Arme Hunde in Griechenland
28. August 2000 12:09

: Ich bin gerade heute aus dem Urlaub gekommen. Ich war auf der schönen griechischen Insel Kos. Obwohl das Wetter super war und die Strände sauber und schön, komme ich mit mehr als einem weinenden Auge nach Deutschland zurück.
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: An diesen wunderschönen Stränden leben, bzw. vegetieren etliche Hunde herum. Zu Anfang hatte es mir nur einer dieser Hunde besonders angetan. Ein ca. 5 Monate alter Schäferhund-Mix-Rüde. Ich hab ihn gefüttert, getränkt und ihm einen Schlafplatz in meinem Hotelzimmer eingeräumt. Nachdem ich mit etwas offenen Augen über die Insel fuhr, habe ich noch etliche dieser Schicksale beobachten können und habe mit einer Stelle Kontakt aufgenommen, die Touristen halb illgeal ermöglichen Hunde von der Insel mitzunehmen.
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: So lange noch Touristen auf der Insel sind, werden diese Hunde und auch Katzen noch versorgt aber im Winter, wenn keiner mehr dort ist, werden sie zum Großteil verhungern.
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: Ich finde das grausam und frage mich die ganze Zeit, ob es eine Vereinigung oder ähnliches gibt, die man von Deutschland aus unterstützen kann um diese Schicksale zu dezimieren.
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: Ich werde im Oktober noch einmal auf die Insel fahren und versuchen den einen oder anderen vor dem verhungern zu retten.
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: Ich weiß, daß es auch in Deutschland zig Hundeschicksale gibt und unsere Tierheime überquellen, aber immerhin muß ein Hund bei uns im Tierheim nicht grausam verhungern und von vollen Töpfen weggejagt werden.
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: Was machen "meine" Urlaubshunde ab Oktober???
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: Hat jemand eine Idee, wer sich damit beschäftigt?. Ich wäre dankbar um jede Kontaktadresse und um Zuschriften von Menschen, die ähnliches erfahren haben und Abhilfe schaffen wollen.
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: Liebe Heide !
Auch wir waren vor 5 Jahren auf der Halbinsel Chalkidiki und haben 2
Tage vor Abflug durch Zufall auf einer Müllkippe 5 Hundewelpen (ca. 5
Wochen alt) entdeckt - zwei davon hingen an einem abgebrochenen Ast
an der Steilklippe. Wir haben alle gerettet und mit nach Deutschland
genommen. Alle wurden in gute Hände vermittelt - 1 lebt im Westerland -
1 im Rheingau - 1 in Spanien - 1 in Mülheim/Ruhr - und 1 ist bis heute
immer noch bei uns. Unser Raudi hat einen Welpenkurses besucht und auch
mehrere Begleithundekurse, den letzten hat er Ende Juli bestanden.
Er ist ein Schäferhund-Spaniel Mix - ein sogenannter 40/20 - Hund.
Ich kann nur an alle Urlauber appelieren - nicht wegzuschauen - sondern
den Hunden zu helfen - Wir haben im Urlaub so viel Tierleid gesehen,
teilweise wurden die Hundewelpen einfach ins Wasser geworfen, wo sie
elendig ertrunken sind - oder die Hunde wurden angefahren und einfach
am Straßenrand liegengelassen (dies sahen tatenlos auch deutsche Hunde-
besitzer !) oder in der prallen Sonne ans Auto gekettet ohne Wasser oder
die Möglichkeit in den Schatten zu gehen. Für die Griechen sind Hunde nur zur Grundstücksbewachung notwendig - werden sie alt oder laufen
Streuner umher - werden sie mit Schlägen - Steinwürfen etc. vertrieben.
Wir sind seitdem nicht mehr in Griechenland gewesen !
Gruss Kerstin



29. August 2000 18:00

Hallo Heide,

kann mir vorstellen, wie es Dir zumute war!!!

Mein Hund Bär kommt aus Thailand, genauer von der Insel Koh Samui...
Als wir ihn mitgenommen haben war er 12-14 Wochen alt und hat sich super toll entwickelt und ist vor allem GESUND!

