Heute war es dann soweit, ich hörte, was ich schon länger erwartet hatte. Ich wurde ganz traurig und der ganze Tag war irgendwie versaut. Aber von vorne:
Anfang Dezember erzählte mir die Mutter eines Klassenkameraden meiner Kinder, dass sie sich auch einen Hund anschaffen wollen. Einen Labrador, Rüde, Schokobraun. Ich meinte: schön, aber pass auf, dass du einen gesunden erwischt. Jaja, sie wollte sich im Internet informieren. Das tat ich auch, beim Labradorzuchtverein Holland: 7mon Wartezeit für einen Rüden, 9 bis 11 für eine Hündin in der Farbe. Gut, dachte ich, dann hat sie ja noch Zeit, sich die Sache zu überlegen. Denn mein Eindruck von den Leuten ist, dass sie nicht so unbedingt zuverlässig sind und auch kein Typ für ein Haustier, das einige Jährchen Verantwortung verlangt.
Anfang Januar war der Hund dann da (4 Wochen später). Eigentlich etwas zu früh, die Abgabezeit passte meiner Bekannten nicht so gut, in den Ferien der Kinder... Wuffi bekam eine Halsentzündung und eine Packung Antibiotika. Dann noch eine und schließlich die dritte. Er bekam kahle Flecken auf der Schulter, wurde aber endlich gesund. Der Züchter meinte nur "ich habe Ihnen einen gesunden Hund mitgegeben"
Dann wurde er dick und rund gefüttert, durfte spielen und ging zum Welpenkurs. Im März meinte Frauchen zum ersten Mal: er läuft vorne so komisch. Er durfte nur noch 20min pro mal raus, wurde schlanker und entwickelte sich endlich zu einem netten Hund. Aber jetzt, im Mai, kommt er nicht mehr aus seinem Körbchen, spielt kaum noch und verweigert manchmal einfach den Weg nach Hause.
Heute war er zum Röntgen: ED. Die Ärztin hätte gleich gesagt, das würde wohl Einschläfern bedeuten. Und wisst ihr, was das Schlimmste daran ist? Ich habe das Gefühl, es würde der Familie ganz gut passen! Natürlich sind sie traurig und es ist ja auch schlimm, dass die Kinder ihr Herz so an den Hund gehängt haben usw. Aber es wird nichts gemacht, kein Orthopäde gefragt, keine OP in Betracht gezogen. Jetzt haben sie einen Grund, noch vor den Sommerferien von ihrem Hund abzukommen.
ED ist doch operabel, oder irre ich mich da? Und wie sind die Aussichten danach, bleibt der Hund Zeit seines Lebens anfällig?
Irgendwie war alles von Anfang an so vorhersehbar, es ist so schade um den Hund und so gemein von diesem Züchter. Der hat nämlich immer noch keinen Kaufvertrag zugeschickt (er hatte im Moment des Kaufs gerade keine Kopie) und als er darauf angesprochen wurde, fragte er erstmal nach der Gesundheit des Hundes ("und läuft er vorne gut?"
Möglicherweise ist die Hündin schon wieder gedeckt, schließlich hat sie die Modefarbe.
frustrierte Grüße
Kerstin mit Rakker (gesund!)