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Hunderassen

Die Liste der Hunderassen ist beinah unendlich lang und verschiedene Rassen haben auch verschieden Bedürfnisse und Eigenschaften. Hier ist die Rubrik, sich über die rassespezifischen Besonderheit seiner Rasse auszutauschen. Ist der Golden Retriever wirklich immer kinderlieb? Besitzt der Labrador den „Will-To-Please“? Hier kannst Du darüber reden. 
Tschechischer Wolfshund
26. Mai 2000 16:37

Ich bin selber ein großer fan der rassen tsch. wolfshund und saarlos. nur ich würde sie mir niemals holen, weil die tierheim voll sind mit tollen nicht so exotischen hunden. wie es beim tschechen ist weiß ich nicht, der saarlos-verein achtet sehr drauf, daß die tiere nicht einfach so gekauft werden, weil es eben nur hunde für experten sind.
ich habe selber eine hündin, die zu einem viertel wolf ist (nicht bewußt deswegen geholt, mutterhündin getroffen als sie trächtig war und verliebt)und ich kann dir nur sagen, daß schon bei diesem anteil einiges anders ist als bei anderen hunden. fellow ist nicht wirklich scheu, aber sie war schon immer so, daß sie sich von fremden gar nicht und auch von bekannten nur ungern anfassen ließ (jetzt im hohen alter ist das nicht mehr so extrem). das führte öfter zu theater mit leuten "die es ja nur gut meinen". muß dazu sagen, daß fellow nur kniehoch ist weil der vater ein zwergschnauzer ist.
typisch ist auch denke ich, daß wolfsmixe wie fellow fletschen statt zu knurren.
Ich persönlich würde jederzeit wieder einen Hund mit wolfsblut nehmen wenn im th einer wäre. Aber nur so als Exot niemals. Und schon gar nicht zum züchten. Diese Art Experimente Schäferhunde "anzureichern" hatten wir schon zu Stephanitz Zeiten. In USA waren ne zeitlang Hybriden in und das ist immer nach hinten losgegangen.
Ich glaube auch nicht, selbst wenn du selbst mit so einem Wolfshund klarkommst, daß du in deinem Bekanntenkreis soviele wirkliche Experten hast die mit einem Welpen bei dem das vielleicht doch durchschlägt klarkommen.
Ich würde mir überhaupt sehr sehr überlegen einen Wurf Welpen zu produzieren d.h. ich würde es nie tun egal welche Rasse und schon gar keine Mixe einfach wg. der Wahrscheinlichkeit, daß diese zumindest ein Teil dieser Tiere in nicht so gute Hände kommt. Aber das ist ein anderes Thema...
Grüße von Wilma und ihrem Wolfsmix Fellow, die schon auf ihren Spaziergang wartet


29. Mai 2000 11:24

: ich interessiere mich auch sehr für Wölfe, Weiß jemand etwas über diese Rasse? Sind die Tiere sehr dominant, evtl. sogar gefährlich? Kann man mit ihnen arbeiten? Hat jemand einen solchen Hund und kann mich an seinen Erfahrungen teilhaben lassen?
:

Moin Moin,

nur als Anregung:

1. von Zimen 'Der Wolf' lesen (falls nicht schon geschehen)
2. Bitte an Frau Dorit Peterses-Feddersen, Uni Kiel, wenden
(sie führt die Zimen'sche Forschung fort)

Mit freundlichen Grüßen

CU
Olaf

29. Mai 2000 11:56

: Hallo Attila,
du schreibst, dass Wolfshunde der 3. Generation als Diensthund fürs Militär ausgebildet wurden.Mich würde interessieren woher du diese Aussage hast und ob es noch weitere gesicherte Informationen wie zBsp.: wer hatte und bildete diesen Hund aus;für welchen Einsatzbereich wurde er ausgebildet; wie und mit welchen Methoden wurde dieser Wolfshund ausgebildet; erreichte er die Einsatzfähigkeit als MilDH, etc, ?
Ich finde die Wolfshunde faszinierende Tiere, habe aber meine Zweifel, dass solche Hunde den Anforderungen eines Diensthundes gewachsen sind.
An mehr Infos über dieses Thema wäre ich sehr interessiert.

