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Belgische Schäferhunde - Familienhund?

geschrieben von Sabine(YCH) 
Belgische Schäferhunde - Familienhund?
16. September 2003 11:53

Hallo,

wir sind eine Familie mit zwei kleinen Kindern und sind am überlegen welcher Hund (Zweithund) zu uns passen könnte. Wir haben im Internet ein bisschen über die belg. Schäferhunde gelesen. Unterscheiden sich die einzelnen Rassen (Tervueren, Groenendahl, Malinois) vom Wesen oder ist es nur ein optischer Unterschied? Uns gefällt das sie anscheinend gut zu erziehen sind, also leichtführig sein sollen, ist das auch wirklich so? Auf einer Homepage habe ich gelesen, dass die Hunde keinen Eigengeruch haben sollen, heisst das sie riechen nicht nach Hund? Gibts sowas, ein Hund der nicht nach Hund riecht oder ist das ein Märchen?
Auch habe ich gelesen, dass ein Belgier mind. 3-4 Stunden Bewegung braucht und das am besten am Fahrrad. Ich muss zugeben, dass finde ich ganz schön viel, da wäre ich ja täglich 40 kilometer mit dem Rad unterwegs. Was meint Ihr, wieviel Bewegung braucht diese Rasse?
Freue mich über Eure Meinungen!

Viele Grüsse
Sabine


16. September 2003 13:02

Hallo Sabine.

Da werden Dir noch welche schreiben, die mit dem Thema besser bewandert sind.

Aber meine persönlichen Erfahrungen:
Tervueren und Groenendael sind nicht ganz so quecksilbrig wie Malinois.
Sie sind sensibler und pflegeaufwändiger durch das lange Fell.

Generell sind die Belgier aber extrem anspruchsvoll - sie müssen nicht nur bewegt, sondern auch psychisch enorm gefordert werden, sonst werden sie unerträglich.

Das sind reine Arbeitshunde, die mit ein bissel stupide neben dem Fahrrad herlaufen nicht im Geringsten ausgelastet sind.
Aber es stimmt, Belgier brauchen extrem viel Bewegung.

Mit so einem Hund _muss_ man mehrmals wöchentlich richtig arbeiten - zusätzlich zur täglichen Auslastung.

Als reiner Familienhund gehen diese Hunde vor die Hunde!

Dass Belgier keinen Eigengeruch haben, wage ich zu bezweifeln - auch ein nasser Belgier riecht nach nassem Hund und Tervueren und Groenendael können durch das lange Fell bei Matschwetter viel Schmutz reinbringen.

Haaren tun sie alle drei nicht schlecht.
Es gibt übrigens noch den Laeken, die rauhhaarige Variante. Ist aber sehr selten.

Die Sache mit dem "gut zu erziehen" ist auch wieder so ein Ding. Belgier sind führig - aber sie sind ebenso leicht zu er- wie zu verziehen. Sie entwickeln auch leicht "Macken".
Meiner Meinung nach gehören Belgier in erfahrene und sehr sportlich motivierte Hände mit echten Führungsqualitäten.

Welcher Rasse gehört denn der Ersthund an?
Wie soll der Hund gehalten werden?
Womit soll der Hund regelmäßig beschäftigt werden?

Die Belgier (hauptsächlich Malinois) die ich bisher kennen gelernt habe, waren noch verrückter als Dobis - diese Granaten wären mir als Dobifan (die ja auch keine Schlaftabletten sind) "zuviel Hund" - ich weiß nicht, ob ich einem Belgier gerecht werden könnte.

Gruß
tessa



16. September 2003 13:07

Hallo Sabine,

die vier Belgier haben eins gemeinsam: Sie sind Arbeitshunde! Bei entsprechender körperlicher und mentaler Auslastung sind sie gleichzeitig gute Familienhunde. Fehlt die Auslastung und vor allem die Erziehung/Ausbindung, gibt das einen Schuß nach hinten.

Ob Tervueren, Groenendal oder Laekenois nach Hund riechen weiß ich nicht, aber der Mali tut es. So wie fast jeder andere Hund. Wird er gut gepflegt, riecht er kaum oder wenig, wird er schlecht gepflegt, stinkt er, so wie jeder andere Hund auch.

Zwischen den einzelnen Belgiervarietäten gibt es nicht nur vom Äußeren her Unterschiede. Der Malinois/Meechelar ist der "härteste" und leistungsfähigste Vertreter der vier Belgier, nicht umsonst läuft er inzwischen dem DSH bei den diensthundehaltenden Behörden den Rang ab. Seine Selektion erfolgt über den beglischen und französischen Ringsport bzw. die niederländischen KNPV-Prüfungen, die körperliche und mentale Härte, ein hohes Triebpotential und ein entsprechendes Durchsetzungsvermögen fordern. Die drei anderen Belgier werden inzwischen auch auf "die Optik hin" gezüchtet, d.h. bei ihnen läuft die Zuchtselektion inzwischen auch über den Schaubereich. Wobei aber langhaarige Malinois als Tervueren eingetragen werden, d.h. auch hier gibt es Hunde, die rein über den Ringsport selektiert wurden, ebenso wie in einigen Linien bei Groenendal und Laekenois. Bei Hunden aus solchen Linien muß man sich im klaren sein, daß sie Anforderungen an die Hundehaltung und -ausbildung stellen, die über das normale Maß hinaus gehen. Sprich nicht nur die Quantität der Beschäftigung mit dem Hund muß stimmen, sondern auch die Qualität.

