Hi Klaus
Ich dachte immer, mein verstorbener Flat sei dieser One-in-a-Million Hund gewesen, wir verstanden uns je länger, je besser, bis wir schliesslich so fein miteinander kommunizieren konnten, dass es niemand mehr sah. Ich habe öfters von Leuten gehört, sie glauben, wir würden uns mittels Telepathie verständigen - nun, das sah vielleicht so aus, aber es steckte harte Arbeit dahinter. Ausserem glaube ich nicht an Telepathie. Wir konnten uns irgendwann fast nur noch über minimalste Zeichen verständigen - klar, manchmal waren auch dann ab und zu doch wieder deutlichere Signale nötig. Er war eigentlich ein schwieriger Hund, aber irgendwie hatten wir den richtigen Draht zueinander.
Vor 4 Jahren ist er dann leider verstorben und ich übernahm einen halbjährigen Schäfermix. Den hätte ich ein paar Mal am liebsten einfach an einen Baum gebunden und da gelassen, weil er jagt(e) wie ein Irrer (und das Wild dann auch wirklich erwischt(e)...). Er war auf einem Bauernhof aufgewachsen und hat sich halt selbst eine Beschäftigung gesucht. Dann hat man ihn ins Tierheim gesteckt, weil der Hund dauernd weglief und jagte.
Wir haben intensivst trainiert und ich habe sein Jagen mittlerweile unter Kontrolle. Und weisst Du was? Auch er wurde zu meinem One-in-a-Million Hund. Er überrascht mich fast täglich mit Neuem, was mich darin bestätigt. Ich würde behaupten, unsere Bindung sei sehr gut und wir hätten grossen Spass miteinander - da müsste man allerdings ihn auch dazu befragen, was schwierig werden wird. Ich weiss, ich verlange viel von ihm, versuche ihm aber stets fair gegenüber zu sein und ihn den Hund bleiben zu lassen, den er ist. Ich glaube, einer der Kernpunkte für einen One-in-a-Million ist das Vertrauen, das ich immer wieder herausfordere und bestätigt bekomme. Ein ideales Mensch-Hund-Team, sage ich jeweils, soll 100% ergeben - vom Hund 50% und vom Menschen 50% - und je nach Situation ist das wahnsinnig viel!
Angst habe ich davor, einmal einen Hund zu haben, zu dem der Draht ganz und gar nicht stimmt. Ich hatte mal einen Ferienhund, mit dem konnte ich überhaupt nichts anfangen und er wohl auch nichts mit mir... er war ziemlich lange bei mir, aber wir haben es nicht geschafft uns aneinander zu gewöhnen. Mit seinem Frauchen gings super, der Hund war wie ausgewechselt.
Was war denn so besonders an Deinem One-in-a-Million Hund, Klaus?
Gruss,
Mortisha