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Briard ?

geschrieben von Doris(YCH) 
Briard ?
02. November 2000 09:52

Hallo !
Gestern habe ich einem Briard-Rudel beim Spielen und Toben auf einem Feld zugesehen.Da diese Rasse bei uns eher selten anzutreffen ist,war ich von soviel Energie und Temperament der Hunde total begeistert.Allerdings bedarf die anschließende Reinigung des langen Fells,nach solch einer Schlammschlacht,sicherlich enorm viel Arbeit und Zeit,-oder?
Wie sind sie denn,die Briards?Wer kann mir von ihnen berichten?

In meinen Hundebüchern werden sie als sehr eigensinnig,und überhaupt nicht als Anfängerhunde geeignet,beschrieben.
Freue mich schon auf Antworten!
Grüße von Doris


02. November 2000 11:35

Hallo Doris,
hmm, kann ich mir vorstellen, daß so ein Rudel Briards was wunderschönes ist...
Ich selbst habe keinen, würde in meiner Wohnung nur mit Teppichboden auch keinen haben wollen, mein Hovi reicht mir da schon yawning smiley)
Aber ich kenne zwei Briards: Eine Hündin, heute etwa 3 Jahre alt, und einen etwas älteren Rüden.
Die Hündin ist insgesamt... nun ja, wenn man einen selbstbewußten Hovi hat, dann erscheint sie einem seeeehr ängstlich. Sie bellt sehr viel (auch zu hause, die Besitzerin hatte wohl auch schon Probleme mit der Nachbarschaft), ist draußen aber ausgesprochen zurückhaltend. Von Anfang an hat sie sich nicht von Fremden anfassen lassen, bellt dann etwas heiser und hysterisch. Dafür ist sie sehr auf Ihr Frauchen fixiert, läßt sich recht leicht erziehen (allerdings nur in ihr angenehmen Situationen, da sie sonst eben sehr ängstlich ist, und dementsprechend schlecht lernt). Mit anderen Hunden tobt sie kaum, da sie auch hier relativ unsicher ist, und lieber rumgrault, damit ihr keiner zu Nahe kommt yawning smiley). Dabei ist sie aber nie aggressiv, geht beim Bellen eher rückwärts als vorwärts.
Ich kann nicht beurteilen, wie sie als Welpe war, würde aber sagen, daß sie evtl. nicht so eine gute Aufzucht hatte.
Der Rüde dagegen ist selbstsicher und lebhaft. Mit Rüden ist er unverträglich (war er schon recht früh, allerdings hat er auch ein Herrchen, das "stolz" drauf ist, wenn sein Hund alle Rüden "anmacht"winking smiley, aber bei Hündinnen der perfekte Kavalier. Er macht mit seinem Herrchen Turnierhundesport und ist wohl auch recht erfolgreich.
Mit dem Fell hat man natürlich zumindest bei dem momentanen Wetter zu kämpfen: Die hündin ist kastriert und hat ein bißchen "Fusselfell", also sehr feines Haar. Noch dazu ist sie blond... anstrengend, würde ich sagen yawning smiley)
Der Rüde hat festes Fell, und ist laut Herrchen lange nicht so aufwendig zu pflegen, wie es aussieht. Nur wenn die Hunde Dünnpfiff haben, dann fluchen beide yawning smiley)
Alles in allem sind es schon faszinierende Hunde, aber ich glaube, gute Züchter sind wirklich SEHR wichtig, weil ich eben einige Briards erlebt habe, die sehr unsicher und teilwiese auch jagdbegeistert sind.
Über die Fellpflege sollte man sich natürlich vorher klar sein...
Hovi-Fan-Grüße,
Eva und Rio

02. November 2000 11:50

Hallo Doris,

gerade vor ein paar Tagen habe ich meine Meinung zum Briard in einem anderen Forum platziert. Ich spiele das mal unverändert hier rüber.

Viele Grüße
Bianca

Hey,

ich denke, jeder Hund (ab einer bestimmten Körpergröße) kann zu einer Gefahr werden, wird er nicht richtig geprägt und sozialisiert. Das betrifft aber sehr, sehr viele Rassen und nicht bestimmte, die die Landesregierung auf die Liste gesetzt hat.

Der Briard gehört von der Kategorie her natürlich nicht auf die Liste, dennoch ist es kein Hund für Anfänger. Aber welcher Hund ist das schon? Es gibt sehr wenige, die ich heute bedenkenlos empfehlen würde. Zudem spielen eben Aufzucht und Prägung bei jedem Hund eine wichtige Rolle, ist also schon individuell zu betrachten, wie ich meine.

