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Abschied

geschrieben von Steffi & Anhang(YCH) 
Abschied
01. Juni 2001 05:27

Ich möchte gerne ein paar Zeilen über unseren Chris schreiben, weil wir ihn am
Himmelfahrtstag haben gehen lassen müssen ( es ging ihm sehr,sehr schlecht ).
Wir sahen ihn am "Tag der offenen Tür" im August 1995 im Tierheim und es war
"Liebe auf den ersten Blick". Er war ein fast schwarzer Schäferhund mit sehr
hellen Abzeichen( damals ca. 5 Jahre alt ). Im Alter sah er fast aus wie ein Husky/Schäfermix.
Er hatte 2 Vorbesitzer und wurde in den 2 Jahren vor dem TH an der Kette
in einem Schrebergarten gehalten. Das TH zog ihn ein und nach 8 Monaten kam er
dann zu uns. Er war sicherlich der schwierigste Hund von unseren 3en. Da er
wenig Mimik besaß und sich innerhalb von Sek. wandeln konnte, war es nicht
leicht mit ihm. Sehr dominant, stur, unverträglich mit Rüden, mißtrauisch und verfressen, aber wir haben viel von und mit gelernt. Er bestand den Hundeführerschein mit "SEHR GUT" ( ohne Leine i.d. Fußgängerzone ) und gehörte zu der Vorführgruppe von unserer Hundeschule.
Außerdem war er ein toller Reitbegleithund und ein alter Schmusebär.

Leider ging es ihmgesundheitlich schon seit 1997 nicht so toll ( div. OP´s und Artrosen ). Aber er hat biszuletzt ( Mittwoch ) die Gassirunden tapfer durchgehalten ! Es war sehr schwer für uns als wir am Donnerstag uns FÜR IHN und GEGEN UNS entscheiden mussten.
Er schlief friedlich in unseren Armen ein, denn er wollte gehen.
Unsere Lisa hat ihn dann noch mal ausgiebig abgeschnuppert und sich dann neben ihn
gelegt. Sie hat auch später nicht mehr nach ihm gesucht ---- sie hat gewusst das er
nicht mehr wiederkommt. Unseren Taco hat das gar nicht interessiert, er weiß auch
so das der "Chef" gegangen ist.


Meine Ma schrieb mir die folgenden Zeilen:

Denke an die Vergangenheit mit Chris zurück und bald wird Dir deutlich wie viel Grund
Du hast dankbar und nicht traurig zu sein.
Freudige Situationen, gute und weniger gute Erfahrungen tauchen vor Deinem inneren
Auge auf und Du wirst von tiefer Dankbarkeit erfüllt.
Sonderbar-in dem Maße in dem Du Dankbarkeit zulässt, wird auch Dein heutiger Weg
leichter und angenehmer.



Er fehlt uns sehr.......

Traurige Grüße
Steffi & Anhang ( Lisa & Taco )



01. Juni 2001 06:44

Hallo, Steffi !
Deine Mutter hat das wunderschön ausgedrückt. Ich weiß, wie unendlich schwer eine solche Entscheidung ist, aber Du hast viel Mut bewiesen und für den Hund das Beste getan. Und wenn er jetzt im Hundehimmel sitzt, schaut er auf Dich hinunter und weiß, daß Du ihn wirklich geliebt hast und deshalb die Kraft hattest, ihn erlösen zu lassen, als er selber nicht mehr wollte. Mitfühlende Grüße, Amelie

01. Juni 2001 06:48

Hallo Steffi,

zu dieser traurigen Wahrheit fällt mir nur eins ein:

The Rainbow Bridge - Die Brücke des Regenbogens

Eine Brücke verbindet den Himmel und die Erde.
Wegen der vielen Farben nennt man sie auch
die Brücke des Regenbogens.
Auf der anderen Seite der Brücke liegt ein Land mit Wiesen,
Hügeln und saftigem grünen Gras.
Und wenn ein geliebtes Tier auf der Erde
für immer eingeschlafen ist,
geht es zu diesem wunderschönen Ort.
Dort gibt es immer zu fressen und zu trinken.
Und es ist schönes warmes Frühlingswetter.
Die alten und kranken Tiere sind wieder jung und gesund.
Sie spielen den ganzen Tag zusammen.

Es gibt nur eines, das sie vermissen:
sie sind nicht mit ihren Menschen zusammen,
die sie auf der Erde so geliebt haben.
So rennen und spielen sie den ganzen Tag zusammen,
bis eines Tages plötzlich eines von ihnen innehält und aufsieht.
Die Nase bebt, die Ohren stellen sich auf,
die Augen werden ganz groß!
Plötzlich rennt es aus der Gruppe heraus
und fliegt über das grüne Gras.
Die kleinen Füße tragen es schneller und schneller.
Es hat Dich gesehen!
Und wenn Du und Dein Freund sich treffen,
nimmst Du ihn in die Arme und hältst ihn fest.
Dein Gesicht wird geküsst und geleckt,
wieder und wieder,
und Du schaust endlich wieder in die Augen
Deines geliebten Tieres, das so lange aus Deinem Leben
verschwunden war, aber nie aus Deinem Herzen.

