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Die treue Bella

geschrieben von Sandra(YCH) 
Die treue Bella
23. August 2000 11:30

Mein Uropa Hatte Schafe und hat auch Hütehunde gezüchtet, keine Rassehunde, sondern halt Hunde miteinander verpaart die gute Hütehunde waren. Seine Zucht war sogar ziemlich berühmt, für seine Hunde wurden hohe Preise gezahlt und sie wurden bis ins Ausland verkauft. Eine Hündin sollte nach Schlesien verkauft werden, mein Opa, damals noch ein Kind, hat Bella die 7 km zu Fuß zum Bahnhof gebracht. von dort aus wurde die Hündin in eine Box in einem Transportwaggon bis nach Schlesien geschickt. Einige Wochen später kam ein Brief von ihrem Käufer, er wollte sein Geld zurück, da Bella ihm davongelaufen war. Der Mann hat sein Geld zurückbekommen, was für meinen Uropa ein großer wirtschaftlicher Schaden war, aber er wollte seinen guten Ruf nicht aufs Spiel setzen. Doch einige Wochen später stand Bella dann wieder bei meinen Urgroßeltern vor der Tür, sie war den ganzen Weg von Schlesien nach Heimerzheim gelaufen und muß auch einige Bombennächte draußen mitgemacht haben. Mein Uropa hat sie nie wieder hergegeben, obwohl er das Geld gut hätte brauchen können, er war der Meinung das man einen Hund der so etwas durchgemacht hat um nach Hause zu kommen nicht mehr weggeben kann.
Mich fasziniert vor allem wie Bella den langen Weg den sie in einer geschlossenen Box hinter sich gebracht hat, alleine zurückfinden konnte.
Wahnsinn was Hunde leisten können, kennt noch jemand solche Geschichten?


25. August 2000 06:37

Hallo!

Das ist ja wirklich eine tolle Geschichte! Gibt es zufällig noch ein Foto von Deinem Opa und Bella? Dann solltest Du einen Abzug davon machen lassen und es dann mit der Geschichte an eine Hundezeitung schicken. Das ist denen doch sicher einen kleinen Artikel wert!

Ciao, Franziska und die Hunde

25. August 2000 10:15

Hallo!
Das ist eine Schöne Idee.Ich glaube zwar nicht das ein Foto existiert, aber ich werde auf jeden Fall mal nachfragen. Mich würde auch interessieren wie so ein "Wunderhund" wohl ausgesehen hat.
Gruß Sandra

27. August 2000 13:18

Hallo Sandra,

so eine tolle Geschichte kann ich nicht berichten. Es ist wirklich faszinierend, wie Bella nach Hause fand! Schön, daß Dein Uropa auch so beeindruckt war und sie behielt.

Meine Großeltern hatten einen Schäferhund, der wohl auch etwas besonderes war. Sie hatten ein Lebensmittelgeschäft an einer Durchgangsstraße, wo auch zur damaligen Zeit schon recht viel Verkehr war. Außerdem waren immer viele Leute da und jeder kannte natürlich die Familie samt Hund Arco.

Eines Tages rannte das junge Kätzchen meiner Oma auf die Straße, alle Leute schrieen entsetzt auf, weil es zwischen die Autos sprang und schrieen noch lauter als sie sahen, daß Arco hinterhersprang und es packte. Er hatte es aber ganz vorsichtig im Nackenfell gepackt und trug es sicher zu meiner Oma zurück.

Ein anderes Mal "apportierte" er Hühner aus dem Bach, der mitten durch die Stadt hinterm Haus meiner Großeltern vorbeifloß. Die Hühner lebten im Hof, der teilweise über dem Bach gebaut war und waren mit einem Zaun vorm Bach geschützt. Einige fanden es aber wohl langweilig dort und flatterten hoch, mangels Übung kamen sie aber nicht weit und landeten schließlich im Bach, der recht schnell floß.
Irgend jemand bekam das mit und schickte den Hund weg. Arco rannte die weniger befahrene Parallelstraße entlang, bis zu einer Stelle, wo sich eine Pferdeschwemme befand und sprang dort ins Wasser um ein Huhn nach dem anderen herauszufischen. Keines ist ertrunken.

Als er schon älter war, war Arco plötzlich verschwunden. Später stellte sich heruas, daß er entführt worden war. Er war dort eingesperrt und versuchte sich zu befreien, dabei brach er sich ein Hinterbein. Trotzdem schleppte er sich - durch die Gefangenschaft ziemlich geschwächt - die 25 oder 30 km nach Hause auf drei Beinen zurück.
Mitten in der Nacht kam er völlig entkräftet an und konnte sich nicht einmal mehr bemerkbar machen. Eine Nachbarin bemerkte ihn zufällig und weckte meine Großeltern.
Als er dann die Treppe nach oben humpelte, humpelte die Katze meiner Großeltern - glücklich, daß er wieder da war - ebenfalls auf drei Beinen hinterher und drückte sich an ihn :-)

Leider starb Arco schon vor meiner Geburt und ich lernte ihn nur von den Fotots und den Berichten meiner Großmutter kennen.

Schöne Grüße,
Stefanie