Pyrenäenschäferhund
02. November 2000 22:07


Hallo Karin
Für den Schapendoes habe ich mich auch mal interessiert. Aber es wurde dann ein Tibeter. Was möchte denn dein Freund mit dem Berger arbeiten?
Jetzt muss ich wiklich überlegen, wie ich die negativen Seiten des Berger am besten erkläre. Denn er hat doch sooo viele gute und liebe Seiten.
Ich mag an meinem Berger nicht, dass er Hunde oder Menschen anbellt, die ihm komisch vorkommen oder vor denen er Angst hat. Auch kann es vorkommen, dass er jemanden ins Bein zwickt, wenn er am Springer rennt.
Kinder die ihn ärgern, würde er wahrscheinlich auch kurz zwicken, wenn sie dann noch mit dem Kick-Board zu nahe an ihm vorbeifahren.
Ueberhaupt ist das Problem bei ihm, dass er nicht erst knurrt, sonder die Sache gleich selber regeln will.
Zum Glück hat er einen super Gehorsam und ich kann ihn wenn er frei läuft immer sofort abrufen.
Ich sage immer mein Berger sei ehrlich und direkt. Wenn es jemand gut mit ihm meint, dann ist er ein richtiger Schmusehund. Bei anderen, die z.B. Angst vor Hunden haben, zeigt er seine Abneigung offen. Ich weiss, ein Hirtenhund ist mistrauisch, ich habe das alles beim Tibeter miterlebt, aber mein Berger ist einfach viel extremer. (Der Tibeter ist übrigens jetzt ein toller Therapiehund geworden, was der Berger sicher nie sein wird).
Gerade ist wieder was negatives passiert. Er ist auf meine Katze losgegangen. Wenn diese nur ihre Stimme gegen mich erhebt (sie schreit viel, beim hochheben oder kämmen) dann glaubt mein Berger, er müsse die Katze zurechtweisen. Das ist dann die einzige Situation in der er nicht mehr auf mich hört. Die Katze bekommt dann noch mehr Angst und schreit und faucht noch mehr und und und. Seit einer Woche musste ich sie aus meiner Wohnung nehmen. Nun ist es eben wieder das erste mal passiert. Ich habe irgendwie das Gefühl, der Berger denke, ich schätze die Gefahr, die seiner Meinung nach von der Katze ausgeht, falsch ein. So handelt er dann selbstständig und springt dabei auch auf Möbel.
So nun ist wieder alles ruhig.
Ein ander Mal vielleicht die vielen positiven Seiten meines Berger, denn die Rasse ist recht verschieden.
Liebe Grüsse Carine



03. November 2000 08:46

Salü Carine

Vielleicht erkläre ich Dir zuerst wie der Hund den wir suchen in etwa sein sollte. Arbeitsfreudig aber nicht à la Border Collie und Aussie - eher wie meine Schapendoes, die können aber auch mal ohne Beschäftigung sein. Gut im Rudel zu halten - wir möchten einen 3. Rüden. Vom Spielverhalten her auch möglichst ähnlich den Schapis: Rennen, am Boden wälzen, miteinander Bellen, ein bisschen Rammeln, also eigentlich alles sehr sanft (ausser der Jüngere klinkt wieder mal aus). Was sie absolut nicht ausstehen können ist zwicken - sprich ein Schapi wälzt sich genüsslich am Boden und der 3.Hund stürzt sich auf ihn hält ihn fest zwickt und knurrt - da hört der Spass absolut auf!! Wir haben bereits Erfahrung damit gemacht, wenn die Hunde vom Spielverhalten her nicht zusammenpassen.

Für den Schapendoes habe ich mich auch mal interessiert. Aber es wurde dann ein Tibeter.

Warum denn das??

Was möchte denn dein Freund mit dem Berger arbeiten?

Hundesportmässig Agility, sonst sehr viel Bewegung mit Apportieren, Gegenstand verstecken, UO, Geschicklichkeitsspiele, Joggen, Radfahren etc.

Jetzt muss ich wiklich überlegen, wie ich die negativen Seiten des Berger am besten erkläre.

Das interessiert mich wirklich - die guten Seiten erfährt man nämlich viiiiiel einfacher:-))

Ueberhaupt ist das Problem bei ihm, dass er nicht erst knurrt, sonder die Sache gleich selber regeln will.

Da schein er - Hirtenhunde mässig sehr selbstständig zu agieren. Wie läuft denn das bei der UO??

Ich sage immer mein Berger sei ehrlich und direkt.

Und eher ungeduldig??

Ein ander Mal vielleicht die vielen positiven Seiten meines Berger, denn die Rasse ist recht verschieden.

Ohja bitte....