Ich möchte Dir keinesfalls davon abraten einen Hund mit nach Deutschalnd zu bringen - aber bitte mache Dich auch vorher mit allen Konsequenzen vertraut, denn alleine das Gefühl einen Hund gerettet zu haben ist nicht genug....

Du mußt Dir dessen bewußt sein, daß es wenig Sinn macht den Hund aus seinem angestammten Lebensraum zu nehmen und bei uns hier ins Tierheim zu setzen: Das Einsperren in einen Zwinger kennen die älteren Tiere, die auf der Straße gelebt haben nicht und kommen auch schwer damit zurecht.

Bär habe ich mit nach Deutschland genommen (mehr als eine gültige Tollwutimpfung braucht man nicht um ein Tier zu importieren) im vollen Bewußtsein, daß der Hund krank sein kann: Leishmaniose, Babesiose, Erlichiose, Dirofilariose - alles kann muß aber nicht in dem Hund stecken. Bei einigen Krankheiten ist die Inkubationszeit auch sehr lange, so dass man es nicht durch einen Ruck-Zuck-Test am Ferienort feststellen kann, diese Tests sind Momentaufnahmen - und ein halbes Jahr später kann der Hund doch erkranken.....

Einige Krankheiten können behandelt werden, andere können im Schach gehalten, aber nie ganz geheilt werden.... und nicht zulatzt kostet die Behandlung ganz gutes Geld.... die Medikamente sind teilweise nur über das Ausland zu bekommen, weil Dirofilariose z.B. in Deutschland nicht vorkommt und somit auch nicht gängig ist.
Viele Tierärzte erkennen die Krankheiten erst mal nicht, man muß immer dazu sagen, daß der Hund aus dem Ausland stammt....
Diese Konsequenzen sollte man auch bereit sein zu tragen, wenn man einen Hund hier her holt....

Bei älteren Hunden kann Deutschland auch ein ziemlicher Kulturschock sein: Eingesperrt, an einer Leine laufen, Hundefutter fressen (kennen viele dieser Hunde nicht und sind entsprechend mäkelig)....

Viele dieser Hunde sind sehr sozial, viele aber auch äußerst ängstlich - überlege Dir ob so ein ängstlicher Hund auch hier zurecht kommen würde - wenn er dem Angstobjekt (was immer das auch ist) nicht ausweichen kann, sondern immer wieder damit konfrontiert wird....
Schau Dir den Hund an, den Du mitnehmen willst und stell ihn Dir in Alltagssituationen in Deutschland vor (hilft manchmal eine Entscheidung zu fällen)....

Ich habe Kontakt zu sehr vielen Menschen, die Hunde aus dem Ausland haben und mit ihnen super glücklich sind, ich habe auch Kontakt zu Leuten, deren ausländische Hund an einer der o. g. Krankheiten gestorben sind oder kranke Hunde haben und zuletzt auch Leute die Probleme mit ihren ausländischen Hunden haben....
Also wenn Du magst, dann maile mich gerne auch privat an - wir können gerne mal darüber sprechen....

Und hier noch der Abschrecker zum Schluß (beide Hunde sitzen bei uns im Tierheim):
Mikey stammt aus der Türkei und wurde mit 9 Monaten im TH abgegeben und sitzt seitdem bei uns, er ist angst-aggressiv und absolut weltfremd (allerdings durch das Tierheim), hat schon einen Hund getötet und ist kaum resozialisierbar und wird wohl nie vermittelt werden. Mikey ist jetzt 3 Jahre alt.
Chipsi ist eine Jack-Russel-Mix-Hündin aus Italien (jetzt 2 Jahre alt), kam als Junghund nach Deutschland wurde fünfmal aus dem Tierheim vermittelt und kam immer wieder, kannte vor 3 Monaten noch nicht mal ihren Namen, kann nicht alleine bleiben, greift Männer unkontrolliert an und beißt zu, ist super dominant.....
Das sind Horrorbeispiele, aber auch diese Hunde wurden aus Mitleid nach Deutschland gebracht und da ging es der Menschen wegen nach hinten los.

