Airedale -Traumhund oder nicht?
08. Januar 2001 15:34


Hallo. Wir haben seit bald einem Jahr eine Mischlingshündin, ein Schatz von einem Hund, den wir nie mehr weggeben würden. So rein vom Äusseren her ist allerdings der Airedale-Terrier mein Traumhund. Ich habe jedoch auf diese Rasse verzichtet, weil ich, neben all dem Positiven, sehr viel Negatives hörte, zum Teil so haarsträubende Äusserungen wie: den AT könne man gar nie von der Leine lassen, er sei ein Raufer und sturer Bock. Er brauche ein harte Hand, eine strenge Erziehung usw. Es gab auch Züchter, die gar keinen AT an Familien mit noch nicht schulpflichtigen Kindern verkaufen würden (unsere Kinder sind 8 und 4,5 Jahre alt). Es würde mich sehr freuen, wenn sich hier ein paar AT-Besitzer melden und von ihren Erfahrungen erzählen würden. Denn ich glaube ganz fest, dass ich irgend einmal in meinem Leben doch noch einen AT meinen Freund nennen möchte. Vielen Dank, tschüss, Christine

08. Januar 2001 17:04

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Soeben habe ich im Forum unter Soziales und Erziehung den Satz gelesen: "Terriers wollen wir allerdings keine mehr, die haben einen richtigen Dickkopf und hören nur, wenn sie wollen..." Dies zum Negativen. Gruss, Christine

08. Januar 2001 18:10

Hallo Christine!
Bist Du sicher das ihr das über einen Airedale gehört habt? Alles Dinge die man uns über Dobermänner immer erzählt hat. Raufer, die man kaum von der Leine lassen kann (unserer kennt die Leine vom Höhrensagen, er ist nur angeleint in den Gebieten wo Leinenzwang ist ), sie sind dominant, schwer zu erziehen, brauchen eine extrem feste Hand, sind nervös und unruhig, extrem bellfreudig... blablabla . Sicher sind es Wachhunde die mehr Wachverhlten zeigen, aber man kann mit Erziehung, fachkundiger Hilfe und dem festen Willen etwas zu tun Hunde prägen und Leute wir haben schon oft den Spruch gehört: Wenn man Euren Hund kennt relativiert sich der Name Dobermann. Klar hat der Macken, stellt mal auf Durchzug, hat geflegelt, war ein echter Halbstarker ... aber sind nicht alle Hunde so? Bei ihm hat es eben mehr Zeit und Mühe gekostet damit umzugehen, ihn so zu erziehen das das Zusammenleben mit ihm für uns und die Nachbarschaft, für Freilaufende und Angeleinte , für Kleine und Große .. . erträglich ist und Spaß macht.
Der Hund wird das sein, was du daraus machst. Und meine ganz persönliche Meinung ist das wir ihm Hund zum großen Teil finden, was wir hineingelegt haben - oder auch nicht.
P.S. Nicos Freundin vom Welpenalter an ist eine sehr gut erzogene Jack-Russel Hündin. Ein Prachtexemplar von Terrier, in das man viel Mühe und Zeit investiert hat.
Liebe Grüßle
die nicht an Verallgemeinerung glaubende Christiane und der nicht raufende Nico

08. Januar 2001 21:24

Hallo Christine !

