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Wesensveranlagung und Veränderung""

geschrieben von Edith(YCH) 
Wesensveranlagung und Veränderung""
18. April 2000 17:14

Hallo


Dei Überschrift ist vielleicht nicht ganz so gelungen, wie ich es beabsichtigt hatte, aber was ich anschneiden möchte ist Folgendes:

Bei der Diskussion Hovawart oder Berner Sennen wurde gesagt, mit dem nötige Training von Welpenbeinen an würde auch ein Berner genausoviel körperich leisten können wie ein Hovawart.
Dies ist jetzt nur ein Beispiel, aber ich habe mir darüber schon oft Gedanken gemacht, und kam zum Schluß: Das stimmt nicht immer!
Einige Beispiele:
Mein Arco: (Lab/ Landseer/Collie Mix) Rettungshund, schlank, guter Körperbau, kann einiges körperlich leisten, will aber nicht, er bekam die Förderung meinerseits wirklich IMMER!!! ER hasst es Rad zu fahren, oder mit mir und den Inlineskatern unterwegs zu sein (sprich ich muß ihn nachziehen).Ich bin wirklich sehr sportlich, und er liegt nicht 90 % des Tages herum!
Sein Bruder: mollig, mehr nach dem Labrador geraten, Familienhund, mehrere kürzere Spaziergänge pro Tag, geht mit Frauchen ins Büro untertags mit. Jetzt kommts: Dieser Hund ist wahnsinnig sportlich, er läuft beim Radfahren vorraus, ebenso beim Skaten.

Erstes Beispiel, das die Theorie des Beeinflussens durch Förderung widerlegt.

Klar kann man einen Berner durch Motivation dazu bringen mehr freiwillig körperlich zu arbeiten, als einer ohne Motivation, doch es ist nun mal so, daß die Schweizer nur mit Bernern züchteten die zwar für ein kurzes Treiben der Kühe von der nahegelegenen Weide geeignet waren, auch stundenlang den Karren zogen, aber HUnde, die temperamentvoll herumhüpften, konnten die Bauern nicht brauchen, und mit solchen wurde nicht gezüchtet. In den letzten Jahren wurde die TEambereitschaft, die Intelligenz und dieanderen guten Eigenschaften des Berners entdeckt, und einige Züchter züchten nun einen vitaleren Schlag. Das kann ich nur begrüßen, denn der Berner ist eine meiner Lieblingsrassen. Doch sind 70 % ( mindestens) der Züchter noch mit dem Alten Schlag beschäftigt, und bei dem sind eben die meisten eher gemütliche Karrenhunde, die zwar stundenlang 50 kg ziehen können, aber von mehr und vor allem schnellerer Bewegung nichts halten.
Ich bewundere und beneide Ira um ihre vitale Berner, so welche hätte ich auch gerne, doch kann man nicht gernerell sagen, daß man jeden Hund nur durch bestimmte Behandlung vitaler machen kann. Bei einigen kann man das sicher sagen doch nicht bei allen.
Bitte beachtet auch, daß ich Berner S. und Hovawart nur als Beispiel genommen habe, weil gerade davon geredet wurde, und nicht weil ich gegen irgendeine der beiden Rassen etwas habe!
danke Edith


18. April 2000 19:15


Hallo Edith,

Deine Überlegungen finde ich sehr interessant und hab mir in dem Zusammenhang auch schon etliche Gedanken gemacht.

Selber hab ich einen Dalmatinerrüden (2 Jahre) und eine Hovawarthündin (ca. 1,5 Jahre) alt.

Der Dalmatiner ist in puncto Bewegung eher rasseuntypisch. Zwar zwäng ich ihm seine 3-4 Stunden täglich auf, aber wenn wir bei unseren Runden richtung Parkplatz kommen und ich dreh noch eine weitere dann zieht es ihn schon sehr Richtung Auto.

Die Hovawartdame hat im Vergleich zu ihm eine miese Kondition, ist jetzt 3 Monate bei uns, kann aber einfach nicht genug kriegen...