Es sollte meiner Meinung nach mehr hinter dem Entschluß stehen, als nur Mitleid....

Liebe Grüße und halte uns mal auf dem laufenden,
Me & der Thai-Bär

30. August 2000 21:38

: Ich bin gerade heute aus dem Urlaub gekommen. Ich war auf der schönen griechischen Insel Kos. Obwohl das Wetter super war und die Strände sauber und schön, komme ich mit mehr als einem weinenden Auge nach Deutschland zurück.
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: An diesen wunderschönen Stränden leben, bzw. vegetieren etliche Hunde herum. Zu Anfang hatte es mir nur einer dieser Hunde besonders angetan. Ein ca. 5 Monate alter Schäferhund-Mix-Rüde. Ich hab ihn gefüttert, getränkt und ihm einen Schlafplatz in meinem Hotelzimmer eingeräumt. Nachdem ich mit etwas offenen Augen über die Insel fuhr, habe ich noch etliche dieser Schicksale beobachten können und habe mit einer Stelle Kontakt aufgenommen, die Touristen halb illgeal ermöglichen Hunde von der Insel mitzunehmen.
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: So lange noch Touristen auf der Insel sind, werden diese Hunde und auch Katzen noch versorgt aber im Winter, wenn keiner mehr dort ist, werden sie zum Großteil verhungern.
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: Ich finde das grausam und frage mich die ganze Zeit, ob es eine Vereinigung oder ähnliches gibt, die man von Deutschland aus unterstützen kann um diese Schicksale zu dezimieren.
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: Ich werde im Oktober noch einmal auf die Insel fahren und versuchen den einen oder anderen vor dem verhungern zu retten.
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: Ich weiß, daß es auch in Deutschland zig Hundeschicksale gibt und unsere Tierheime überquellen, aber immerhin muß ein Hund bei uns im Tierheim nicht grausam verhungern und von vollen Töpfen weggejagt werden.
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: Was machen "meine" Urlaubshunde ab Oktober???
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: Hat jemand eine Idee, wer sich damit beschäftigt?. Ich wäre dankbar um jede Kontaktadresse und um Zuschriften von Menschen, die ähnliches erfahren haben und Abhilfe schaffen wollen.
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: Hallo Heide,

ich habe so einen Hund aus Kreta. Dieser wurde von deutschen Tierschützern zu uns ins Tierheim gebracht. Leider konnten sie nur 15 Hunden von 500 retten. Wenigstens ein Anfang. Leider stoße ich auch oft auf Unverständnis, dass ich mir einen "Ausländer" geholt habe, wo es doch so viele deutschen Hunde gibt (die gezüchtet werden und für guten Umsatz sorgen). Ich kann nur sagen, dass es der beste und anhänglichste Hund ist, den ich je hatte und er viel viel Liebe und Zuneigung braucht. Ich wünsche dir Glück bei Deinem Rettungsversuch und hoffe, dass es klappt.

30. August 2000 22:07

: Ich bin gerade heute aus dem Urlaub gekommen. Ich war auf der schönen griechischen Insel Kos.
:
: An diesen wunderschönen Stränden leben, bzw. vegetieren etliche Hunde herum. Zu Anfang hatte es mir nur einer dieser Hunde besonders angetan. Ein ca. 5 Monate alter Schäferhund-Mix-Rüde. Ich hab ihn gefüttert, getränkt und ihm einen Schlafplatz in meinem Hotelzimmer eingeräumt.


Was machen "meine" Urlaubshunde ab Oktober???



Hallo Heide !
Ich verstehe nicht, warum Du " deinen Urlaubshund " nicht einfach
mitgenommen hast.

Stefanie

31. August 2000 07:20

n.
:
: Ich werde im Oktober noch einmal auf die Insel fahren und versuchen den einen oder anderen vor dem verhungern zu retten.
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Hallo Heide,

nicht nur verhungern.
Die Einheimischen legen Giftköder aus und die Hunde
gehen daran elendig zugrunde.
Nur wenige überleben den Winter.

Gruss Marlene