Liebe Anila
Lies mal das Buch "Iditarod" von Gary Paulsen. Es ist ein wunderbares Buch, dass das Wesen von Huskies wirklich schön aufzeigt. Das Buch ist autobiographisch und zeigt, wie Gary Paulsen seine Schlittenhunde zu bändigen versucht. Jedes, aber auch wirklich jedes Mal, wenn ein Stinktier seinen Weg kreuzt, jagen die Hunde davon... egal, ob noch ein Schlitten und ein schreiender Kerl dranhängt oder eben auch nicht (mehr).
Ein echter Husky ist kein Schäferhund. Er gibt Dir mit jeder Faser seines Körpers zu verstehen, dass Deine Forderung nach einem simplen "Sitz", einem "Komm" oder einem "Schau her" eine Anmassung ist. Huskies lassen sich schwer beeindrucken, sie sind hart im Nehmen und noch grössere Opportunisten, als Hunde es sowieso schon sind. Sie schliessen sich sofort jeder Person an und binden sich nur bedingt an ihre Besitzer. Sie lassen jeden gerne in die Wohnung oder den Garten, es könnte ja sein, dass er Futter bringt. Es sind weder klassische Arbeits-, noch Wachhunde. Sie sind einzigartig und dickköpfig sondergleichen. Kreuzt etwas Kleines, unter Umständen Fressbares ihren Weg, werden sie alles tun, es zu töten und zu fressen. Mein Husky hat alles, was sich in den Garten getraut hat, sofort und bedingungslos erlegt: von Ratten, Katzen, über Igel und Marder war alles dabei...
Sie sind nicht völlig unerziehbar, doch ein Hund, der für nichts anderes da sein muss als zu ziehen und zu rennen was das Zeug hat, darf keine so hohen Ansprüche stellen wie ein Border Collie. Er muss es verkraften, stunden-, manchmal sogar tagelang ohne Bewegung im tiefsten Winter an einer kurzen Kette zu hängen und dann plötzlich alles zu geben.
Schleppleinentraining, freies Laufen auf einer eingezäunten Wiese und sinnvolle Beschäftigung helfen, einen Husky trotzdem auszulasten. Natürlich gibt es Huskies, die man von der Leine lassen kann. Selbstverständlich ist das aber nicht.
Gruss,
M.