Liebe Grüsse
Karin


03. November 2000 21:57


Hoi Karin
Nach all dem was du mir geschrieben hast, würde mein Berger genau in euer Rudel passen. Er kann es auch mal verkraften, einen Tag lang nicht viel Bewegung zu haben. (Besonders wenn es nur noch regenet). Dann versuche ich allerdings Spiele im Haus zu machen. Er kann auch bei der Arbeit 4,5 Stunden ruhig liegen bleiben. Hatte er mal zu wenig Bewegung, dann merkt man es ihm an, dass er beim nächsten Spaziergang viel mehr bellt und wie verrückt Runden dreht. Das schöne bei meinem Berger ist, er läuft nie weiter weg, als dass er mich noch sehen kann. Auch als er mal Rehen hinterhergerannt ist, hat er kehrt gemacht, als er ausser Sichtweite kam.
Nur bei Katzen die wegrennen spinnt er völlig. Aber da ist er ja wohl nicht der einzige.
Bei der UO läuft er super im Training, nur nicht an der Prüfung. Bei der letzten Prüfung hat es nebenan im "Schutz" geschossen. Da war Ende mit Fuss-laufen. Heute habe ich eine CD mit grässlichen Kriegs- und Monstergeräuschen gekauft. Mal sehen ob ich meinen Berger therapieren kann. Er hat sogar Angst vor dem Clicker.
Ich kam auf den Tibeter, weil er eher erhältlich war (es war mein 1. Hund und ich wollte nicht lange warten) und an einer Ausstellung erzählte mir jemand, ein Schapendoes sei zum Arbeiten ein schwieriger Hund. ?? Dort erzählte mir auch jemand mit einem Berger, dies sei der schwierigste Hund den er bis jetzt gehabt habe. Da wurde es dann halt ein Tibeter. (Der schlimmste Sturkopf, den ich kenne.)
Anscheinend ist der Berger bekannt für seinen Kopf, aber gegen den Tibi kann er nicht mithalten. Wenn der nicht will, dann will er nicht. Da ist der Berger viel einfacher.
Agility ist sicher ideal für einen Berger. Meiner ist nicht besonders schnell im Parcour, dafür macht er praktisch keine Fehler. Das Problem bei ihm ist, dass er im Moment bei Wettkämpfen manchmal den Richter furchtbar interessant findet, oder er sucht was Fressbares zw. 2 Hindernissen. Aber das wird mit dem Alter auch noch besser.
Was hast du schon für Literatur über den Berger gelesen? Woher kommst du? Machst du auch Agility?
Liebe Grüsse Carine

04. November 2000 07:13

Salü Carine

Er kann es auch mal verkraften, einen Tag lang nicht viel Bewegung zu haben. (Besonders wenn es nur noch regenet).

Die Bewegung stimmt bei uns eigentlich immer - nur mit der Beschäftigung hapert's manchmal. Wobei sich die Schapendoes dann kräftig wehren, laufen viiiel weiter weg - sobald ich mich wieder mit ihnen beschäftige sind sie wie ausgewechselt.

Das schöne bei meinem Berger ist, er läuft nie weiter weg, als dass er mich noch sehen kann. Auch als er mal Rehen hinterhergerannt ist, hat er kehrt gemacht, als er ausser Sichtweite kam.

Ist dieser geringe Jagdtrieb üblich bei den Berger??

Ich kam auf den Tibeter, weil er eher erhältlich war (es war mein 1. Hund und ich wollte nicht lange warten) und an einer Ausstellung erzählte mir jemand, ein Schapendoes sei zum Arbeiten ein schwieriger Hund.??

Ups, warum denn das wohl?? Ich für meinen Teil bin absolut begeistert, erst gestern Abend war ich wieder im Agility Training und das war absolut lässig.
Der Grosse interessiert sich nur ganz am Rande für Spielzeug, der ist nur mit Gutis zu bestätigen, dabei ist seine Motivation zu laufen beinahe schon schwierig zu steuern:-))
Der Kleine spinnt absolut auf Ball und Kong, da hab ich natürlich leichtes Spiel:-))
Der Schapendoes braucht halt extrem lange bis er Erwachsen ist, das merkt man auch bei der Arbeit.

Agility ist sicher ideal für einen Berger. Meiner ist nicht besonders schnell im Parcour, dafür macht er praktisch keine Fehler.

Schnelligkeit ist nicht alles - schliesslich ist nicht gerade die WM das Ziel.

Was hast du schon für Literatur über den Berger gelesen?

Das Buch über die Französischen Hirtenhunde, verschiedenste Rassenbücher.

Woher kommst du?

Schweiz

Machst du auch Agility?

Klar, es starten beide in Standard 1

Könntest Du mir bitte noch etwas über das Spielverhalten mit anderen Hunden schreiben!?!?

Liebe Grüsse
Karin K.


07. November 2000 08:33

Hallo,

der langhaarige Berger ist ursprünglich ein ausgesprochener Hochgebirgs-Hütehund. Unter den extremen Bedingungen des Hochgebirges braucht man zum Arbeiten eben auch einen extrem veranlagten Hund. Der FaceRase entstammt mehr der Übergangsregion zum Tiefland und den dort herrschenden Anforderungen an einen Hütehund. Er ist deshalb tendentiell weniger extrem: etwas weniger selbständig, etwas weniger misstrauisch, etwas weniger temperamentvoll und vielleicht auch etwas weniger dominant. Aber trotzdem bleiben alle diese Eigenschaften stärker ausgeprägt als bei vielen anderen Rassen. Natürlich kommt es wieder mal hauptsächlich auf das Individuum an.

Carines Schilderung der negativen Seiten des Bergers ist absolut treffend, vielleicht ist noch hinzuzufügen, dass sie oft zur Dominanz neigen; man sollte die "psychologisch-kynologische Kriegsführung" beherrschen und von Anfang an anwenden, damit sie sich gut einfügen.

Die positiven Seiten sind die Lebenslust, die die Hunde versprühen, ihre Intelligenz, das Temperament und die Sensibilität. Einfach einmalige Hunde!

Sabine

08. November 2000 09:14

Salü Sabine
Danke für deine Antwort.

: Die positiven Seiten sind die Lebenslust, die die Hunde versprühen, ihre Intelligenz, das Temperament und die Sensibilität. Einfach einmalige Hunde!

Das kann ich nur bestätigen.

Gruss Carine