Hallo Michaela,
in der Tat hatte unser Hund keine besonders erfreuliche Vergangenheit,
nachdem was wir von den Nachbarn hören. Der lebte mit einer Familie
(ca 4 Kinder)in einem kleinen Dorf in einem Einfamielienhaus, großes Grundstück,
Scheune. Nach Aussage unserer Nachbarn wurde der Hund nur sehr selten ausgeführt,
obwohl die Umgebung wie gemacht ist zum Spazierengehen.
Als wir das Haus kauften, wurde uns der Hund angeboten. Ich wollte eigentlich
noch keinen Hund, wir sind beide berufstätg stark beim Umbau des Hauses
eingebunden, und müssen uns auch noch um unsere anderen Tiere (Waschbär,
Katze, Steinmarder,...) kümmern. Aber als uns die Vorbesitzerin sagte, sie
müsse sonst den Hund einschläfern, habe ich dann doch nachgegeben (So ähnlich
sind wir auch an die anderen Tiere gekommen).
In den ersten Tagen lag der Hund in einer Ecke, in der wir ihn bei jeder
Hausbesichtigung auch gesehen hatten. Er lag auf dem nackten Boden, hatte kein Decke
oder Körbchen. Er bewegte sich in 10 Stunden keinen Zentimeter. Wie wir kurz darauf
von einer Tierärtztin gesagt bekamen hat unser Hund Liegemale an den Vorderläufen.
Laut unserer Tierärtztin war der Hund unterernährt und in einen solch schlechten
Zustand, daß sie ihn noch nicht Impfen wollte. Ernährt wurde der Hund nach Angabe
der Vorbesitzerin mit dem was sie auch gegessen haben.
Soviel zu der Vorgeschichte soweit wie wir sie kennen. Was innerhalb des
Hauses vorging konnte uns keiner der Nachbarn sagen. Die Vorbesitzerin
beteurte uns jedoch daß es dem Hund immer gut ging, nie geschlagen wurde ...(???).
Die erste Zeit war es sehr schwierig, unseren Hund aus seiner Ecke zu bekommen um mit ihm
Gassi zu gehen. Das ging nur zu zweit, einer schiebt, der andere zieht. Nach ca einer
Woche kam er dann freiwillig mit und inzwischen kann er es schon nicht mehr abwarten.
Alles in allem kann man sagen daß sich unser Hund gut eingelebt hat, er
ist ein sehr anhängliches und doch einigermaßen braves Tier geworden.
Aber jetzt noch zu deinem Tip. So was Ähnliches haben wir schon proboiert.
Einziger Fremder den ich bis jetzt dazu gewinnen konnte war mein Vater.
Es hat zwei Wochen gedauert, bis unser Hund zumindestens einigermaßen
Vertrauen gefasst hatte. Das Problem ist nur, daß sich das Tier in dieser Zeit
auch an meinem Vater gewöhnt hatte und danit kein Fremder mehr ist. Auch bei
Nachbarn, die er ebenfalls offt sieht ist die Angst nicht so schlimm, aber
daß Verhalten auf offener Straße (wenn man die bei uns überhaut Straße nennen
kann) hat sich nicht geändert. Ein Fremder in 50 m entfernung kann ihn
schon aus der Fassung bringen.
Ich werde es aber immer weiter versuchen, denn wie schon gesagt, 5 Wochen sind
keine große Zeitspanne. Bei unserem Waschbären hat es ein 3/4 Jahr gedauert,
bis er wieder Vertrauen gefasst hatte, und jetzt nach ca 3 Jahren kann man
immer noch entsprechendes Verhalten beobachten.
mit freundlichen Grüssen
Volker