Viele Grüße

Antje

16. September 2003 13:17

Hallo Tessa,

: Generell sind die Belgier aber extrem anspruchsvoll - sie müssen nicht nur bewegt, sondern auch psychisch enorm gefordert werden, sonst werden sie unerträglich.
:
: Das sind reine Arbeitshunde, die mit ein bissel stupide neben dem Fahrrad herlaufen nicht im Geringsten ausgelastet sind.
: Aber es stimmt, Belgier brauchen extrem viel Bewegung.

Wie zeigt es sich denn wenn ein Hund zuwenig Bewegung bekommt, wie merkt man Ihm das denn an?
:
: Mit so einem Hund _muss_ man mehrmals wöchentlich richtig arbeiten - zusätzlich zur täglichen Auslastung.

Uih, das hört sich sehr nach anstrengendem Hund an!
:
: Als reiner Familienhund gehen diese Hunde vor die Hunde!

Also wohl nichts für uns - schade - wir hätten nämlich gerne einen Hütehund! Der Deutsche Schäferhund gefällt uns nicht so gut und ist auch sooft von HD befallen.
:
: Dass Belgier keinen Eigengeruch haben, wage ich zu bezweifeln - auch ein nasser Belgier riecht nach nassem Hund und Tervueren und Groenendael können durch das lange Fell bei Matschwetter viel Schmutz reinbringen.

Tja, das mit dem Eigengeruch kann ich auch kaum glauben aber ich habe es wirklich gelesen!

: Die Sache mit dem "gut zu erziehen" ist auch wieder so ein Ding. Belgier sind führig - aber sie sind ebenso leicht zu er- wie zu verziehen. Sie entwickeln auch leicht "Macken".

Uns würde aber ein leicht zu erziehender Hund sehr gut gefallen (wem gefällt das nicht).

: Welcher Rasse gehört denn der Ersthund an?
Wir haben eine Curly-Coated-Retriever-Hündin
: Wie soll der Hund gehalten werden?
Wir haben ein Haus mit Garten, wobei der Garten von unserer Hündin auch nur besucht wird wenn wir uns dort aufhalten, sonst liegt sie lieber im Wohnzimmer in Ihrem Körbchen.

: Womit soll der Hund regelmäßig beschäftigt werden?
Unsere Hündin wird auch nur mit Spielen (Bällchen) und regelmässigem Schwimmen (das liebt sie) beschäftigt und scheint damit zufrieden zu sein, Sie ist im Haus immer sehr ruhig und unauffällig, bellt kaum und hat noch NIE irgendeinen Gegenstand kaputt gebissen, auch nicht als Welpe. Da haben wir wirklich Glück mit Ihr gehabt.
:
: Die Belgier (hauptsächlich Malinois) die ich bisher kennen gelernt habe, waren noch verrückter als Dobis - diese Granaten wären mir als Dobifan (die ja auch keine Schlaftabletten sind) "zuviel Hund" - ich weiß nicht, ob ich einem Belgier gerecht werden könnte.

Ich habe noch nie einen Belgier richtig erlebt, aber wenn sie so anstrengend und stressig sind, dann werden wir uns wohl lieber nach einer anderen Rasse umsehen, schade.

Viele Grüsse
Sabine

16. September 2003 13:59

Hallo Sabine

Ich besitze eine Tervueren-Hündin. Für mich der absolute Traumhund und ich habe bereits die zweite Hündin dieser Rasse.
Aber es ist richtig, ein Belgier muss "arbeiten" können um ausgelastet zu sein. Nur mit Spaziergängen, Radfahren oder Bällchen werfen verkümmert er.
Wenn er aber seinen Neigungen entsprechend beschäftigt wird, kann er ein toller Familienhund werden.
Mit meiner Hündin trainiere ich in folgenden Sparten: Agility, Sanitätshund und Lawinenhund. Draussen ist sie voll dabei, zu Hause ruhig und ausgeglichen.
Die vier Varietäten sind recht verschieden, dies wurde ja dir ja schon geschrieben. Ich kann mich dem anschliessen.
Die Fellpflege ist nicht aufwändig und auch der Schmutz fällt leicht ab und ich kann wirklich bestätigen, dass ein Belgier kaum Eigengeruch hat. Klar wenn er in einem Gewässer war, riecht er auch nach Gewässer. Aber verglichen mit vielen anderen Rassen eben doch sehr wenig.
Wichtig ist gerade beim Belgier die Herkunft. Nur Hunde von absolut vertrauenswürdigen und erfahrenen Züchtern sind zu empfehlen. Sonst ist die Gefahr riesig, dass man sich einen Angstbeisser holt. Da gibt es nur eins, Informationen sammeln, sich Ansprechparner aus früheren Würfen geben lassen, sich im Hundesport (spzeiell Agility oder Rettungswesen) umhören.
Weitere Fragen beantworte ich gerne (auch per Mail).
Petra und Nikesch



16. September 2003 14:04

Und hier wäre auch noch der Rest!
Da ging vorhin die Post zu schnell ab ;-)