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Sibirian Husky

geschrieben von Sabine(YCH) 
Sibirian Husky
30. Dezember 2000 12:21

Hallo,

Nachbarn von uns (keine Freunde) haben einen 9 Monate alten Husky. Er wird im Zwinger gehalten. 3x täglich geht jemand mit ihm eine Runde. Das wars. Ich höre ihn oft heulen, und dann sag ich zu meinem Hund : höre gut hin, damit du weißt, wie gut es dir geht.
Ernsthaft jetzt. Die Frau hat mich angesprochen, da sie weiß, dass ich einiges von Hundeerziehung verstehe, ob ich ihr nicht helfen könnte. Ich mußte mich ziemlich zusammenreißen, da mir dieses Hundeelend schon seit geraumer Zeit an die Nieren geht, zumal ich selbst Huskys ganz toll finde aber gerade deshalb mir niemals einen zulegen würde, weil ich so einem Hund nicht gerecht werden könnte. Nun ist dieser Hund da, schlimmer kann' s ja nicht werden, um des Hundes Willen werd ich mein beste tun. Ich mag die ganze Familie wirklich nicht.
Meine Fragen :
Der Hund ist nicht ausgelastet, weder geistig noch körperlich. Da wäre eine Leinenführigkeitstraining eine Tortour. Kann man Huskys überhaupt Leinenführig bekommen ?
Der Hund ist einsam, er braucht sein Rudel. Kann man Huskys überhaut in der Wohnung halten , wenigstens Zeitweise ?
Hat jemand Erfahrungen mit dem Clicker bei Huskys ?

Sabine

30. Dezember 2000 12:42

Hallo Sabine!

Auch Nachbarn von uns haben einen 1,5 jährigen Husky!!
Der ist die meiste Zeit im Keller oder im Garten, haut aus dem Garten ab und streunt, neulich als ich ihn heimgebracht habe stand ich mit dem Hund vor denen und die haben dann zu mir gemeint "habr ihr jetzt auch einen Husky?" (die erkennen nicht mal ihren eigenen Hund!!!)oder ein anderes mal "wollt ihr ihn nicht behalten" und das sagen die nicht aus Spass...
Da frag ich mich scho manchmal, wieso die sich das Tier überhaupt angeschafft haben....
Der Husky ist ein total lieber Kerl, meine Freundin geht öfters mit ihm Gassi.
Er liebt alle Tiere und ist jedem gegenüber freundlich.
Ich denke dass Huskys vielleicht etwas schwerer zu erziehen sind als beispielsweise ein Labrador oder so, aber mit viel Liebe und Geduld kann man mit Sicherheit auch aus einem Husky einen tollen Begleiter machen.
Ich würde es an deiner Stelle einfach versuchen- dem Hund zu liebe.
Aber ich würde auch mal die Besitzer des Hundes, wenn du schon mit ihrem Hund arbeitest drauf aufmerksam machen, dass ein Hund mehr verlangt, als dreimal tägl. Gassi gehen (wahrscheinlich auch an der Leine, oder?!?!)

Viel Glück mit dem Hund,

Gruß, Caro

30. Dezember 2000 15:32

Hallo,
Du schreibst
: Der Hund ist nicht ausgelastet, weder geistig noch körperlich. Da wäre eine Leinenführigkeitstraining eine Tortour. Kann man Huskys überhaupt Leinenführig bekommen ?

Klar, es kommt nur darauf an, wie Du es machst. Auch Huskies gehen ordentlich an der Leine und lernen auch den Unterschied: Geschirr=ziehen, Halsband=nicht ziehen.

: Der Hund ist einsam, er braucht sein Rudel. Kann man Huskys überhaut in der Wohnung halten , wenigstens Zeitweise ?

Vorurteil 2: Logisch kann man einen Husky in der Wohnung halten. Ausreichend Bewegung vorausgesetzt. Die Wärme macht ihm genauso viel oder wenig aus wie anderen Hunden. Auch den Sommer übersteht mein Husky besser als so mancher DSH.

Gruß Christine



31. Dezember 2000 14:32

Hallo, Christine

: Klar, es kommt nur darauf an, wie Du es machst. Auch Huskies gehen ordentlich an der Leine und lernen auch den Unterschied: Geschirr=ziehen, Halsband=nicht ziehen.

Ich meinte das in Bezug darauf, dass dieser Hund überhaupt nicht ausgelastet ist. Sicher ist alles eine Frage des "WIE".

: Vorurteil 2: Logisch kann man einen Husky in der Wohnung halten. Ausreichend Bewegung vorausgesetzt. Die Wärme macht ihm genauso viel oder wenig aus wie anderen Hunden. Auch den Sommer übersteht mein Husky besser als so mancher DSH.

Ich bin überhaupt gegen jegliche Zwingerhaltung, zeitweise, solange sowieso niemand zu hause ist, damit kann ich leben, meine Hunde sind aber immer im Haus. Nur las ich letztens in einer fachzeitschrift beim Rasseportrait, dass Wohnungshaltung bei so einer Rasse nicht in Frage käme. Da war ich verunsichert, denn meiner Meinung nach ist Einsamkeit fast das schlimmste, was so einem Hund passieren kann.

Ich melde mich mal, wenn dú erlaubst, im neuen Jahr bei dir per E-Mail.
Ich möchte dem Hund wirklich helfen, nur sind meine Möglichkeiten begrenzt, diese Leute haben wirklich keine Ahnung von Hunden, einen IQ von - 108.