Grüessli Rägi

05. Juni 2000 07:31

hi attila
:
: ich habe seit Jahren Langhaar-Schäferhunde und bin auch sehr zufrieden.
-oki, ein guter anfang! hatt ich auch! über 20 jahre.

Aber ich interessiere mich auch sehr für Wölfe, ihr Sozialverhalten, ihre undomestizierten Triebe und Instinkte usw. Nun gab es vor ein paar Wochen diese Diskussion um die Welpen der Schäferhündin in Brandenburg, die von einem wildlebenden Wolf gedeckt worden war. Das war für mich ein Anlaß, mich über Wolfsmischlinge zu unterrichten (soweit man sich unterrichten kann), und ich stieß auf den Saarlos-Wolfshund und den Tschechischen Wolfshund.

-also attila: sicher weisst du, wenn du dich informiert hast, dass hund x wolf = wolfsmischling ist. wenn du das anstrebst: sorry, vergiss es einfach! ist nix, bringt nix! in unserer gesellschaft einfach "sch..."!

Während der Saarlos-Wolfshund eher als nervös geschildert wird (in seinem Verhalten dem Husky nicht unähnlich),

-nochmals also: attila, ich habe dsh, sib. huskies und tsw und kenne ein paar wenige saarloos aus unserem club (ich kenne auch viele andere rassen, z.b. jagdhunderassen und sog. kamphunderassen).
1. deine aussage, dass saarloos "nervös" seien stimmt bedingt, d.h. sie sind noch ziemlich wölfisch im verhalten daher sehr vorsichtig, scheu, was übrigens auch für den TSW zutrifft.
2. muss ich vehement verneinen, dass sib. huskies "nervös" sind, nix nervös! in gewissen situationen (vor dem einspannen etc.) da drehen sie, das ist klar, einige teams sind chaotischer, bei den anderen teams herrscht eher disziplin (kommt meistens auf den musher an). wenn du mit nervös das verhalten des sich duckens beim berührenwollen meinst: oki, das sind meistens hunde aus nordländischen zuchten (suomi, norge, sweden) die oftmals in richtiger wildnis und abseits vom tapet zur welt kommen. das ist aber keine nervosität!

scheint der Tschechische Wolfshund doch belastbarer und bis zu einem gewissen Grad auch ausbildbar zu sein, sogar im Schutzhundbereich.

-attila! ich weiss welche ansprüche ich als ehem. ipo/wusv-hundeführer an meine schutzhunde gestellt habe. sehr, sehr hohe! ich wollte/will für diese arbeit, ich gebe es offen zu, den knallharten, kompromisslosen, kampftriebstarken dsh. mit einer mittleren reizschwelle aber mit konsequenz gut führbar. willst du ipo/schh machen? vergiss den tschenchen! es gibt vielleicht einige, in der tschechei/slowakei die prüfungen machen. ich denke aber meinen anforderungen genügt das nicht! übrigens ich habe 2 tschechen aus sehr misslichen verhältnissen! ich weiss wovon ich rede. eine bekannte von mir, hat einen tsw rüden, mit dem sie BGH und rettungshunde-prüfungen macht! aber dieser hund fällt meines erachtens in seinem verhalten absolut in den bereich Schäferhund (TSW = DSH x karpatenwolf). verstehe mich nicht falsch! ich liebe tsw und wölfe sowieso!!! aber man muss die grenzen akzeptieren! tsw sind, im verhalten noch ziemlich wölfisch! vorteile: gutes innerartliches sozialverhalten, einem alpha (mir!!) unterordnungsbereit und hierarchisch skalierbar.
ausdauernd, pflegeleicht, ausgeprägteres mimikverhalten als durchdomestizierte hunde etc. etc.
nachteile: menschen gegenüber etwas scheu, fremde meidend, keine guten wachhunde, da sie kaum bellen (meine jedenfalls) nur mehr heulen oder andere lautäusserungen von sich geben, teilw. schreckhaft.
wunderbare kreaturen, so man denn aber ihr naturell akzeptiert! keine leîstungshunde! du weisst ja, wölfe haben viele eigenschaften die man ja gerade am guten gebrauchshund absolut nicht wünscht!

Nun kommt mir natürlich die Idee, meinem wilden und dominaten Langhaarrüden eine Wolfshündin zuzugesellen. Weiß jemand etwas über diese Rasse? Sind die Tiere sehr dominant, evtl. sogar gefährlich? Kann man mit ihnen arbeiten? Hat jemand einen solchen Hund und kann mich an seinen Erfahrungen teilhaben lassen?

