Buffy ist gestorben!
21. Dezember 2001 10:36

Hallo,
am 15. Dezember ist meine geliebte Buffy gestorben. Sie war erst 8 Jahre alt. Und ich wollte sie so gern alt werden sehen ... Ich kann es immer noch nicht begreifen. Wenn ich nach Hause komme, ist es ganz schlimm. Sie hat mich immer so stürmisch begrüßt, sich einen Ast abgefreut, nur weil ich nach Hause gekommen bin. Und das Schlimmste ist: Ich weiß nicht, ob es unvermeidlich war oder ob ich es hätte verhindern können, wenn ich nur früher mit ihr zum Tierarzt gegangen wäre. Aber sie war eigentlich nie krank, mal ein kleines Wehwehchen, aber sonst immer putzmunter und gesund.
Es ging ihr schon zwei Wochen nicht richtig gut, sie lief beim Spaziergang neben uns her, statt wie sonst vorauszulaufen, fraß nicht richtig. Wir haben es auf die Krankheit von Balou, unserem alten Neufi, geschoben. Er war wirklich schlecht drauf, hat es am Herzen, wie wir jetzt wissen. Ihm geht es wieder gut. Aber es war halt alles anders als sonst, Buffy ging immer allein spazieren, das kannte sie sonst gar nicht. Vielleicht ist sie deshalb verstört, dachten wir uns. Dann humpelte sie auch noch, hatte sich wohl beim Springen ins Auto wehgetan. Natürlich läuft sie deswegen etwas langsamer. Vielleicht war es auch so. Außerdem war sie sowieso zu dick, da schadet es nicht, wenn sie mal etwas weniger frisst.
Am letzten Mittwoch dann ging es ihr wirklich schlecht, sie guckte nicht mal mehr hoch, als ich nach Hause kam. Oh je, also doch morgen zum Tierarzt. Am Donnerstag Morgen hatte sie ein klein wenig Durchfall, es kamen ein paar Blutstropfen hinterher. Die Tierärztin diagnostizierte eine Magen-Darm-Infektion, kein Grund zur Sorge. Das hat im Moment jeder zweite Hund, der hier reinkommt, sagte sie. Nur das Fieber war sehr hoch: 40 Grad! Sie bekam Antibiotika und etwas Krampflösendes gespritzt, sollte am nächsten Tag wiederkommen.
Am nächsten Morgen guckte sie schon wieder ganz interessiert. Die Tierärztin maß Fieber, nur noch 38 Grad. Auch kein Blut mehr am Thermometer. Es geht ihr schon wieder besser. Gott sei Dank! Noch eine krampflösende Spritze und von nun ab Antibiotika in Tablettenform. Sie bekommt ein wenig Reis mit Gehacktem, frisst auch schon wieder davon.
Spät am Abend will sie unbedingt in den Garten. Sie kommt gar nicht mehr wieder. Ich bin mit der Taschenlampe hinterhergelaufen, weil das doch sehr ungewöhnlich ist. Die ganze Schnauze ist verschlammt, die Vorderpfoten auch. Sie gräbt sich überall kleine Löcher und würgt hinein. Außerdem hat sie Bauchschmerzen, das sieht man. Sie atmet so stark, ist total unruhig. Ich rufe den Tierarzt an. Wir einigen uns, dass ich am nächsten Morgen wiederkomme. Bei einer Verschlechterung soll ich mich nochmal melden.
Eine halbe Stunde später liegt Buffy neben mir, es stinkt auf einmal ganz fürchterlich. Ich sehe nach ihr - sie liegt in einer großen Blutlache. Es ist wohl aus ihrem Darm gekommen. Der Tierarzt sagt, ich soll sofort kommen.
Als sie aus dem Auto gesprungen war, kam noch einmal so ein Schwall Blut aus ihr heraus. Der Tierarzt behält sie da, will gründlich nachgucken, Infusionen legen. Am nächsten Morgen um 9 Uhr ruft er an: Über Nacht war Buffy wohl recht stabil, es kam auch kein Blut mehr. Das kam jetzt am Morgen wieder. Sie wollen sie aufschneiden, um zu gucken, was los ist. Okay, was soll ich dazu sagen? Um 11 Uhr der nächste Anruf: Buffy ist gestorben. Sie konnten sie nicht einmal mehr narkotisieren, auf einmal ging es ihr rapide schlechter. Die Tierärzte wollten sie sogar noch wiederbeleben, alles umsonst.
Um zu wissen, was es nun wirklich war, hätte man sie obduzieren müssen. Das hätte sie uns allerdings auch nicht wiedergebracht. Wir haben sie lieber im Garten begraben.
Ich weiß vom Kopf her, dass ich mir keine Vorwürfe zu machen brauche, auch der Tierarzt sagte, es kann niemand etwas dafür. Aber ich mache mir doch welche. Warum bin ich nicht früher hingegangen? Vielleicht hätte man es verhindern können, vielleicht auch nicht. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass Buffy nicht mehr da ist. Und das tut so unendlich weh. Es tut mir so schrecklich leid, dass ich ihr nicht helfen konnte.
Ich weiß, es ist eine lange Geschichte, aber ich musste sie mir einfach von der Seele schreiben. Vielleicht hilft es ja.
Traurige Grüße,
Heidi

