Guten Abend, Yorkiefreunde,
ich brauche Rat, fühle mich meinen "schlimmen" Gedanken so ausgeliefert.
Schlimm deshalb, weil ich merke, daß ich mich seit einiger Zeit gedanklich von meiner gerade einmal zweijährigen Bouvierhündin verabschiede. Es gibt aktuell keinen "richtigen" Grund, wir haben uns schon viel mehr Sorgen um sie gemacht als im Moment und trotzdem ist da was...
Sie hat leichte HD (offiziell ausgewertet), obwohl vor der Auswertung viele Ärzte staunend vor den RÖ-bildern standen und sagten, daß ihnen eine solche Hüfte noch nie untergekommen sei. Sie ist nicht typisch ausgeprägt, sondern man kann sagen, daß sie mißgebildet ist, da kein richtiger Oberschenkelhals und -kopf vorhanden ist.
Zudem hat sie beidseitig Ellenbogengelenksarthrose, die ihr hin und wieder Beschwerden macht, so daß sie lahmt. Seitdem wir sie bekommen haben, machen wir uns Sorgen um sie. Mittlerweile hat sie Panik vor jedem TA, es ist wirklich schon viel mit ihr passiert.
Wir, mein Freund und ich, haben uns gegen jegliche OP ausgesprochen, medikamentöse Behandlung natürlich immer konsequent eingehalten. Doch es gibt keine medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten mehr. "Sand im Getriebe", so nannte es treffend der HD-Auswerter des Bouvierclubs. So hart es klingen mag, aber er hat doch recht. Goldakkupunktur hatte ich eine Zeit lang ins Auge gefaßt, doch frage ich mich ernsthaft, ob es denn wirklich sein muß. Wäre sie jetzt älter und hätte plötzlich Beschwerden, würde ich es sofort in Erwägung ziehen, doch unser Hund hatte immer Beschwerden.
Ich weiß, es ist egoistisch, diesem Leben ein Ende setzen zu wollen, doch muß ich sagen, daß ich diesen Zustand nicht mehr ertragen kann, bin ich es ihr nicht schuldig, eine Entscheidung zu treffen? Es tut mir weh, wenn ich sie laufen sehe, ständige Schonhaltung mit eventuellem anschließenden Humpeln, abendlichem Schwer-Hoch-Kommen - und das von Anfang an, nicht erst im Alter!!?
Wie gesagt, vielleicht ist dies hier eine Überreaktion, doch ertappe ich mich des öfteren dabei, wie ich ihr in Gedanken "ich werd dich nie vergessen" sage.
An diesem Punkt war ich innerhalb dieser beinahe zwei Jahre drei mal.
Ich erwische mich sogar dabei, mir Vorwürfe zu machen, "es" nicht bereits zu einem früheren Zeitpunkt getan zu haben. Es ist grauenhaft. Ich denke, jeder, der ähnliches erlebt (hat), kann nachempfinden, was ich damit meine, selbst, wenn ich nicht die richtigen Worte finden kann, um wirklich das auszudrücken, was in mir vorgeht.
Für konstruktive Ratschläge bin ich sehr dankbar,
Sinje mit Lotta