Hallo,
am 15. Dezember ist meine geliebte Buffy gestorben. Sie war erst 8 Jahre alt. Und ich wollte sie so gern alt werden sehen ... Ich kann es immer noch nicht begreifen. Wenn ich nach Hause komme, ist es ganz schlimm. Sie hat mich immer so stürmisch begrüßt, sich einen Ast abgefreut, nur weil ich nach Hause gekommen bin. Und das Schlimmste ist: Ich weiß nicht, ob es unvermeidlich war oder ob ich es hätte verhindern können, wenn ich nur früher mit ihr zum Tierarzt gegangen wäre. Aber sie war eigentlich nie krank, mal ein kleines Wehwehchen, aber sonst immer putzmunter und gesund.
Es ging ihr schon zwei Wochen nicht richtig gut, sie lief beim Spaziergang neben uns her, statt wie sonst vorauszulaufen, fraß nicht richtig. Wir haben es auf die Krankheit von Balou, unserem alten Neufi, geschoben. Er war wirklich schlecht drauf, hat es am Herzen, wie wir jetzt wissen. Ihm geht es wieder gut. Aber es war halt alles anders als sonst, Buffy ging immer allein spazieren, das kannte sie sonst gar nicht. Vielleicht ist sie deshalb verstört, dachten wir uns. Dann humpelte sie auch noch, hatte sich wohl beim Springen ins Auto wehgetan. Natürlich läuft sie deswegen etwas langsamer. Vielleicht war es auch so. Außerdem war sie sowieso zu dick, da schadet es nicht, wenn sie mal etwas weniger frisst.
Am letzten Mittwoch dann ging es ihr wirklich schlecht, sie guckte nicht mal mehr hoch, als ich nach Hause kam. Oh je, also doch morgen zum Tierarzt. Am Donnerstag Morgen hatte sie ein klein wenig Durchfall, es kamen ein paar Blutstropfen hinterher. Die Tierärztin diagnostizierte eine Magen-Darm-Infektion, kein Grund zur Sorge. Das hat im Moment jeder zweite Hund, der hier reinkommt, sagte sie. Nur das Fieber war sehr hoch: 40 Grad! Sie bekam Antibiotika und etwas Krampflösendes gespritzt, sollte am nächsten Tag wiederkommen.
Am nächsten Morgen guckte sie schon wieder ganz interessiert. Die Tierärztin maß Fieber, nur noch 38 Grad. Auch kein Blut mehr am Thermometer. Es geht ihr schon wieder besser. Gott sei Dank! Noch eine krampflösende Spritze und von nun ab Antibiotika in Tablettenform. Sie bekommt ein wenig Reis mit Gehacktem, frisst auch schon wieder davon.
Spät am Abend will sie unbedingt in den Garten. Sie kommt gar nicht mehr wieder. Ich bin mit der Taschenlampe hinterhergelaufen, weil das doch sehr ungewöhnlich ist. Die ganze Schnauze ist verschlammt, die Vorderpfoten auch. Sie gräbt sich überall kleine Löcher und würgt hinein. Außerdem hat sie Bauchschmerzen, das sieht man. Sie atmet so stark, ist total unruhig. Ich rufe den Tierarzt an. Wir einigen uns, dass ich am nächsten Morgen wiederkomme. Bei einer Verschlechterung soll ich mich nochmal melden.
Eine halbe Stunde später liegt Buffy neben mir, es stinkt auf einmal ganz fürchterlich. Ich sehe nach ihr - sie liegt in einer großen Blutlache. Es ist wohl aus ihrem Darm gekommen. Der Tierarzt sagt, ich soll sofort kommen.
Als sie aus dem Auto gesprungen war, kam noch einmal so ein Schwall Blut aus ihr heraus. Der Tierarzt behält sie da, will gründlich nachgucken, Infusionen legen. Am nächsten Morgen um 9 Uhr ruft er an: Über Nacht war Buffy wohl recht stabil, es kam auch kein Blut mehr. Das kam jetzt am Morgen wieder. Sie wollen sie aufschneiden, um zu gucken, was los ist. Okay, was soll ich dazu sagen? Um 11 Uhr der nächste Anruf: Buffy ist gestorben. Sie konnten sie nicht einmal mehr narkotisieren, auf einmal ging es ihr rapide schlechter. Die Tierärzte wollten sie sogar noch wiederbeleben, alles umsonst.
Um zu wissen, was es nun wirklich war, hätte man sie obduzieren müssen. Das hätte sie uns allerdings auch nicht wiedergebracht. Wir haben sie lieber im Garten begraben.
Ich weiß vom Kopf her, dass ich mir keine Vorwürfe zu machen brauche, auch der Tierarzt sagte, es kann niemand etwas dafür. Aber ich mache mir doch welche. Warum bin ich nicht früher hingegangen? Vielleicht hätte man es verhindern können, vielleicht auch nicht. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass Buffy nicht mehr da ist. Und das tut so unendlich weh. Es tut mir so schrecklich leid, dass ich ihr nicht helfen konnte.
Ich weiß, es ist eine lange Geschichte, aber ich musste sie mir einfach von der Seele schreiben. Vielleicht hilft es ja.
Traurige Grüße,
Heidi