Böser Kampfhund im Hundeauslaufgebiet
30. April 2000 17:58

Hallo Leute!
Heute war ich das erste Mal überhaupt in einem Hundeauslaufgebiet (Berlin-Grunewald). Meine vorherige Hündin war unverträglich und meine jetzige Pflegehündin ist super verträglich, also gehe ich mit ihr in das Auslaufgebiet, in der Hoffnung, daß die Leute da nicht so verbohrt sind.Ich muß dazu sagen, Tonya ist ein Staff-Mix.
Also ich spaziere durch den Wald und Tonya beschnuppert sich mit jedem Hund und spielt auch ab und zu. Plötzlich begegnen wir einem Pärchen mit zwei Rottis. Da sagt doch auf einmal die Frau zu ihrem Mann: Du da vorn kommt ein Kampfhund (sie hatte eine sehr laute Stimme). Der Mann schreit seine Rottis zu sich heran und weicht mir und Tonya aus. Und sagt so im vorbei gehengrinning smileyas Kampfhunde hier noch frei herumlaufen ist doch eine Frechheit.
O.k. andere Leute haben ihre Hunde mit Tonya spielen lassen, aber sowas regt mich immer wieder auf.
Tonya und Ute


30. April 2000 19:11

Ich rege mich auch auf, wenn ich sowas höre...vor allem aber macht mich
das einfach traurig, wenn ich bedenke, dass nicht einmal mehr von
anderen Hundehaltern Toleranz erwartet werden kann, wenn man einen
sogenannten Kampfhund besitzt. Und gerade Leute mit Rottweilern sollten
eigentlich wissen, dass es sehr viele, wohlerzogene und verträgliche
Hunde gibt.
Die ganze Hetzerei ist sowas von unfair...und auch wenn ich ja nicht
wirklich betroffen bin mit unserem "von Natur aus lieben" Goldie, ich
finde es einfach unglaublich, dass die Leute nicht einsehen, dass
jeder grosse Hunde eine potentielle Gefahr ist, wenn er in die falschen
Hände gerät und dass es dabei nicht auf die Rasse ankommt, sondern
vielmehr auf die richtige Erziehung und auf einen verantwortungs-
bewussten Halter, der seinen Hund einschätzen und führen kann.
Täglich sieht man "böse" Hunde im Fernsehen und immer sind die Hunde
die schuldigen und überhaupt gewinnt man bei jedem Bericht den Eindruck,
dass die Welt erst wieder sicher ist, wenn Hundehaltung generell ver-
boten wird und wie immer wenn die Medien mal zugebissen haben, sie
lassen nicht mehr los, bis das Thema auch ganz sicher tot ist.
Ich kann mir vorstellen, dass es ganz schön schwer ist, all die Feind-
seligkeit zu ertragen. Ich bin heute einem älteren Ehepaar mit einem
Pitbull begegnet, der uns freudig ansah und mit dem Schwanz wedelte.
Die Pitbull-Hündin war an der Leine und ich fragte, ob er denn nicht mit
unserem spielen wolle...
...da haben sie ihn sofort dankbar losgemacht und erklärt, dass die
Leute ihre Hund immer anleinen würden, wenn die den Pitbull sähen und
dass sie ihren schon fast gar nicht mehr frei laufen lassen können,
vor allem am Sonntag nicht, weil da auch viele Familien mit Kindern
unterwegs seien und sie von den Eltern regelmässig beschimpft würden.
Die beiden Hunde haben friedlich miteinander gespielt, was man eigentlich nicht erwähnen muss, weil das bei gut sozialisierten Hunden-
egal welcher Rasse- so üblich ist.

sarah

30. April 2000 19:20


Hallo Sarah!
Danke für Deine aufbauenden Worte.
Tonya ist seit 4 Tagen aus dem Tierheim und völlig verträglich. Sie hört gut und ich bin der Meinung, da ich vorbelastet bin (Ich hatte vorher eine unverträgliche Pithündin), dieser Hund braucht Hundekontakt und muß verträglich bleiben, da ich das gut finde. Bloss wenn mir solche Leute begegnen, da denke ich, das es wirklich das Beste den Hund an die Leine zu nehmen, obwohl das für den Hund nicht das Beste ist.
Ich werde Tonya trotzdem weiter ohne Leine laufen lassen, denn sie muß verträglich bleiben. Zum Glück sind solche Leute dort recht selten.
Viel Spass noch mit Deinem Yorckie

30. April 2000 19:35

Hallo Sarah!