Ich kenne einige Briards, die in gut geführten und verantwortungsvollen Händen zu guten Familienhunden geworden sind. Allerdings ist da schon etwas Wahres dran, das viele unverträglich gegenüber ihren gleichgeschlechtlichen Artgenossen sind (vielleicht kenne ich aber auch nur die Falschen), denn es gibt ja auch einige Briard-Treffen, wo dies wohl nicht zutreffen kann, sonst wäre ein Treffen in einer so großen Truppe wohl kaum möglich.

Zu Deinem Problem würde ich Dir vorschlagen in eine gut organisierte Spielgruppe zu gehen, denn dort wird man Dir zeigen, wann und wie Du am besten einschreitest, wenn Dein Hund zu weit geht, denn es kommt nicht darauf an, dass Du ihn mit so viel wie möglich Hunden zusammenlässt, sondern auch mit welchen Hunden dies vonstatten gehen soll. Er soll ja Lernen und das Lernen kann nicht so vonstatten gehen, dass er andere Hunde unterbuttert. Er ist jetzt gerade erst 5 Monate und kommt jetzt in eine Phase, wo er sich versucht, auszutesten und dabei auch lernt, Erfolge zu haben.

Ein gutes Buch über den Briard ist "Der Briard", wo ich meinen Hund (obwohl er nur ein halber Briard ist) sehr gut wiederfinden konnte. Mit Härte kommst Du nicht weit, er ist ein sehr intelligenter Hund, er hinterfragt alles (manche nennen es auch Sturheit/Dickköpfigkeit), er ist unbestechlich uns sehr wachsam und neigt gerne dazu, selber zu entscheiden und ihn erzieht man nicht einmal, sondern immer. Er braucht also seinen "Meister", aber er ist ein Hund, von dem man sehr viel lernen kann und der einem ein guter Begleiter ist, wenn man ihn richtig zu händeln weiß. Ach ja und ein kleiner Tipp, auch wenn ihn viele widerlegen werden, ich kenne viele Briards, die mit Vorliebe jagen. Auch da ist Vorsicht geboten und man sollte diesen Trieb von Anfang an in die richtigen Bahnen lenken, dann wird man damit auch zukünftig keine Probleme haben.

Ich möchte meinen Halbbriard nicht missen, denn es ist ein Hund, mit dem man viel Freude hat und der neuen Dingen immer aufgeschlossen ist, den man überall mit hinnehmen kann und der mit allem und jedem verträglich ist.

Viele Grüße von
Bianca und Jill, dem Halbbriard

02. November 2000 16:12

Hallo!

Also ich habe einen Briardrüden, im April wird er 7. Wie sind die Briards? Kurz gesagt: Eine Wundertüte! Es gibt einfach alles. Sehr ängstliche, sehr laute, sehr freche, sehr temperamentvolle, sehr liebe, sehr schmusige und absolut problemlose! Für Anfänger würde ich sie nicht empfehlen, aber das sagen wohl fast alle von ihren Rassen. Balzak ist wie viele Briards ein absolutes Dreckschwein, er braucht einmal am Tag sein Bad, sonst läuft da nichts. Im Rhein schwimmt er gegen Labis und gewinnt sogar schon mal, wenns um einen Ball-Apport geht!
Dafür hast du keine Haare in der Wohnung, auch sehr angenehm!
Er versteht sich mit sehr vielen Hunden, aber wenn er einen jungen Flegel auf dem Kieker hat, dann hat er ihn...Er ist absolut sozial, aber das Wort "Mobbing" kennt er ohne Zweifel, da muß man eingreifen. Er liebt jeden Menschen und weiß beim Agility nicht wohin mit seiner Energie - und er steht auf der Liste und hat nach wie vor einen Maulkorbzwang (auch wenn wir uns nicht daran halten...)
Dany

02. November 2000 21:54

Hallo, Doris!

Briards sind Traumhunde: einmal Briard, immer Briard :-) und erstklassige Arbeitshunde.
aber wirklich kein Anfängerhund...
auch bei dieser Rasse wurde/wird zuviel Wert auf das Ausehen gelegt, sowohl in der Zucht als auch bei den Besitzern.
leider kaufen sich Leute nur wegen des Aussehens einen Briard , so ein kuschliger Teddy, und wundern sich dann, wenn sie wegen mangelnder Auslastung einen neurotischen Hund haben!
der Briard ist ein Arbeitshund, kein Sofahund und kein Renommierhund!

die Fellpflege ist völlig unproblematisch: Briards mit einer guten Fellqualität haben Schmutz-und Wasserabweisendes Fell. wenn der Schlamm trocken ist, fällt er von alleine ab.
wenn man nicht auf Ausstellungen geht, reicht es, sie alle 2-3 Wochen einmal durchzustriegeln.

Gruß
Merlino und die 2 Briards

03. November 2000 00:09

Hallo Dany,

handelt es sich um DEN Balzak, von dem ein Artikel übers Clickertraining in der Zeitung gestanden hat?

Neugierige Grüße
Bianca