21. Dezember 2001 10:53

Liebe Heidi,

das ist wirklich eine schreckliche Geschichte, die euch da passiert ist, vor allem, weil du immer noch nicht weisst, was es war. Vielleicht ein Fremdkörper im Darm... Du brauchst dir wirklich keine Vorwürfe zu machen. Ich beobachte meine Hunde auch und wenn ich denke, es ist wirklich etwas nicht in Ordnung, dann gehe ich zum Tierarzt. Und genau das hast du auch gemacht. Und logischerweise tippt der TA auf das naheliegendste. Ansonsten müsste man bei jeder Untersuchung den Hund völlig auf den Kopf stellen inkl. Röntgen, großem Blutbild usw. Das geht doch auch nicht.

Ich bin in Gedanken bei dir und wünsche dir, dass du eines Tages nur noch an die schönen Stunden mit Buffy denkst und diese Erinnerungen genießen kannst.

Mitfühlende Grüße - Jana mit Liza & Plastic

21. Dezember 2001 11:50

Hallo Jana,
danke für Deine lieben Worte.
Einen Fremdkörper hat der Tierarzt Freitagnacht auch vermutet und geröntgt. Es war nichts zu sehen außer Gasen im Darm. Er meinte rückblickend, es könnte sein, dass vielleicht trotzdem ein Fremdkörper längere Zeit im Darm war, dann auf natürlichem Wege ausgeschieden wurde und trotzdem diese massive Entzündung hinterlassen hat. Es könnten aber auch so viele andere Dinge gewesen sein. Alles nur Vermutungen.
Grüße,
Heidi

21. Dezember 2001 12:03

Liebe Heidi,
ich kann verstehen, dass Du dir Vorwürfe machst, als unser Mischlingsrüde voriges starb, habe ich auch ständig darüber nachgedacht: Weshalb bin ich nicht eher zum TA? Er hatte eine Cumarinvergiftung und nach 3 Wochen mussten wir ihn einschläfern lassen. Er war auch ruhiger als sonst, wir dachten damals, dass es mit unserem Umzug zusammen gehangen hätte. Mach Dir keine Vorwürfe, Du hast alles getan. Bald kommt die Zeit, und Du denkst wieder an die schönen Zeiten mit Buffy.
Habe Dir etwas zum Trost unten "drangehängt". Dies bekam ich kurz nach dem Tod unseres Rüden von einer Freundin gemailt.

Liebe, mitfühlende Grüsse
Sandra & Cookie

Botschaft vom Himmel (Autor unbekannt)

