Hallo Carla, hallo Jägerin,
der Owtscharka ist ein mächtiger Hund, wirklich riesig und 'protzig', trotzdem aber sehr gewand. Ich habe mal einen kennengelernt und war zutiefst beeindruckt. Da hatte ich meinen noch nicht. Er ist übrigens ein Maremmano, liebe Jägerin, und ich habe mir, als ich meinen bekam, keine Gedanken gemacht, was er für Schwierigkeiten bereiten könnte - obwohl ich wusste, dass die Hunde im Alter sehr agressiv werden. Und ich bereits regelrechte 'Monster' kannte.
Herdenschutztiere (der Kuvasz gehört auch dazu) sind ganz besondere Tiere, die man nicht komandieren kann. Sie gehören zu den ganz wenigen, die ihren eigenen Kopf haben, nachdenken und selber Entscheidungen treffen. Rufe ich meinen Hund, dann kontrolliert er erst einmal, warum ich ihn rufe: will ich nur wissen wo er ist? Er zeigt sich kurz, kein Bellen. Müssen wir irgendwohin, ist es dringend, brauche ich ihn? Er fliegt förmlich zu mir. Rufe ich seinen Namen nur so? Er ward ncht gesehen. Ich konnte ihm - inzwischen ist er sehr alt - beibringen was ich wollte, er tat es nicht (sitzen, warten, kein Pìpì machen...). Er tat es im Moment, wo es nötig war. Es sind Hunde, auf die man sich 100% verlassen, denen man sich ganz anvertrauen kann, sich unendlich sicher fühlen. Ich habe ihn auf unseren unzähligen Reisen alleine mit dem Gepäck gelassen, habe mit ihm auf Autobahnen geschlafen (Frauen reisen allein ja etwas gefährlicher), mein Haus immer offen gelassen - Tag und Nacht. Oft auch, wenn ich wegging. Nein, es ist kein Risiko, ich wusste was ich tat, er war genau das, was ich immer wollte, ein Partner, der immer da ist, auf den ich mich immer voll verlassen kann.
Es stimmt, was Jägerin sagt, er ist kein Hund für 'Anfänger'- ich war einer, hatte ausser Wellensittichen und Kaninchen keine anderen Tiere gehabt vorher - und man darf keinen Hund erwarten, der tut, was man sagt. Oder volles Familienmitglied mit seinen eigenen Rechten oder gar nicht.
Überleg es dir gut, Carla, bevor du dich für einen Owtscharka entscheidest, denn dein Leben geht nach dem Hund. Nicht jeder ist dazu bereit - ich war es und bin es noch, werde es immer sein. Mein Hund hat immer alles für mich akzeptiert (andere Hunde in der Familie, Spatzen, Enten, Katzen, die er immer gehasst hat wie die Pest und immer noch tut) sowie ich alles bei ihm. Du gibst dich in die Pfoten eines wunderbaren Wesens!
LG
Sciuba