Hi,
mir geht es ähnlich wie Brigitte, auch mir ist "meine" Rasse (Saluki) eigentlich zu schade, es könnte aber auch der Beginn einer großen Leidenschaft sein.
Aber mal im Einzelnen:
: Riesiges Grundstück von 7000 qm, voll eingezäunt bzw. ummauert.
Ist für jeden Hund langweilig, wenn er allein gehalten wird. Für zwei und mehr Salukis das Paradies zum Spielen, da kann auch mal ein Spaziergang ausfallen, ohne dass einem die Hunde auf dem Kopf herumtrampeln
: Riesiges Haus von ca. 400 qm Wohnfläche
Nett, die wird er alle früher oder später in Besitz nehmen, jede Wette. Von den vielen Salukis, die ich kenne, versucht nur einer, nicht aufs Sofa zu kommen. Alle anderen kochen ihre Besitzer früher oder später weich. Hier wird der Hund wahrscheinlich nicht mit dem Sofa, sondern mit der Nähe zu seinen Leuten anfangen müssen, aber das kann er mit einer solch unaufdringlichen Selbstverständlichkeit, dass man sich nach kürzester Zeit fragt, warum man eigentlich so stur ist. Noch dazu haart er relativ gemäßigt, hat keinen Eigengeruch und bringt selbst bei Sauwetter wenig Dreck ins Haus, weniger jedenfalls als ein Afghane, von dem ich wirklich schon wegen der Fellpflege abraten würde.
Ein "Spielzimmer", also anders ausgedrückt ein Zwinger im Haus, kann für mehrere Hunde zeitweise ok sein, ein Einzelner (wenn erwachsen und ausgelastet....)fügt sich derart problemlos in den Haushalt, dass so´n Zimmer einfach von alleine überflüssig wird.
: Der Hund sollte Hitze gut vertragen, da im Sommer auf SArdinien gewohnt wird.
Salukis schnappen bei großer Hitze nicht gleich ab, aber dass bei Temperaturen wie im Moment fahrradfahren, joggen, 2Stunden spaziergänge usw. nicht in Frage kommen, sagt einem ja der gesunde Menschenverstand.
: Der Sohn, 12 Jahre, sollte sich mit dem Hund auch gut verstehen können, allerdings kommt er erst abends heim.
Salukis können sehr einfühlsame Kinderfreunde werden, bei entsprechender Behandlung durch das Kind selbstverständlich.
: Der Hund sollte schon sportlich sein, denn Frauchen joggt gerne, aber er sollte es auch okay finden, wenn er sich auf dem Grundstück austoben kann.
Je nachdem, wo Frauchen joggt, kann sie sich gleich einen Bauchgurt zulegen (Stichwort: Hetzleidenschaft). Sie sollte bitte für dieses Thema sensibilisiert werden, es werden einfach immer noch zu viele aus Gedankenlosigkeit überfahren, abgesehen davon, dass ein Luki glücklich alt werden kann, ohne in seinem Leben einen Hasen gerissen zu haben. Zum Toben auf dem Grundstück: siehe oben, alleine macht es auf Dauer keinen Spass.
: Es sollte kein ausgesprochener Ein-Mann-Hund sein, denn die Familie ist viel unterwegs, es ist aber immer Personal im Haus.
Salukis sind sehr anpassungsfähig. Und sie suchen sich ,wenn sie Auswahl haben, ihre Bezugsperson selbst aus, meist nach den Kriterien Streicheleinheiten, Befriedigung des Bewegungsbedürfnisses und Futter (in dieser Reihenfolge:-)). Dann darf sich die Dame des Hauses halt auch nicht dran stören, wenn der Hund auf die Hausdame besser hört.
: Der Hund sollte schon "etwas hermachen", also keine sehr häufige Rasse sein.
Das mit dem Hermachen ist bei Windhunden eindeutig Geschmachsache. Nicht jeder ist von den Klappergestellen angetan. Bei den Orientalen soll man zum Beispiel Wirbel und Hüfthöcker deutlich sehen, das hat mir letztens die Frage eingebracht, ob diese Hunde denn künstlich dürr gehalten werden. Muss man schon abkönnen, sowas.
: Der Hund sollte keinen zu großen Schutztrieb haben, weil im Haus doch oft fremde Leute kommen und gehen.
Im Allgemeinen haben Salukis einen wenig ausgeprägten Schutztrieb, eher einen Meldetrieb, falls es sowas gibt. Das heißt, sie schlagen an, und das war´s.
Es gibt aber auch immer mal andere, die lassen Leute nicht aufs Grundstück oder nicht mehr raus. Woher das kommt, weiß ich nicht. Für mich wäre auf jeden Fall die Begrüssung durch das Rudel beim Züchter ein Hinweis.
: Es wäre ideal, wenn es eine Rasse wäre, die man gut zu mehreren halten kann.
Kann man, manche Leute haben mit dem Saluki ihre Sammelleidenschaft entdeckt.
Nach allem, was Du geschrieben hast, würde ich einem oder zwei erwachsenen Hunden den Vorzug geben. Es gibt immer mal wieder Abgabehunde bei Windhunde-in-Not, auch Züchter haben manchmal Übrige oder Zurückgegebene.
Die Idee mit Rescue-Galgos oder -Greys ist ebenfalls nicht schlecht, da finden sich leider, leider genug.
Abraten würde ich auf jeden Fall von zwei Welpen auf einmal, wenn keine eindeutige Bezugsperson feststeht, die auch noch weiß, was sie zu tun hat.
Ist doch länger geworden als beabsichtigt, hoffe, es hilft
Viele Grüße
Sabine
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