An "Rassehunden" kenn ich die totalen Gegensätze:

z.B. faule Afgahnenhündin, obwohl ab und wann auf der Rennbahn
total agile Neufundländerhündin die täglich 4 Stunden durch die Gegend saust...

oder

Schäferhund der permanent abhaut und jagt!! und Vizla der aufs Wort folgt

In allen Fällen waren die Hunde von klein auf beim Besitzer und es wurde/ wollte viel spazieren gegangen. Es gibt halt einfach Faulchen und Jäger unter jeder Rasse.

Vom übrigen Charakter abgesehen gibt es einfach große Unterschiede innerhalb der Rassen was Lauffreudigkeit und z.B. Jagdinteressen anbelangt.

Mit Erziehung kann man vieles steuern aber eben nicht alles.

Vielleicht wird gerade deshalb mancher von seiner Wunschrasse entäuscht??

Viele Grüße
Moni

21. April 2000 22:13

Hallo Edith,
schreib doch mal bitte mehr über Deinen Arco. Wie alt, wie groß, wie schwer, Charakter der Eltern, Aufzucht, wie erzogen ("von hinten", über Spiel, über Leckerchen, über Clicker), HD-/ED-geröngt etc.?
Liebe Grüße, Ira


22. April 2000 06:29


: O.K., mach ich doch gerne!

Er wurde am 19.6.98 geboren, hatte 8 Geschwister, seine Mutter ist ein reinrassiger Lab, der Vater ein Landseer/Collie Mix(das nahmen zummindest die Besitzer des Vaters an, aber er sah wirklich so aus, leider ist er schon gestorben)
Arco ist laut Richter einer Mischlingsausstellung 64 cm hoch, ich kann nur 61 cm ermessen, er wiegt +- 27 kg, ich halte ihn eher knapp, er wird aber durch Pansen, Ochsenziemer,und sonstige Gutelen unter der Zeit verwöhnt.
Über den Charakter der Eltern weiß ich nicht viel, der Vater soll eben sehr ruhig gewesen sein, die Mutter ein typ. Labrador.
Erziehung: Leider anfangs durch meine UNwissenheit und einem altmodischen Hundeplatz durch die Ruck Und Zerr Methode, dann bin ich umgestiegen auf einen Platz, der zwar ab und zu ruckt, wenn es gar nicht geht, aber sonst mit Leckerchen und Spielzeug arbeitet. Als Arco dann 15 Monate alt war traten wir dem roten Kreuz bei und sind dort bei der Hundestaffel, wo es so zugeht, wie man es selbst für richtig hält( also ich arbeite Lind-unterstützt, andere mehr nach Ruck und Guti, wieder andere nur Guti....)
HD-und Ed ist er nicht untersucht, aber er springt sehr gerne, auch 1.20 m sind für ihn kein Problem, die Steilwand liebt er.
Beim Ballspiel wacht er auf, doch gibt es auch Tage, da läßt er den Ball fallen, und geht lieber irgendwo hin und pinkelt oder schnüffelt. Auch kann man ihn nicht für Spiele motivieren, wie z.B. Steine ins Wasser schmeißen und er läuft nach, da legt er sich am Strand nieder und denkt sich: Verarsch du wen anderen, ich bleibe hier liegen, was soll ich dem Stein nachlaufen, wenn ich ihn eh nicht find!

Auch wahnsinnig scharf für seine Verhältnisse ist er auf Fressen, das ist eigentlich der einzige Grund, warum er ab und zu für 1-2 Minuten verschwindet, da findet er immer was( menschl.Exkremente, Abfall, Enten/Vogelfutter...)
Wenn man die Leine aus dem KAsten holt, kommt er zwar sofort, aber er vollführt keine Freudentänze wie ich es von anderen Hunden kenne, er streckt ich einfach und dann gähnt er und dann kanns los gehen.

Marschieren kann er stundenlang, wirklich, 5 Stunden, kein Problem, aber wehe ich setze mich auf ein Rad!


Ciao, Edith


22. April 2000 19:15

Hallo Edith,

: Erziehung: Leider anfangs durch meine UNwissenheit und einem altmodischen Hundeplatz durch die Ruck Und Zerr Methode, dann bin ich umgestiegen auf einen Platz, der zwar ab und zu ruckt, wenn es gar nicht geht, aber sonst mit Leckerchen und Spielzeug arbeitet. Als Arco dann 15 Monate alt war traten wir dem roten Kreuz bei und sind dort bei der Hundestaffel, wo es so zugeht, wie man es selbst für richtig hält( also ich arbeite Lind-unterstützt, andere mehr nach Ruck und Guti, wieder andere nur Guti....)

