Hallo Gudi,
"Sinn machen" könnte so etwas schon. Unter gewissen Voraussetzungen...
Zum einen müssen Hunde, die man verpaaren möchte, wesensmäßig absolut zuverlässig sein. Die Zuchtverbände überprüfen dieses in Wesensprüfungen, Zuchttauglichkeitsprüfungen und Körungen. Im täglichen Umgang ist es manchmal nicht bemerkbar, daß ein Hund vom Wesen her einen zuchtausschließenden Mangel hat.
Weiterhin müssen Hunde, die man verpaaren möchte, absolut gesund sein. Die einzelnen Zuchtverbände schreiben dafür bestimmte Untersuchungen, manchmal gleich mehrere, vor: HD-, ED-, Knie-, Wirbelsäulenröntgen, Augen-, Herz-, Ohrenuntersuchungen usw., je nach Disposition der Rasse.
Dann ist eine wesentliche Voraussetzung, daß man einen ausreichend großen Interessentenstamm für die Welpen hat. Es wurde schon geschrieben, Würfe mit acht bis zwölf und manchmal auch mehr Welpen sind bei größeren Rassen keine Seltenheit. Wichtig ist auch, daß die Interessenten ausreichend Erfahrung in der Aufzucht, Ausbildung und Haltung von Hunden haben, die den Wesenszügen dieser Rassen entsprechen. Wenn man einen Wurf plant, sollte man auf einen Welpen drei Interessenten rechnen, denn ein großer Teil von denen springt, wenn die Abgabe der Welpen bevorsteht, wieder ab. Bei Rassehunden ist dieses Problem geringer, weil man einen sehr viel weitreichenderen Interessentenkreis hat (alleine schon durch die Inserate in Fachzeitschriften bzw. die Veröffentlichung der Belegnachrichten), welcher die Elterntiere bzw. Blutlinien der Welpen kennt. Bei einem Wurf Mischlinge erstreckt sich der Bekanntheitsgrad der Elterntiere i.d.R. nur auf das persönliche Umfeld von deren Haltern.
Von ganz großer Wichtigkeit ist das Umfeld, in welchem die Welpen die ersten Lebenswochen verbringen. Die Herrichtung eines geeignten Umfeldes (Wurfkiste, Auslauf, Prägungsspielzeuge usw.) kostet i.d.R. einiges, ebenso die "Instandsetzung" von Garten und Wohnung etc. nach Abgabe der Welpen (da braucht man mitunter schon mal einiges an Farbe, Tapete, Teppich usw., was ersetzt werden muß). Die notwendigen tierärztlichen Behandlungen kosten ebenso wie das entsprechende Futter einiges, und wenn es Probleme geben sollte (Kaiserschnitt, mutterlose Aufzucht etc.) kann man mit mehreren hundert bis tausend Euro für den Tierarzt rechnen.
Das alles sollte man sich gut überlegen. Hunde in die Welt zu setzen, die einen gesundheitlichen und/oder wesensmäßigen Mangel haben, ist leicht. Hunde "zu züchten" (= das Hervorbringen von gesunden und wesensfesten Hunden), egal ob mit oder ohne Ahnentafel, ist ein sehr aufwendiges und kostenspieliges Unterfangen.
Im übrigen sei hier auch auf das neue Kaufrecht verwiesen, nach welchem Welpenkäufer heute einen zweijährigen Garantieanspruch haben...
Viele Grüße
Antje