-dominanz ist im biolog sinne nicht so zu verstehen wie der laie sich das vorstellt! dominant heisst im biol. sinne = selbstsicher. gefährlich und dominant sind zwei paar schuhe. ich lasse neben mir keinen, und ich wiederhole KEINEN hund, keinen wolfsmischling und keine hybr. überhaupt in der rangfolge an mich rankommen. ICH bin der alpha, dann kommt laaaaaaaange nix, dann kommt immer noch nix, und dann kommt nähmlich nicht neben, sondern unter mir der canide. hierarchie! dann hat man auch keine dominanz/ oder gefährlichkeitsprobleme! alpha zu sein ist aber eine gabe, das kann man nur schlecht lernen! hast du die gabe attlia?

bitte, vergiss es! soche kreaturen wie du sie anstrebst haben in unserer gesellschaft hier keine chancen! ich sage das wirklich aus schmerzlicher erfahrung und ich will dich nicht brüskieren! ich arbeite mit solchen kreaturen, immer wiederwilliger zwar, aber als herausforderung für mich! und wenn ich wieder mal 3 wochen gibs am arm habe, wenn ICH, nicht die kreatur etwas falsch gemacht oder die kreatur missverstanden habe, dann kommen wieder die zweifel ob ich überhaupt noch soll!

ich hoffe es kommt so rüber wie ich es in meiner seele empfinde: für die kreatur, für dich ...

Wolfwoman
:

05. Juni 2000 11:04

Hi Wolfwoman,

danke für Deine kompetente Antwort!

Du hast sicher recht, in unserer "Gesellschaft" (also in Gesellschaft derer, in deren Gesellschaft ich eigentlich gar nicht sein will, aber sein muß, um mein Auskommen zu haben) ist es fast unmöglich, solche Hunde zu halten (und gar zu mögen), wie sie mir vorschwebten, als ich diesen Beitrag schrieb. Man müßte sich absetzen, bräuchte Terrain, die Hunde dürften nirgendwo Anstoß erregen (in der Nachbarschaft, gegenüber Passanten, in der Auseinandersetzung mit den kleinen, verzogenen Kläffern, die überall herumlaufen usw.).

Du wirst lachen, tatsächlich habe ich vor, mich in einigen Jahren abzusetzen - dahin, wo ich Platz habe, solche Tiere zu halten, bevorzugt nach Brandenburg oder Mecklenburg oder vielleicht auch Ungarn: wo nicht alles zugebaut ist, wo ich nicht überall die Autobahn rauschen höre, wo einem der Nachbar nicht auf den Tisch gucken kann, wo sich die Leute nicht die Mäuler zerreißen, wo ich mit meinen Tieren Seite an Seite leben kann. Das wird kommen, denn hier im Rheinland halte ich's schon lange nicht mehr aus.

Dominanz deute ich in gleicher Weise wie Du. Meine Hunde haben sich unterzuordnen, aber nicht im Sinne eines Kadavergehorsams, sondern freiwillig, weil sie meine Alpha-Stellung als natürlich ansehen. Es gab immer mal Versuche der Rüden, diese Ordnung auf ihre Gültigkeit hin abzuklopfen. Es gibt keine großen Unterschiede der Rassen in der Art, wie sie das probieren - aber was bei einem Beagle als witzig oder liebenswert empfunden wird, kann bei einem Rottweiler ein ganz schönes Problem werden. Grundsätzlich hab ich mich vor Hunden nie gefürchtet und bin bereit, ihnen entgegenzutreten, wenn's sein muß. Aber es mußte bisher nur zweimal sein - mit Hunden, die ich selbst ausgebildet hatte, noch nie!

Es würde mich sehr interessieren, mehr über Deine Arbeit und Deine Erfahrungen zu hören. Du schreibst, Du arbeitest mit solchen "Kreaturen" - was arbeitest Du mit ihnen, unter welchen Umständen? Gib mir doch bitte Nachricht.

Gruß, Attila

05. Juni 2000 12:23


Nur zur Info, die Welpen der Schäferhündin in Brandenburg waren nicht von dem Wolf. Stand letztens in der Zeitung, daß sie es über das Blutbild gemacht haben.

Bye Lisa