sind die Inhaltstoffe der Luzerne sowie Informationen zu den giftigen Substanzen der Pflenze nicht aufgeführt. Habe auch nix in der Literatur drüber gefunden auf die schnelle...

Luzerne ist eine ganz klassische Futterpflanze gerade in der Pferde- und Kaninchenfütterung, obwohl sie für diese Tiere lt. Link giftig ist. Denke mal, in Bezug auf Comfrey ist diese Situation viel ausgeprägter. Von den Theoretikern als giftig verteufelt, spielte und spielt er eine ganz große Rolle als Futterpflanze. Viele erfolgreiche Züchter schwören auf ihn.

In der Zeit, in der ich meine Ausbildung absolviert habe, versuchten die großen Pharmakonzerne zu erreichen, daß klassische Heilpflanzen nicht mehr in den Apotheken verkauft werden dürfen. Klaro, wer sich mit Kamille und Fenchel selbst kuriert, greift nicht zu Pharmaprodukten und steigert somit nicht den Umsatz dieser Konzerne. In Baldrian (und Comfrey...) stecken krebserregende Substanzen, Kamille reizt Augen und Nasen usw. Alles im Tierversuch eindeutig bewiesen... Wenn man Ratten ausschließlich mit den diversen Heilpflanzen füttert, erkranken sie an Leber-, Bauchspeicheldrüsen- oder was weiß ich für Krebs. Zumindest Beinwell (= Comfrey) darf seitdem als Droge (Wurzel) nicht mehr in der Apotheke verkauft werden, leider, man muß ihn jetzt selbst ausgraben und trocknen gehen...

Keine Pflanze ist ungiftig!!! Es gehört zur Überlebensstrategie der Pflanzen, ihren Freßfeinden zu schaden, und zwar nachhaltig, damit sie selbst nicht vernichtet werden. Pflanzen brauchen uns Menschen nur als Vehikel, um ihre Samen/Wurzeln in entferntere Gegenden zu transportieren, damit sie sich dort weiterverbreiten können. Da locken sie uns sogar mit leckerem Fruchtfleisch etc. Haben wir unsere Schuldigkeit getan, versuchen viele Pflanzen uns derart zu schaden, daß wir sie nicht fressen (Verzeihung: "essen"winking smiley. I.d.R. sind Pflanzen, die mit der Fortpflanzung begonnen haben, für uns unattraktiv, eben weil sie uns Vehikel nicht mehr brauchen, sei es dadurch, daß sie verholzen (z.B. Radieschen) und dadurch für uns unattraktiv werden oder gar hochgiftig (z.B. Kartoffel). Sicher kannst Du Dir da nur sein, solange die Pflanze noch auf Vermehrung hoffen kann (d.h. z.B. die Kartoffel noch nicht keimt).

Daher bilden ALLE Pflanzen spezielle Abwehrstoffe gegen uns Freßfeinde. In den Wildformen sind sie sehr effektiv, durch Züchtung haben wir sie in den Kulturpflanzen weit zurückgedrängt (aber da sind sie häufig immer noch). Diese Abwehrstoffe sind es übrigens, die wir uns bei den Heilpflanzen zu Nutze machen. U.a. diese Abwehrstoffe sind es, die wir in unserer Ernährung und in der Ernährung unserer Tiere beachten müssen. Ein Zuviel davon ist schädlich. Es kommt immer auf ein vernünftiges Maß an.

Viele Grüße

Antje

05. Mai 2003 19:02

Hallo Nicole,

in einem meiner älteren Hundebücher wird Luzernemehl direkt und ausdrücklich als pflanzliche Ergänzung zur Fleischfütterung des Hundes angegeben (ich glaube, bei Diensthunderationen).

Solltest Du natürlich Luzerne als ALLEINFUTTER beim Hund einsetzen wollen, wird die GIFTwirkung auf den Fleischfresser nicht ausbleiben winking smiley)

Ich gebe in geringen Mengen auch mal gekochte Zwiebel oder Kartoffel etc. Hat noch keinem Hund geschadet...

Grüße von Susanne+Claudio