Hallo Jessica,
ich habe selbst einen Rottweiler-Rüden und kann auch nur sagen, daß es momentan sehr unangenehm ist, den Hund irgendwohin mitzunehmen. Wildfremde Leute machen einen offen auf der Strasse an, warum der Hund keinen Maulkorb anhaette und warum man "so etwas" überhaupt halten muss.
Man muss sich schon eine dicke Haut zulegen, um da nicht durchzudrehen.
In meinem Wohnort, in dem ich jetzt seit fast 3 Jahren lebe, hat sich der "Terror" gegen meinen Hund zum Glück mittlerweile gelegt. Nach ca. 1 Jahre wurde mein Hund vom Großteil endlich als lieb und vertrauenswürdig anerkannt. Und das, obwohl ca. 100 Meter vor meiner Haustüre ein Hund von der Polizei erschossen wurde (vor etllichen Monaten). Mittlerweile dürfen die Nachbarskinder den Hund "sogar" schon streicheln und mit ihm spielen.
Zuerst wurden wir oft durch die Fenster beobachtet: 1.was passiert gleich, wenn ein Hund auf meinen zuläuft? wird er das überleben?? 2.am Bäckerladen habe ich meinen HUnd kurz angebunden und wollte Brötchen kaufen, eine ältere Frau streichelt meinen Hund (kannte ihn)-aprupte Stille im Laden, alle schauen, was gleich passieren mag!3.,4.,5.....
Ich kann Dir sagen, daß es sehr nervig ist, wenn kleine Kinder, sobald sie einen mit Hund sehen, schreiend davonlaufen. Es war wirklich viel Arbeit auch so überängstliche Eltern davon zu überzeugen, daß nicht alle Rottweiler oder xxx gefährlich sind und alles zerfleischen wollen.
Ich muß dazusagen, daß mein Hund wohl erzogen ist, nicht in fremde Vorgärten kackt und zuverlässig hört. Außerdem habe ich mit ihm die BH abglegt, was seine "Beliebtheit" doch stark verbessert hat.
Mittlerweile darf mein Fusselchen auch mit fast allen Hunden spielen - es hat sich halt rumgesprochen, daß es auch "Ausnahmen" bei diesen Rassen geben soll, die sich auch mit Mensch und Tier verstehen. An dem Begriff "Ausnahmen" feilen wir noch, aber es gibt bei uns leider auch Hundehalter, die Ihre Hunde grundsätzlich nicht an die Leine nehmen (obwohl wir innerorts Leinenzwang haben) und die sich überhaupt nicht zu benehmen wissen.
Wenn Du wirklich vorhast, eine so stark verpönte Rasse bei Dir aufzunehmen, solltest Du auf jeden Fall darauf achten, daß Dein Hund von Anfang an Welpenspielstunden besuchen darf und daß Du auf jeden Fall auch die Begleithundeprüfung oder ähnliches absolvierst.
Es gibt momentan nichts schlimmeres, als noch mehr unerzogene, aggressive "Kampfhunde". Gerade mit diesen Rassen sollte man heutzutage beweisen, daß es wirklich liebenswerte und anschwiegsame Tiere sind, die zuverlässig hören und die die Umwelt nicht belästigen. NUR über diese Schiene ist es meiner Meinung nach möglich, wenigstens kleine Kreise von der allgemeinen Gutartigkeit der Tiere zu überzeugen.Der Mensch ist und bleibt der Schuldige, nicht bestimmte HUnderassen.
Solltest Du keine Hundeerfahrung haben, möchte ich Dir momentan absolut von dieser Rasse abraten. ich hoffe, daß sich in einigen Jahren die allgemeine Hetze etwas gelegt hat.
Gruß
Nadine & Fussel