Hallo!
Am letzten Donnerstag fand in der Nachbargemeinde eine Vorführung des dortigen DSH-Verein statt. Wir waren sehr neugierig, wie denn die dortigen Hunde arbeiten, nahmen unseren Rottweiler Arco und fuhren hin.
Als wir zum Hundeplatz kamen, wollten wir uns einen Platz am Rande des Übungsgeländes suchen, um in Ruhe zusehen zu können ohne jemanden zu behindern. Wir waren noch gar nicht richtig da, da wurden wir schon unfreundlich empfangen und des Platzes verwiesen, wir würden mit unserem Hund die Vorführung stören. Schließlich würde man auch SchH III vorführen. Wir sollten den Hund im Auto lassen oder weiter weg anbinden. Ich war so sauer, daß ich am liebsten wieder gefahren wäre! Aber dann dachten wir uns, jetzt erst recht.
Wir gingen zu einer Gruppe Zuschauer, ließen unseren Hund sich etwas abseits im „Platz" ablegen und schauten nun der Vorführung zu. Arco blieb die ganze Zeit ruhig liegen und blickte nur aufmerksam zu den anderen Hunden hin. Es kam kein einziges Wuff von ihm, er versuchte auch nicht aufzustehen. Die Vorführhunde beachteten ihn überhaupt nicht.
Die vorgeführten Hunde arbeiteten sehr konzentriert und soweit ich es beurteilen konnte, auch freudig mit. Der Sprecher erläuterte die Vorführung und betonte immer wieder, daß ein ausgebildeter Hund nur auf den Figuranten einen Angriff starten würde, niemals auf unbeteiligte Passanten. Zum Beweis ging ein Vereinsmitglied mit seinem ca. 2-jährigen Söhnchen auf dem Arm, während der SchH III - Vorführung auf dem Platz herum und stellte sich auch neben den Figuranten, der von dem Hund verbellt wurde.
Der Verein legte großen Wert darauf zu zeigen, daß die ganze Kampfhunddiskussion Quatsch ist.
Nach der Vorführung gingen wir, Arco lief an der Leine artig bei Fuß, einmal durch das Gelände . Da sprach uns einer der Vorführer an und fragte uns nach unserem Hund aus. Auch fragte er, auf welchem Hundeplatz unser Hund es gelernt hätte sich so ruhig und gelassen zu bewegen. Ich hatte das Gefühl er glaubte uns nicht, daß wir mit dem nun einjährigen Arco noch nie auf einem Hundeplatz waren.
Mir ist bei diesem Verein sehr negativ aufgefallen, daß die Hunde sich außerhalb des Platzes kaum bändigen ließen. Das Kommando „Fuß" war ihnen da total egal. Eingesperrt in winzige PKW-Anhänger (in einem waren vier!! Hunde) gebärdeten sie sich wie rasend, als wir vorbeigingen.
Warum läßt man die Tiere stundenlang eingesperrt in Boxen, worin sie nicht mal stehen oder sitzen können? Auch ein richtiges Liegen ist unmöglich, da die Boxen nicht mal so lang wie ein Hund sind.
Ich fand es zwar gut, daß sich auf den SH-Plätzen endlich was tut, aber der Prozess geht noch sehr schleppend voran. Viele der armen Sporthunde, die wir dort gesehen haben, kennen doch nichts weiter als ihren Zwinger, die Transportbox und den Hundeplatz. Da ich einige der dortigen Hundeführer kenne, weiß ich, wie sie ihre Hunde halten.
Trotzdem hoffe ich immer, daß bald ein Umdenken erfolgt, damit auch das Sportgerät Hund immer mehr aus der Mode kommt. Damit Ihr mich nicht falsch versteht, ich habe absolut nichts gegen den Hundesport. Nur was dagegen, wie diese armen Kreaturen von einigen Schäferhundlern behandelt werden.
Viel Grüße
Gaby