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MAUSLE IM KRIEG

geschrieben von Monique(YCH) 
MAUSLE IM KRIEG
15. September 2000 03:27


Hallo zusammen!

Heute habe ich gerade mit meiner Oma telefoniert, ich wollte von ihr wissen, was die Geschichte mit dem DSH im 2. Weltkrieg aufsich hatte.

Sie hatten damals eine Deutsche Schäferhündin sie war um die 4 Jahre alt, hatten sie aber kurz vor dem Krieg von einem Strassenwischer bekommen.

Als sie (sie waren 4 Kinder und eine alleinstehende Mutter, Vater im Krieg) dann flüchten mussten, haben sie die Hündin natürlich mitgenommen, da Mausle jedoch probleme mit ihren Hinterbeinen hatte (warscheindlich HD) kamen sie fast nicht weiter. An einem Bauernhof, den sie für eine Nacht als ihr Schlafsaal benützen durften, fragte die Bäuerin meine Oma, ob sie MISCHKA, den Hund nicht lieber bei ihnen lassen wollten. Wenn der Krieg vorbei sein würden, könnten sie sie holen, sofern sie noch leben würden. Meine Oma, die damals sehr viel leid ertragen musste, und auch sehr viel verantwortung, willigte ein.

So zogen sei weiter. Eine MONAT später, sie waren ettliche Kilometer gelaufen, sahen sie einen total verschmutzten, abgemagerten Hund in die Ruine , in der sie geschlafen haben, zukommen. Der Hund wedelte leicht mit dem Schwanz und stürmte sofort auf meine Mutter los, damals 8 Jahre alt, der Hund leckte sie ab und begrüsste den rest. Bei näherem betrachten bemerkte meine Oma, das es Mausle war!! So behielten sie sie bei sich. Mausle starb vier Jahre später, ihre Beine sowie ihr Herz wollte nicht mehr.

Meine Oma und meine Mutter erzählte uns früher immer diese Geschichte, die auf wahren begebenheiten ruhten. Irgendwo hat es noch ein Foto... aber das habe ich leider nicht. Muss sie bei dem nächsten Besuch mal daran erinnnern.

15. September 2000 06:22

Der Hund ist treu sogar im Sturm,
der Mensch nicht mal im Winde!!!

Viele Grüße
Claudia

16. September 2000 08:02

Hallo Monique,

meine Urgroßeltern hatten während des 2. Weltkrieges auch einen DSH. Leider war es damals so, daß selbst die Hunde zun Kriegszwecken eingezogen wurden und fast alle dabei starben.
Die Hundebesitzer mußten zum Test mit ihren Hunden antreten. Dieser Test beinhaltete natürlich auch eine Überprüfung auf Schußgleichgültigkeit. Da mein Urgroßvater wußte was auf ihn zukommt, wenn der Hund den Test besteht, war der Hund nicht schußgleichgültig. Also durfte er ihn behalten, weil wertlos für die Kriegsarbeit.
Auch meine Urgroßeltern traf das Schicksal der Flucht. Den Hund haben sie bei Nachbarn zurückgelassen. Als sie nach Kriegsende wieder nach Hause konnten, war der Hund so schwer krank, daß sie ihn vom Nachbarn erschlagen lassen mußten.
Bitte nehmt es mir nicht übel, aber irgendwie fallen mir beim Schreiben doch ein paar Parallelen zur heutigen Zeit auf: Wesenstest, Einziehen der Hunde, Tod der Tiere (ob nun während des Kampfes oder durch die Spritze - wo ist da der große Unterschied?).
Auf jeden Fall war es so, daß durch den 2. Weltkrieg die Rasse des DSH stark gefährdet war. Aus diesem Grund durften einige Züchter die Zuchttiere behalten, um die Rasse nicht zu stark zu gefährden und sicherlich auch, um immer wieder Nachschub an der Front durch die Junghunde zu haben. Nasch dem Krieg wurde wieder mit der Zucht begonnen.

Viele Grüße Heike