Sabine



31. Dezember 2000 15:27

Hallo Sabine,

: Ich meinte das in Bezug darauf, dass dieser Hund überhaupt nicht ausgelastet ist. Sicher ist alles eine Frage des "WIE".

Klar, ich wollte Dir da nichts unterstellen. Probier es anfangs mit einer längeren Leine (so 5 Meter) und wechsle sofort die Richtung, wenn er zieht. Ruhig ein bißchen ignorant, er wird sehr schnell lernen, daß er mit Ziehen am Halsband nicht vorwärts kommt. Übe gleich von Anfang an einfache Sachen, Sitz dürfte ein Husky sehr schnell lernen.
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: Ich bin überhaupt gegen jegliche Zwingerhaltung, zeitweise, solange sowieso niemand zu hause ist, damit kann ich leben, meine Hunde sind aber immer im Haus. Nur las ich letztens in einer fachzeitschrift beim Rasseportrait, dass Wohnungshaltung bei so einer Rasse nicht in Frage käme. Da war ich verunsichert, denn meiner Meinung nach ist Einsamkeit fast das schlimmste, was so einem Hund passieren kann.

Rasseportraits in Büchern oder Zeitungen sind leider, leider häufig Fantasien der Schreiber. Richtig ist meiner Erfahrung nach aber, daß ein Husky mehr als andere Hunde ein Rudel brauchen. Mein Alaskan Husky kommt aus Leistungszucht, also über Generationen hinweg reine Schlittenhunde. Er hat keine Probleme mit einem Leben in der Stadtwohnung, weil er ja sein Rudel hat (noch eine PON-Hündin, eine Katze und 2 Meerschweinchen und natürlich die Menschenfamilie), und sehr viel Bewegung, früher vor dem Rad eingespannt, jetzt "nur" noch Laufen im Wald, er wird halt schon etwas älter. Er ist quietschvergnügt, kann fast überall frei laufen, folgt gut und ist sehr ausgeglichen und souverän. Für mich ein idealer Begleiter und ich denke, wenn Du dem Husky irgendwie helfen kannst, dann ist das wirklich ein gutes Werk. Begrenzte Hilfe ist besser als keine Hilfe? Leider holen sich halt viele Leute solche Rassen nur deshalb, weil sie schön aussehen oder eben einen Flair von Wildheit/Natürlichkeit haben. Aber damit muß man eben umgehen können und wenn ich mir die Leinenhuskies so ansehe, dann schnürt es mir mein Herz zusammen.

: Ich melde mich mal, wenn dú erlaubst, im neuen Jahr bei dir per E-Mail.

Kein Problem

Christine


11. Januar 2001 10:59

Hallo Sabine,

meine Husky Dame Laika ist nun knapp 7 Jahre alt. Die ersten 3 Jahre hatten wir Laika als Einzelhund gehalten, danach kamen nach und nach unsere Papillons dazu, inzwischen haben wir insgesamt 8 Hunde, Laika und die Paps.
Das erste Jahr mit Laika war die absolute Hölle, da wir es kaum schafften sie auszulasten, doch dann gingen wir auf einen SV-Platz in unserer Nähe und das war damals die Lösung aller Probleme. Es war übrigens ein untypischer Schäferhundeplatz, da gab es alles an Hunde und kaum Schäferhunde.
Unsere Laika hatte superviel Kontakt zu anderen Hunden, tobte 4 mal die Woche dort mit ihren Kumpels rum und bekam auch noch Training für die Begleithundeprüfung und Training im Agility. Wieviel graue Haare mir die Ausbildung von Laika gebracht hatte weiss ich nicht, ihre Begleithundeprüfung bestand sie dann auch, allerdings erst beim 3.mal, obwohl sie die Prüfung bereits beim ersten mal alleine hätte laufen können, aber genau das ist typisch Husky.
So, nun aber zum Alltag: Durch die 4 Tage Hundeplatz jede Woche, dieses Training und dieses Toben mit ihren vielen Freunden wurde Laika ein absolut perfekt ausgeglichener Haushund, wers nicht glaubt kann uns besuchen und sie kennenlernen. Ich musste auch nicht täglich 20 Kilometer joggen oder radeln mit ihr, die 4 Tage in der Woche lasteten sie voll aus.
Laika hat immer im Bett geschlafen, sie entwickelte dadurch halt nie die richtige Husky-Unterwolle, fühlte sich aber im Bett pudelwohl!!!
Sie ist für unsere Papillonbande sehr wichtig, sorgt für deren Bewegung und erzieht die jungen Hunde mit!
Wir lieben Laika heiss und innig, würden uns aber NIE wieder einen Husky kaufen, es ist richtig dass es schwer ist so einem Hund gerecht zu werden und mal ganz ehrlich: der Husky ist ein Arbeitshund und nicht ein Haushund, er ist nicht dafür gemacht im Bett zu schlafen und Herrchen die Hausschuhe zu bringen. Wir haben den Fehler gemacht uns so einen Hund zu kaufen ohne Ahnung zu haben was wir da tun, aber ich bin nun mal so dass ich meine Fehler auch ausbade und ich habe mein bestes getan um mit Laika im Alltag klarzukommen, trotzdem: nie wieder ein Husky, so lieb ich sie auch habe...
Liebe Grüsse,
Daggy