von Katja + Indy(YCH) am 16. Juli 2000 16:23
Hallo Susanne!
Wie die Bassets in England sind, das weiß ich nun nicht :-)
Ich würde allerdings Deiner Freundin recht geben, es ist eine nicht so gute Idee, ein Biostudium mit einem Welpen zu beginnen. Das ist (wenn es sich nicht geändert hat) ein sehr verschultes Studium und Du wirst einen Hund haben müssen, der sechs Stunden allein verbringen kann. Je früher Du Dir den Hund holst, desto besser. Und Du solltest Dir die Möglichkeit offen lassen (so Du alleine wohnst), den Hund auch mal bei Deinen Eltern zu parken, wenn das Semster zu Ende geht. Ich habe da so etwa 6 Klausuren am Ende des ersten Semesters in Erinnerung, da kommt man kaum zum Essen, geschweige denn zum Hund rausgehen (das hört sich jetzt überheblich an, aber ich mußte für jede dieser Klausuren mehr tun als für's ganze Abitur, mach Dich auf einiges gefaßt).
Bassethündinnen sind natürlich vom Äußeren nicht so extrem schwer und faltig wie die RÜden und meist auch gesünder. Eine Zucht, die Wert auf jagdliche Eignung legt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit beweglichere Hunde hervorbringen als eine "Schönheitszucht". Auch auf Ektropium (also das ausgestülpte, "offene" Auge) muß man achten, wobei das natürlich mit zunehmendem Faltenreichtum stärker auftritt. Bandscheibenvorfälle sollen bei Bassets (wenig verwunderlich) auch häufig sein. Es gibt auch Probleme mit dem Knochenwachstum der Läufe (auch nicht verwunderlich, denn die kurzen Beine unter dem großen Hund sind ein genetischer Wachstumsdefekt). Ohrenentzündungen sind häufig.
Treppensteigen ist bei Bassets kontaindiziert.
Die "Lightversion" des Bassets ist sein französischer Vetter, der Basset Artésien Normand, quasi der englische Basset ohne diese oft übertriebenen Falten. Dann gibt es noch drei rauhhaarige Bassetvarianten, den Basset Fauve de Bretagne (sieht aus wie ein riesiger roter Rauhaardackel) und den Grand und Petit Basset Griffon Vendee. Hoffe, ich habe die richtig geschrieben, ich kann kein Französisch...
Alle Bassets, die ich kenne )fünf an der Zahl) sind im Alltag eher gemütlich, die jüngeren spielen auch gern, die älteren kriegn manchmal ihre "fünf Minuten" und fetzen dann auch mit den anderen herum. Was allerdings NIE vergessen werden darf: Es sind Jagdhunde! Mit einer phantastischen Nase!!! In Wald und Flur gehören sie an die Leine (ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen, aber ich kenne keinen Basset, der sich von einer Wildspur abrufen läßt). Daraus folgt natürlich, daß man einem Basset zu seiner Freude Spuren legen sollte, evtl. die Jagdhundprüfungen der BAssetclubs ansteuernd, wenn er vielversprechend ist, der Hund.
Was die Erziehbarkeit anbelangt: Sie sind stur und freundlich. Und in der Regel auch verfressen, was die Erziehbarkeit ein bißchen verbessert :-) In der Regel lieben sie jeden, der sie krault und füttert, als Einbrecherabwehr eignen sie sich nicht (sie werden zwar Lärm machen, aber wenn der nette Onkel mit der Würstchendose dann drin ist, haben sie alle Backen voll zu tun).
Ich würde Dir empfehlen, Dich auf einigen Ausstellungen unzuschauen, welcher Bassettyp Dir zusagt und Dich nach den entsprechenden Züchtern zu erkundigen. Dann gab es von Ulrich Klever ein Buch über Bassets, aber ich weiß nicht mehr, wie das hieß... Mein Leben mit Bassets?dein Basset, das unbekannte Wesen? Irgendsowas, mußt Du mal im Buchhandel fragen.
Also, viel Erfolg und Spaß bei der Suche,
Katja