Ich will auf keinen Fall sagen, dass diese "Ruck und Zerr"-Methode an der Motivationslage Deines Hundes schuld ist, aber es ist seltsamerweise so, dass es bei allen Hunden, die bei uns in der Staffel sind und früher mal, wenn auch nur sehr kurz, so ausgebildet wurden, Motivationsprobleme gibt. Deshalb nehmen wir lieber Hunde, die noch nicht mal leinenführig sind, aber "unverbraucht", als Hunde, die schon die Begleithundeprüfung in der Tasche haben, aber dafür andere Probleme.

: Beim Ballspiel wacht er auf, doch gibt es auch Tage, da läßt er den Ball fallen, und geht lieber irgendwo hin und pinkelt oder schnüffelt. Auch kann man ihn nicht für Spiele motivieren, wie z.B. Steine ins Wasser schmeißen und er läuft nach, da legt er sich am Strand nieder und denkt sich: Verarsch du wen anderen, ich bleibe hier liegen, was soll ich dem Stein nachlaufen, wenn ich ihn eh nicht find!


Wie wird er denn vom Opfer bestätigt?
:
: Auch wahnsinnig scharf für seine Verhältnisse ist er auf Fressen, das ist eigentlich der einzige Grund, warum er ab und zu für 1-2 Minuten verschwindet, da findet er immer was( menschl.Exkremente, Abfall, Enten/Vogelfutter...)

Ja, das kenne ich leider auch, aber komischerweise und Gott sei Dank nicht bei der Rettungshundearbeit, dafür aber bei jedem Spaziergang.

: Wenn man die Leine aus dem KAsten holt, kommt er zwar sofort, aber er vollführt keine Freudentänze wie ich es von anderen Hunden kenne, er streckt ich einfach und dann gähnt er und dann kanns los gehen.

Gehst Du normal spazieren oder gibt es jedesmal irgendwas Supertolles, z. B. Leckerchen beim Balancieren über Baumstämme, Wettlauf mit Frauchen und Bellorgien, Treffen mit Hunde-Freunden, spielerische Übungen mit Futterbelohnung etc.
Nicht immer, aber oft mache ich irgendwas Spannendes. Z. B. Clickern, obwohl wir seit Monaten nicht geclickert haben, oder was anderes, was aus der Reihe fällt. Die Hunde gucken mich dann manchmal so an, als würden sie das erwarten, dass ich mir was einfallen lasse. Manchmal fangen auch sie an, z. B. Bonny springt auf eine Bank und schaut mich an "hab ich toll gemacht" und will was dafür haben.
:
: Marschieren kann er stundenlang, wirklich, 5 Stunden, kein Problem, aber wehe ich setze mich auf ein Rad!

Hat er schlechte Erfahrungen gemacht, auch wenn es schon ganz lange her ist? Auch vom Fahrrad aus kann man Leckerchen verteilen.

Wenn Dein Hund verfressen ist, würde ich das hemmungslos ausnutzen, um ihm Action schmackhaft im wahrsten Sinne des Wortes zu machen.

Viele Grüße, Ira


23. April 2000 09:36

: Hallo Ira
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: Wie wird er denn vom Opfer bestätigt? Er bekommt seine Beute(Sockenball) und ich spiele dann mit ihm.


Beim Gassi gehen ist immer was los, entweder ich gehe mit seiner besten Freundin mit(Golden, mit der kann er stundenlang spielen), oder ich schicke ihn über Parkbänke, auf Tische, schmeiße Bällchen, lasse ihn schwimmen, balge mit ihm am Boden, mache Wettrennen, also langweilig hat er es sicher nicht.

: Hat er schlechte Erfahrungen gemacht, auch wenn es schon ganz lange her ist? Nein, er trabt schon daneben her, aber so lustlos und mit einem ausdruck und Aussehen, als ob er schon stundenlang unterwegs war, daß mich schon Leute angesprochen haben, ich solle doch den Hund nicht so quälen. Das schnellste Tempo, das wir beim Fahren erreichen, ist wie ein Durchschnittsmensch läuft, sicher nicht schneller


Schöne Osterwünsche
Edith