Meine Eliza ist nun einen Tag tot. Heute erhalte ich einen Anruf meiner ahnungslosen Cousine: Sag mal, du kennst dich doch ein wenig mit Hunden usw. aus. Kennst du vielleicht eine Hundepension o.ä.? Die Frage stellte sie für einen Bekannten. Dieser übernahm vor ca. drei Monaten einen Hovawart-Rüden aus einer zerbrochenen Ehe mit der Zusicherung beider Eheleute, den Hund für den bereits geplanten Urlaub in Pflege zu nehmen. Nun war der Hund jedoch beim neuen Besitzer, und auf einmal hatte keiner der beiden mehr Zeit (oder Lust???), ihr Versprechen einzulösen. Nun stand er da. In den Sommerferien einen Hundesitter oder eine Hundepension zu finden, ist wohl nicht so leicht, so fragte er wohl meine Cousine um Rat. Der Ärmsten war es doch unangenehm, als sie erfuhr, daß meine alte Hovi-Dame gerade das Zeitliche gesegnet hatte. Ich versprach ihr, mich schlau zu machen (innerlich trug ich mich bereits mit dem Gedanken, den Hund selbst in Pflege zu nehmen). Meine bessere Hälfte lag in dem Moment auf der Couch, eigentlich schlafender Weise, und schlug aus dem Hintergrund vor, wohl meine Gedanken lesend, daß wir den Hund doch nehmen könnten. Meine Cousine freute sich sehr und versprach, unsere Bereitschaft ihrem Bekannten weiterzugeben.
So traurig und deprimiert ich war und immer noch bin (mir tun die Augen vom vielen Heulen immer noch weh), so baut mich doch die Aussicht auf eine Urlaubsbetreuung, noch dazu ein Hovawart wie meine Eliza, erstaunlich auf. Ich habe die Aussicht, wieder einen Hovi, wenn auch nur für drei Wochen,um mich zu haben. Dann fahren wir selbst in den Urlaub. Was danach kommt, bleibt abzuwarten. Ohne Hund fehlt mir etwas. Ich bin schon versucht, morgens und abends alleine eine Runde zu drehen, nur so aus Gewohnheit.
Drückt mir die Daumen, daß es klappt, dann kann ich die hundefreie Zeit vielleicht besser überstehen.
Micky