Wenn ich ganz ganz ehrlich bin, schaue ich immer, wenn mir ein "Kampfhund" (das gilt aber auch für jeden anderen großen Hund)entgegenkommt, auf das obere Ende der Leine, bevor ich mich entschließe, ob ich den Hund harmlos finde... Sehe ich da jemanden, dem ich nicht allein in einer dunklen Seitenstaße begegnen möchte, beschließe ich dann bei mir, daß ich es nicht darauf ankommen lassen will, ob dieser Hund auch über eine hohe Reizschwelle verfügt.
Ich habe schonmal auch zwei Staffis getroffen, die sich kommentarlos auf meinen Hund stürzten, dem dann nur die schnelle Flucht blieb. So schnell habe ich meinen Proleten selten gesehen... Herrchen winkte wirkungslos in weiter Entfernung herum, das hätten die noch nie... Ach ja, ich liebe diesen Spruch.
Ich kenne aber auch den wahrscheinlich faulsten Bulli der Welt, der nur auf Kraulen und Fressen steht und einen Einbrecher nur dadurch zu Schaden bringen würde, daß er ihm voll gegen die Schienenbeine knallt, um ihn zu begrüßen.
Aber es sind schon lange nicht mehr "nur" die Kampfhunde. Eine Bekannte von mir wird wohl ihre Hundehaftpflicht in nutzen müssen, weil ein Kind ihrem Hund, der etwa drei Meter vor dem radelnden Kind den Feldweg kreuzte (schnell noch weggerufen, damit er nicht versucht zu kommen, wenn das Kind gerade auf seiner Höhe ist, Leute haben nicht geklingelt oder so), nachgeguckt hat und mit dem Rad den Berg runtergesemmelt ist. Tut mir ja leid für das Kind, ehrlich, dem ist auch nichts passiert, es hatte nur grüne Knie, aber da konnte nun keiner was für. Laut Vater hat es nun einen "Schaden für's Leben" (?????WO?????) und er würde sie anzeigen. Der Mann hat herumgepöbelt, das war nicht feierlich!!! Wer hier wohl den Schaden hatte... Kind radelte derweilen schon weiter...
Da fällt mir nun auch nichts mehr zu ein. Bin mal gespannt, was das wird!

Trotzdem schönen Abend,

Katja + Indy

30. April 2000 19:47

Hallo Ihre Beiden,

nur mal eine Abmerkung fürs nächste Mal. Der Rotti fällt ebenfalls unter die Kampfhunde, die verboten werden sollen. Das kannst Du das nächste Mal ja mal anbringen.

Grüße Birgit


30. April 2000 21:30

Ich schaue auch immer, wenn ein Hund kommt...
...aber ich habe nicht speziell Angst, wenn ein "Kampfhund" daher
kommt...Yorick wurde auch schon von einem Zwergpudel angepöpelt
und gebissen worden ist er von einem Dalmatiner...
...wenn der andere Hund an der Leine ist, leine ich Yorick auch an...
Ich wollte nicht behaupten, dass alle Hunde harmlos seien, ich weiss,
dass das nicht stimmt. Trotzdem finde ich aber, dass der allergrösste
Teil aller agressiven Hunde nicht von vornherein verhaltensgestört
und böse war...vielleicht waren diese Hunde veranlagt und schwierig,
aber in den richtigen Händen hätten sie nicht zu Bestien werden müssen.
Verantwortlich sind nicht die Hunde, sondern die Menschen...
...und die schaue ich mir an, wenn mir jemand entgegen kommt. Allerdings
habe ich auch schon einen wirklich unheimlichen Kerl mit schwarzer
Lederjacke und Rotti getroffen und der Rotti war super lieb und ver-
träglich...und der Mann auch...und deshalb denke ich, dass man eben doch
nie weiss, was einem da entgegen kommt.
Ich wollte wirklich nicht sagen, dass man nicht immer vorsichtig sein
sollte...

sarah