Golden in der Pflege

Hallo Yorkies! Ich möchte Euch heute mal ein Erlebnis erzählen, das mir sehr viel bedeutet hat und mir ein lebenlang unvergessen bleiben wird.
Arthos ist ein sehr temperamentvoller und stürmischer Golden Retriever Rüde.Aber gerade bei Alten, Kranken und Kindern hat er mir oft gezeigt, wie sanft er sein kann. ( Ist er bei uns natürlich auch, aber Ihr wißt schon- Toben und Tollen macht ja so viel Spaß.)
Ich bin als Krankenschwester in der ambulanten Pflege tätig und konnte bis vor 1 1/2 Jahren Arthos mit zu meinen Patienten nehmen.
(Mittlerweile ist es verboten!)Ich hatte da mal einen bettlägrigen, schwerkranken alten Mann zu betreuen. Er sprach kaum noch, war aber bei Bewußtsein. Jeden Tag erzählte ich ihm etwas von mir und natürlich auch von meinem Hund.Als ich dann ich Arthos mitbrachte, wollte der alte Mann, der sonst nur noch gelegen hatte, aufgesetzt werden. Ich setzte ihn auf die Bettkante und Arthos kam ins Zimmer gelaufen. Der alte Mann hielt ihm die Hand hin, Arthos schnupperte kurz daran um sich dann gleich mit seinem Kopf an sein Bein zu legen, um gestreichelt zu werden. Der alte Mann war so aufgeregt! Seine sonst blassen Wangen wurden rot, ihm kamen die Tränen und er sagte:,,Ich hatte auch mal einen Dackel". Er war so glücklich! Mit beiden Händen hielt er nun Arthos' Kopf und kuschelte mit ihm. Als ich mich später von ihm verabschiedete, hatte er besser gegessen, als sonst. Eigentlich mußte ich ihn immer füttern, weil seine Hände sehr spastisch waren, aber an diesem Abend hatte er es fast geschafft, allein zu essen. Als ich am nächsten Tag ins Büro kam, fragte mich meine Kollegin, die den Patienten im Frühdienst versorgt,ob mein Mann gestern mit bei der Arbeit war, denn der alte Mann erzählte immerzu, dass Arthos da gewesen sei. Da ich die Einzige bin, die zu ihm kam, und der alte Mann nur sagt: Arthos war da,konnte sie sich das nicht anders erklären. Ich erzählte ihr von meinem Arthos und sie konnte gar nicht verstehen, wie der Hund den Patienten hat so munter werden lassen!
3 Wochen später ist er verstorben.
Er hat sich meinen Namen nicht merken können, aber Arthos' hat er nie mehr vergessen.
Anja und Arthos

Hallo Anja,

warum um Himmels willen ist es verboten, einen gut erzogenen und gepflegten Hund mit zu Patienten zu nehmen, die nichts dagegen haben, sich vielleicht sogar darüber freuen, wie Deine Geschichte doch zeigt??? Eine Bekannte von mir ist ebenfalls in der ambulanten Pflege tätig und nimmt hin und wieder einen ihrer Terrier mit - stets zur großen Freude der Patienten. In manch anderen Ländern ist man da schon viel weiter, weiß um den positiven Einfluß, den Tiere auf kranke und alte Menschen haben können und erlaubt daher den Besuch von Tieren, sogar in Krankenhäusern. Auch hier faßt diese Einstellung ganz langsam Fuß, die ersten Therapiehunde sind im Einsatz. Und Seniorenheime gehen allmählich dazu über, wenigstens Kleintiere und zum Teil schon Katzen zu erlauben, damit ein alter Mensch zum Verlust seiner gewohnten Umgebung nicht auch noch den oftmals letzten Freund aufgeben muß. Wäre schön, wenn sich in dieser Hinsicht noch einiges tun würde.

Viele Grüße
Inge

Hallo Anja,

meine Oma ist leider auch bettlegrich (oder schreibt man es bettlägrich????? hm)und wir in einem Pflegeheim betreut. Nach diversen Schlaganfällen hat sie oft genug Tage, an denen sie nicht mal ihre eigenen Tochter erkennt, an anderen ist sie sehr gesprächig und weiß uns auch zuzuordnen. Jedenfalls war ich auch mal mit Bruno (Golden Retriever) bei ihr. An diesem Tag hatte sie kaum ein Wortgesagt, aber sie hat Bruno, der ihre Hand geleckt hat mit ganz großen glücklichen Augen angeguckt. Vortan sprach sie nur noch von Bruno, die Pfleger dachten, es wäre eien besonderer Enkel (ist er ja eigentlich auch :-)) Gestern war meine Mama wider bei Oma - sie sprach kaum, aber wenn sie was sagte, dann redete sie von Bruno. Ist doch verrückt, oder? Schade, das viel zu wenig Menschen erkennen, was Hunde für tolle Wesen sind und daß sie manchmal viel mehr erreichen als wir.

Liebe Grüße
Deine Andrea

P.S. Ich dachte, Du wärst schon im Urlaub.....

Hallo Anja
Eine Frage, warum lässt Du Arthos nicht zum Terapiehund ausbilden. Auf
diese Weise kannst Du dann viele Menschen glücklich machen.
Gruss Conny

Hallo Anja!

Eine Geschichte, die traurig und schön zugleich ist. Es ist ein dummes Verbot, daß man den Hund nicht zu Patienten mitnehmen darf...

Wir haben im Winter auf der Palliativstation einen Mann liegen gehabt, dem es wirklich nicht mehr gut ging. Es war wunderschönes Winterwetter mit Sonnenschein und Schnee draußen und er war der einzige Patient, der gerade da war - die anderen waren vorweihnachtlich zu Hause.
Und da schaute er aus dem Fenster und sagte, er würde jetzt so gern mit seinem Hund gehen, bei ihm zu Hause wäre der Schnee noch höher. Nun, gehen konnte er nun nicht, aber die diensthabende Ärztin hat ihn, zwei Schwestern und ihren eigenen Goldie eingepackt, alle in einen Krankentransport und dann sind sie in den Harz zur Familie des Mannes gefahren. Haben die Hunde bei ihm im Garten und auf einer WIese toben lassen... So glücklich war der Mann glaube ich lange nicht mehr, auch seine Familie war viel gelöster als sonst.
Abends sind sie wieder "nach Hause" ins Klinikum gefahren, jeder mit einem guten GEfühl. Der Mann ist bald danach verstorben, aber Majo (die Ärztin) meint immer noch, diese Fahrt wäre das Beste gewesen, was sie jemals auf der Palliativstation getan hat!

Liebe Grüße,

Katja und Indy

Hallo Conny würde ich furchtbar gerne machen, aber erstens fehlt mir die Zeit und zum anderen hat er andre Rüden erstmal nicht so gern und braucht so seine Zeit sich mit ihnen zu einigen.Bis dahin brummelt er und knurrt,und somit nehmen die auch gar nicht. Ich würde gern in dem Verein - Tiere helfen Menschen.- mitmachen, aber nur "zahlen" will ich auch nicht. So suche ich mir selber Gelegenheiten mit ihm menschen oder Kinder zu erfreuen.(der Kindergarten bei mir um die Ecke kommt besonders gern bei uns spazieren...)
Anja und Arthos