Letzte Nacht stand ich an deinem Bett um einen Blick auf Dich zu werfen, und ich konnte sehen, dass du weintest und nicht schlafen konntest.
Während du eine Träne wegwischtest, winselte ich leise, um dir zu sagen:"Ich bin's, ich hab' Dich nicht verlassen. Ich bin wohlauf, es geht mir gut und ich bin hier."
Heute morgen beim Frühstück da war ich ganz nah bei dir und ich sah dich den Tee einschenken, während du daran dachtest, wie oft früher deine Hände zu mir heruntergewandert sind.
Ich war heute mit dir beim Einkaufen, deine Arme taten dir weh vom Tragen. Ich sehnte mich danach, dir dabei zu helfen und wünschte, ich hätte mehr tun können.
Heute war ich auch mit dir an meinem Grab, welches du mit so viel Liebe pflegst. Aber glaube mir ich bin nicht dort.
Ich ging zusammen mit dir zum Haus, du suchtest nach dem Schlüssel. Ich berührte dich mit meiner Pfote und sagte lächelnd: "Ich bin's."
Du sahst so müde aus, als du dich in den Sessel sinken ließest. Ich versuchte mit aller Macht, dich spüren zu lassen, dass ich bei dir bin.
Ich kann dir jeden Tag so nahe sein, um dir mit Gewissheit sagen zu können:"Ich bin nie fortgegangen."
Du hast ganz ruhig in deinem Sessel gesessen, dann hast du gelächelt, und ich glaube, du wusstest.... in der Stille des Abends..., dass ich ganz in deiner Nähe war.
Der Tag ist vorbei..., ich lächle und seh' dich gähnen, und ich sag' zu dir: "Gute Nacht, Gott schütze dich, ich seh' dich morgen früh."
Und wenn für dich die Zeit gekommen ist, den Fluss der uns beide trennt, zu überqueren, werde ich zu dir hinübereilen, damit wir endlich wieder zusammen, Seite an Seite sein können.
Es gibt so viel, das ich dir zeigen muss und es gibt so viel für dich zu sehen. Hab Geduld und setze deine Lebensreise fort..., dann komm..., komm heim zu mir.


21. Dezember 2001 14:11

Hallo Heidi!
Ich weiß, es gibt kaum Worte, die einen trösten könnten. Das kann wahrscheinlich nur die Zeit, so banal sich das auch immer anhören mag...
Ich habe eine ähnliche Situation erlebt, habe mir auch viele Vorwürfe gemacht, aber das ist Unsinn. Du hast das Beste getan, was du tun konntest. Manches macht man richtig und leider einiges nicht. Meine Hündin ist damals auch viel zu früh gestorben und hätte noch wesentlich länger leben können, wenn ich dem TA gegenüber kritischer gewesen wäre. Damals wusste ich es nicht besser, deshalb versuche ich auch nicht mehr mit schlechtem Gewissen an meine Hündin Ambra zu denken. Du hast dir nichts vorzuwerfen!
Ich wünsche dir, dass du bald wieder mit (wenigstens) einem lachenden Auge an deine Buffy denken kannst.
Viele liebe und mitfühlende Grüße an dich und deine Familie!
Yna

21. Dezember 2001 15:09

Hallo, liebe Heidi!

Es könnte fast die Geschichte von meinem Califax sein. Er fing eines Tages an zu erbrechen - nichts blieb mehr drin. Beim Tierarzt vermutete man von Anfang an einen Fremdkörper und schickte uns zu einer Tierklinik. Nach der ersten Behandlung ging es ihm auch wieder besser, aber leider nicht sehr lange. Die ganze Sache zog sich dann noch drei Tage hin - inzwischen kam Durchfall hinzu. Man entschloss sich zu operieren. Der Verdacht auf den Fremdkörper bestätigte sich, hinzu kam aber noch eine massive Darminfektion. Nach der OP sah es wieder recht gut aus, aber in der Nacht ging es los mit den Blutstürzen. Zwei Tage wurde um ihn noch gekämpft, wir alle haben den Kampf leider verloren. Mein geliebter Califax ist am 28.10.2001 mit nur anderthalb Jahren in den Hundehimmel geschickt worden. Ich mache mir ebenfalls Gedanken, ob ich alles richtig gemacht habe, wann war der unachtsame Moment? Hätte ich besser aufpassen sollen? Warum gerade er und warum schon jetzt? Ich kann es nachfühlen, wie traurig du jetzt bist - 8 Jahre das ist schon eine ganz schöne Zeit!
Das Ganze ist noch so frisch - das muss erst richtig verarbeitet werden. Vielleicht hilft es dir bei deiner Trauerarbeit, nochmals intensiv die Zeit mit deiner Buffy Revue passieren zu lassen? Ich habe viel Zeit damit verbracht, die entstandenen Bilder einzukleben oder eine Seite auf meiner Homepage für ihn zu basteln. Es bringt zwar immer wieder Tränen, aber so war ich ihm nochmal so richtig nah!
Ich wünsche dir viel Kraft für die Zukunft.
Liebe Grüße
Diana