Ich bin jetzt 26 und seit meinem 3.Lebensjahr gab es immer einen Airedale in unserer Familie.
Der letzte ist erst vorige Weihnachten gestorben.
Ich kann über keinen dieser drei Hunde auch nur irgendetwas negatives sagen.
Sicher haben sie Jagdtrieb, aber der ist wirklich unter Kontrolle zu kriegen. Im Vergleich zum Jagdtrieb von einem Foxl oder einem Welsh oder gar meinem Dogo, ist der Jagdtrieb beim Airedale verschwinden klein.
In der Erziehung hatten wir NIE Probleme und meine Eltern haben nicht sehr viel erzogen.
Unsere Airedales waren immer extrem menschenfreundlich und vorallem mit uns drei kleinen und dann größeren Kindern immer extrem belastbar und sind NIE negativ aufgefallen bzw. mußten nie gerügt werden.
Wenn Du was über Terriergehabe liest, solltest Du das eher den "Ur"-Terriern wie Fox, Welsh oder auch dem JackRussel zuordnen.
Der Airedale zeigt sicher auch manchen Terrierzug, aber keinen, den man nicht ohne größere Probleme handhaben könnte.
Der letzte Rüde hatte manchmal Probleme mit anderen Rüden, aber das hat ja nichts mit der Rasse zu tun.
Mit dem Welsh, den meine Eltern jetzt noch haben, war er immer äußerst geduldig und hat sehr viel eingesteckt bis er sich mal gewehrt hat.
Falls Du spezielle Fragen hast, kannst Du mir diese gerne stellen.
Für mich ist der Airedale zu 100% ein Traumhund.
Wir hatten alle drei von der selben Züchterin, deren Namen ich Dir gerne nenne.
Ich könnte keinen Hund mit so gutem Gewissen empfehlen wie einen Airedale.

Viele Grüße
Janine ( jetzt mit Foxl und Dogo )
P.S.: Der AT verliert kein einziges Haar !!!!

08. Januar 2001 21:54

hallo christine !

ich besitze zwar keine AT aber zwei andere terrierrassen (soft coated wheaten terrier und Yorkie) und ich kann nur sagen das ich darüber zum terrierfan geworden bin.
ich denke das terrier eben gewisse charakterzüge besitzen die man zu nehmen wissen muß. hier kann man sich schlau machen und ich denke das du selbst im wesentlichen die richtung deines hundes bestimmen wirst. ich denke man kann keinen hund/rasse über den kamm scheren, jeder hund ist ein individium für sich. außerdem gibt es neben den rasseeigenschaften ja auch andere spezifische und mit denen muß man auch klar kommen.
ich wünsche dir viel spaß mit einem at.

gruß
dirk

09. Januar 2001 19:42

Hallo Christine!

Nur Mut! Wir haben seit September letzten Jahres eine Airedale-Hündin bei uns. "Easy-Jul(e)chen" ist jetzt fast sieben Monate alt, in der Welpen- und der Junghundegruppe ist sie einfach super umgänglich und ohne falschen Besitzerstolz die Beste (ansonsten sind dort diverse Retriever, poln. Laufhund, andere Terrier). Die Ausbilderinnen sind total begeistert von Airedales und auch von Julchen und ich bin es auch.

Dieser Hund hat uns von Anfang an überhaupt keine Probleme bereitet:
Autofahren, Alleinebleiben, Leinenführigkeit, Silvesterknaller, andere Hunde, andere Menschen, Stubenreinheit, Erziehung - alles kein Problem für sie (und uns). Alle Möbelstücke haben überlebt usw. usw.

Nun gut, vielleicht haben wir mit unserem Wonneproppen nur Glück gehabt, aber für mich kommt trotz anfänglicher Skeptik kein anderer Hund mehr in Frage als der Airedale!

Und die Sache mit dem "Nicht-Haaren" ist auch nicht zu verachten. Zudem ist der Airedale ein äußerst vielseitiger Hund, mit dem Du jeglichen Hundesport ausüben kannst - zwar vielleicht nicht in der obersten Liga aber im guten Mittelfeld. Und wenn Du dahingehend nicht ambitioniert bist, dann kann er auch ein guter "einfach nur Familienhund" werden.

- übrigens werden im Rettungshundewesen inzwischen auch einige Airedales eingesetzt - mit einem Hund, der nicht erziehbar wäre, ginge das wohl kaum! Und eine strenge Erziehung hat Julchen nicht "erlitten" - ganz im Gegenteil: Seit sie 10 Wochen alt war wurde sie "beclickert" und hört wirklich gut.

Liebe Grüße
Silke und das gerade mal selig schlummernde Julchen