: : Ein perfekt ausgelasteter Border wird auch ganz ohne Schafe ein wundervoller Familienhund sein!
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: Dies ist der einzige Punkt, wo ich dir nicht zustimmen kann. Ich bin der Meinung, dass Border Collies unbedingt hüten müssen, alles andere ist nur schlechter Ersatz. Diese Rasse ist über Generationen auf nichts anderes hin gezüchtet worden als auf das Hüten und deshalb kann man den Hütetrieb auch nicht unterdrücken - es sei denn ein einzelner Border Collie zeigt keinerlei Hütetendenzen.
Hallo, also da kann ich Dir nicht so ganz zustimmen:
es gibt sicherlich diverse Linien bei den Borders (Hütelinien) bei denen die Zuchthunde nur auf Arbeits-bzw. Hütetrieb ausgewählt und miteinander verpaart wurden, solche Hunde eignen sich wirklich auf keinen fall als Familienhunde, diese Hunde gehören in Schäfershände!
Nur:
Ausßer den Hütelinien (zumeist englische, ISDN-Papiere oder Vorfahren hatten diese...) gibt es ja auch noch die sog. "Showlinien", sprich, diese Hunde wurden nicht auf Hütetrieb gezüchtet, sondern vorrangign auf Aussehen, sprich Rassestandard. Das heißt jetzt nicht, das diese Showlinien nichtmehr hüten können, der Trieb an sich ist nur nicht mehr sooooo groß; die Hunde eignen sich ausgezeichnet als Familienhunde; selbstverstädnlich brauchen sie trotzdem eine Aufgabe, aber sie sind auch durchaus zufrieden und glücklich (ausgelastet) mit ganz normaler Hundearbeit; Unterordnung, Agility, Apportieren (in Maßen!)usw.
Ich selbst habe 4 BorderCollies aus einer Mischung Show/Arbeitslinie, wobei die Arbeitslinie hier vorranging auf Servicedogs und der gleichen aufbaut. Diese "Art" Border eignet sich hervorragend als Familienhund!
Meine Hunde sind als erstes Familienhunde, arbeiten (auch) an Vieh (aber nur, weil es sich bei mir mittlerweile so ergibt, wir haben Pferde und Rinder), spielen Ball, machen Agility (wennich dazu lust habe), wir gehen auf den Hundeplatz, machen etwas Schutzdienst 8unregelmäßig), - sie sind einfach ganz normale Hunde! Weder Hyperaktiv noch sonst irgendwie gestört! Bordercollies sind meiner Meinung nach die "most perfect dog" - einen "kleinen Haken" gibt es bei jeder Rasse!
: Ich selbst habe einen - tollen - Border Collie, der ein Bällejunkie ist.
Ein Bällejunkie oder Stöckchenjunkie wird nicht geboren: er wird erzogen! Besonders der BorderCollie lernt solche "Unarten" verdammt schnell!
Wir haben Kanninchen und Katzen, die unser Border mit Hingabe hütet - obwohl ich alles andere als begeistert davon war. Aber es ist eine Möglichkeit seine Instinkte auszuleben, ohne dass den anderen Tieren etwas passiert, deshalb toleriere ich es.
Diese Unart des unkontrollierten Hütens zu tollerieren ist das falscheste, was man tun kann! Soetwas muß man schon am Anfang unterbinden, wenn man es nicht förern will oder kann. Man tut dem Hund mit dieser selbstbelohnenden Beschäftigung keinen Gefallen, eher das Gegenteil! Mit Schmetterline im garten hüten fängt es an, dann werden es Radfahrer, Jogger, Autos - und dann hütet der BorderCollie nichts mehr!
Nichts für Ungut, aber hier finden sich alle die Vorurteile wieder, die so viele Leute bezüglich des BorderCollies haben: hyperaktiv, hyperintellegent... und das alles wird ins negative gezogen!
Ich kann Dir hierzu das neue (letzten Sommer erschienen) Buch von Rolf Franck : BorderCollie empfehlen, es geht sehr gut auf Vor- und Nachteile dieser wunderbaren Rasse ein und hilft auch Verhaltensstörungen zu beheben oder zumindest zu mildern.
Es ist eine große Hilfe für Hund und Herrchen, und ausgesprochen unterhaltsam!
Ich selbst habe meinen ersten BorderCollie aus Australien importiert, halb/halb Show/Arbeitslinie. Bis zu ihrem 3. Geburtstag hatte sie keinerlei interesse am Spielen, nur Arbeit im Kopf. Dann hat sie - mit viel Geduld - entdeckt das es auch noch etwas anderes gibt, seitdem macht sie genauso gerne Agility. ist ein hervorragender Fährtenhund (Rettungshundestaffel) geworden, apportiert (Bälle, Stöcke...) usw. Um Frauchen alles recht zu machen läßt sie aber sofort Ball oder Stock fallen etc.
Alle Ihre Welpen sind "Familienhunde mit Arbeitsanschluß", mit wenig bis gar keinem Interesse am Hüten, weil es in der Jugend nicht gefördert wurde. Ihre nunmehr 2 1/5 jährige Tochter hütet ausgezeichnet, ruhig, vorsichtig. Im Agility ist sie das genaue Gegenteil: ein Feger wie er im Buche steht, trotzdem genau und präziese, hat den Vorteil, das Frauchen, weil zu langsam *schäm* die Hündin enfach per handzeichen & Stimmkommando vorraus schickt und dann hinterherhechelt... in der Rettungshundearbeit ist sie sehr genau, aber flott.
Im Winter ziehen meine erwachsenen BorderCollies mit Begeisterung den Schlitten, am liebsten Stundenlang, bergauf, bergab...
Es sind ganz bestimmt keine "Junkies" oder "verrückte Hüter", sondern ganz normale Familienhunde der Rasse BorderCollie!