Hallo Linda,
: Fast alle Deustchen Schäferhunde werden früher oder später krank.
Findest Du diese Ausage nicht etwas übertrieben? Sicher, es gibt viele kranke Schäferhunde, aber prozentual eher weniger als bei anderen Rassen. Logo, wenn im Jahr ca. 30.000 Welpen (= ein Viertel ALLER im VDH gezüchteten Welpen) mit Papieren gezüchtet werden und bestimmt noch einmal genauso viele ohne Papiere auf die Welt kommen (= ca. 60.000 Schäferhundwelpen pro Jahr), daß man dann z.B. auf viel mehr Schäferhunde mit HD trifft als bei einer Rasse, die den gleichen gleichen HD-Prozentsatz hat (oder sogar noch höher), aber von der nur 3000 Welpen pro Jahr gezogen werden.
: Sie sind einfach zu sehr auf Schu gezüchtet.
Hier noch einmal: Es gibt auch sehr viele leistungsorientierte Züchter beim DSH! Zwar ist zahlenmäßig die Hochzuchtlinie stärker vertreten, aber der Anteil der rein auf Leistung (ein Hund kann nur dann Leistung bringen, wenn er trieblich, GESUNDHEITLICH und vom Wesen her O.K. ist!), gezogenen Hunde ist weit höher als der gesamte Zuchtbestand manch anderer Rassen (auch Gebrauchshudnerassen)!
: Wenn du aber umbedingt einen Deuschen Schäfer haben willst, kann ich nur sagen, hole dir einen gesunden Schäfer Mix aus dem Tierheim, oder einen Holländischen oder Belgischen Schäferhund.
Wie soll ein Mix, der von erbkranken Eltern abstammt, gesund sein? Entweder sind die Eltern eines Schäfer-Mixes gesund, dann wären es auch die reinrassigen Nachkommen, oder aber sie sind nicht gesund, dann sind es auch nicht die gemischten Nachkommen. Vielmehr sammeln manche Mischlinge die "rassespezifischen" Krankheiten ihrer Eltern regelrecht, z.B. die HD vom DSH und die Augenerkrankung vom Border Collie. Ich kenne sehr viele Mischlinge, die größenmäßig etwa wie der DSH liegen, und wenn man die gründlich untersucht, findet man genau die gleichen Sachen wie beim DSH, egal ob HD, Bauchspeicheldrüdenerkrankungen, schlechte Bänder, Wirbelsäulenprobleme usw. Wenn z.B. alle Mischlinge mit einem Jahr HD-geröngt würden (wie fast alle DSH's), würde die HD-Rate beim Mischling bedeutend höher liegen. So spricht man von einem HD-Mischling nur dann, wenn er älter ist und die schlechte Hüfte klinische Beschwerden verursacht, beim Schäferhund aber schon dann, wenn das Röntgenbild mit 6 In diesem Alter werden die meisten DSH's vorgeröngt) oder 12 Monaten nicht sauber ist, obwohl der Hund vielleicht 12 oder 13 Jahre lang überhaupt keine Probleme mit seiner Hüfte hat. Beim dem einem weiß man es halt (und der ist dann "krank"
, bei dem anderen erfährt man es bloß nie (und der ist dann "gesund"
.
Mit dem holländischen Herder kenne ich mich nicht so aus, aber beim Malinois (= belg. Schäferhund), dem Arbeitshund überhaupt, muß man inzwischen auch vorsichtig sein. Wenn hier die Empfehlung kommt, sich einen "gesunden Belgier" zu holen, sollte der Zusatz nicht fehlen "aus dem Ursprungsland". Dort wird nämlich noch so stark gemerzt, daß die Rasse wirklich fast frei von Erbkrankheiten bleiben kann; hier tritt bereits in manchen Linien z.B. Epilepsie auf. Beim Tervueren und dem Gronendal kenne ich auch gesundheitliche Probleme, die bei Tieren aus dem Ursprungsland auftreten (die Selektion in einer rein auf Leistung gezogenen Rasse, wie dem Malinois, ist härter).
Viele Grüße
Antje