Dann überschreitet Ihr gemeinsam
die Brücke des Regebogens und
Ihr werdet nie wieder getrennt sein . . .
(aus einer Sage der Hopi-Indianer)

Alles LIebe,
Heike



01. Juni 2001 08:56

Hallo Steffi,

(hab dieses posting erst nach dem in accessoires gesehen). Das tut mir so leid für Euch. Ich weiß sehr gut, wie schwer das ist und wie weh es tut.
ES gibt auch keinen wirklichen Trost, außer dem, das Chris bei Euch ein wunderbares Leben hatte und sicher sehr glücklich war. Und sanft einschlafen durfte. Gut, daß Ihr diese Entscheidung getroffen habt, wohl das schwerste, was es im Leben mit einem Hund gibt.
Ich glaube ganz fest dran, daß es einen Ort gibt, wo Euer Chris, meine Fellow und all die anderen wieder jung und fit sind und auf uns warten.
Mitfühlende Grüße
Wilma u. Arno

01. Juni 2001 11:48

Hallo Wilma,

ja, ich hoffe auch das die Zeit ein wenig Trost bringt.
Für ihn war es wirklich das Beste. Vor 3 Wochen wurden Tumore
am Hals und an der Schilddrüse festgestellt. Nach gründlicher
Untersuchung meinte auch der TA das wir NICHT mehr operieren sollten.
Die Blutwerte ergaben eine Schilddrüsenunterfunktion und er bekam
darauf Tabletten die innerhalb von Tagen die Lebensfreude von ihm
zurückbrachte. Auch eine Ohrentzündung wurde festgestellt ( dort wo
der Tumor saß ).
Mit den Tabletten war er auf einmal fit wie lange nicht, die Augen klar und teilweise
sogar "albern". So wie das plötzliche Wunder geschah, verging es
auch wieder. Letzte Woche ging es jeden Tag ein wenig mehr bergab.
Viele Kleinigkeiten zeigten mir das. Am Mittwoch hielt er das Ohr
wieder schief und er wollte auch keine Ohrentropfen bekommen.
Ich rief bei unserem TA ( er fährt mit seiner Praxis von Patient zu
Patient )und machte einen Termin zur Untersuchung für Donnerstag aus.
Am Himmelfahrtstag wollte Chris dann nicht mehr fressen. Nur mit Leberwurst konnten wir
ihn überzeugen seine Tabletten zu nehmen. Als wir dann zu unserer
Gassirunde aufbrachen wollte er nicht mehr mit. Er war gar nicht
mehr ansprechbar und torkelte in den Garten. Als ich ihn rief schaute
er durch mich durch. Bis zum Gartentor hat er es dann geschafft und
sich hingesetzt, der Blick war abwesend. Also habe ich ihn und meinen
Freund wieder zur Haustür gebracht und bin mit Lisa und Taco alleine
los. Mir war in diesem Moment klar das der Abschied gekommen ist.
Mein Freund blieb bei ihm und als ich dann zurückkam sah ich beide
in der Hundeecke. Chris hat einen Schlaganfall gehabt und die Augen
flackerten. Als wir unterwegs waren wollte er wohl ständig aufstehen und rutsche immer aus ( Frank half ihm in den Garten und auch wieder zurück ).
Die Situation war so schrecklich und es tat so weh das meine Vorahnungenwohl wahr werden würden.
Sofort riefen wir den TA an der aber gerade bei einer Kolik war.
Zum Glück erwischten wir dann unseren Haus/Hof TA und luden
den Hund ein ( 2 Min. Fahrt ). Er untersuchte ihn gründlich und er meinte das
die vielen Symptome GEGEN eine Verlängerung ( durch Spritzen etc. ) sprechen würden.
Das ware nur für uns gewesen.......
Meine Gefühle kann ich gar nicht beschreiben, es tat so weh und doch mußte ich stark sein...für Chris.
Den Übergang in das andere "Leben" war ruhig, friedlich und ging so schnell ( fast unmerklich ).

Ich hatte schon immer Tiere ( schon als Kind ), aber einen Hund zu verlieren ist wie als wenn ein Teil von einem selber geht.

Auf jeden Fall geht es ihm jetzt besser...aber in unseren Herzen und in der Erinnerung lebt er weiter....

Traurige Grüße,
Steffi & Anhang





01. Juni 2001 12:57

Hallo Steffi,

irgendwie scheinen Schlaganfälle nach Krebs die häufigste Todesursache zu sein, jedenfalls bei alten Hunden.
Bei Fellow war er zum Glück so stark, daß sie quasi innerhalb von Sekunden weg war. Ich mußte dann nur noch entscheiden, ob ihre Organe noch weiterarbeiten sollten.
Ähnlich war es wohl auch bei Eurem Chris, auch wenn Du das vielleicht in dem Moment anders empfunden hast (mir ist das so auch erst später klargeworden und hat mir viel Kraft gegeben.)

: Ich hatte schon immer Tiere ( schon als Kind ), aber einen Hund zu verlieren ist wie als wenn ein Teil von einem selber geht.

Ja, das hab ich ganz genauso empfunden. Es ist wie eine Amputation und man glaubt den Schmerz nicht auszuhalten.
Aber ich war letzlich nachher doch erleichtert, daß alles so schnell und relativ friedlich ging, keine wochenlange Quälerei wie bei vielen anderen Hunden.
Und ich weiß, diese Gedanken werden auch Dir helfen Ruhe und Frieden zu finden und an die schönen Zeiten mit Chris zu denken.
Ich weiß nicht, ob es leichter oder schwerer ist, wenn es noch andere Hunde im Haus gibt. Mir hat in den ersten Wochen Marlon (Rüde meiner Freundin) am meisten Trost gegeben.
Mit Tränen in den Augen
Wilma