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Hunderassen

Die Liste der Hunderassen ist beinah unendlich lang und verschiedene Rassen haben auch verschieden Bedürfnisse und Eigenschaften. Hier ist die Rubrik, sich über die rassespezifischen Besonderheit seiner Rasse auszutauschen. Ist der Golden Retriever wirklich immer kinderlieb? Besitzt der Labrador den „Will-To-Please“? Hier kannst Du darüber reden. 
Ruhige Hunderassen gesucht
14. Februar 2001 09:00

Hallo Emil,

keiner von uns hat behauptet, daß man des Wesen eines Berners mit dem eines Border Collies oder Terriers vergleichen könnte.

Was ich an meiner Bernerin schätze, ist ihre lebhafte (nicht hektische) Bewegungs- und Arbeitsfreude und ihre Aufmerksamkeit. Ich bin mit ihr im Hundesport aktiv und hätte mich für eine andere Rasse entschieden, wenn dem nicht so wäre.

Meine Hündin lebt voll eingebunden in ihr Menschenrudel. Ich glaube nicht, daß ihr Temperament anders wäre, wenn sie in einem Hunderudel leben würde.

Ich selbst züchte nicht.
Der Züchter meiner Hündin aber, zu dem ich regen Kontakt pflege, hält seine Hunde auch im Rudel und die sind nicht weniger lebhaft als meine.
Er betreibt mit seinen Hunden Rettungshundearbeit und ist auch im SchH- und Fährtenbereich sehr erfolgreich. Das wäre mit einem wenig bewegungs- und arbeitsfreudigen Hund gar nicht möglich.
Als erfahrener Berner-Züchter weißt Du sicher, daß der Hund, der mit der umfassendsten Gebrauchshundausbildung der Welt sogar ins Guinness-Buch der Rekorde einging, nicht etwa ein Schäferhund oder ein Border Collie, sondern ein Berner Sennenhund war! Ein ruhiger Hund??

Grüsse von Sabine S.



14. Februar 2001 08:56

Hallo,

vielleicht sollte man auch einfach mal Nachfragen was sie mit wenig Bewegung meint...
Wenn sie damit meint, nur zum pinkeln 3 Mal am Tag um den Block zu gehen, dann sollte sie sich sicher keinen Hund anschaffen, wenn sie damit 1- 2 Stunden am Tag meint, läßt sich sicher einen Hudnerasse finden die damit klar kommt, oder?
Dabei gilt natürlich auch: Ausnahmen bestätigen die Regel! Aber bestimmt gibt es Rassen, die dafür bekannt sind Bewegung nicht zu einzufordern wie bestimmte andere Rassen.

Gruß, Tina

14. Februar 2001 08:57

Hallo Serina,

ich habe den Bullmastiff als eine sehr ruhige Rasse kennengelernt.
Eine Freundin hat 3 davon, 2 Hündinnen + einen Rüden.
Die Hunde brauchen zwar sehr wohl Bewegung, allerdings sind sie danach dann auch richtig faul.
Meine DSH-Hündin z. B. war 3 Stunden spazieren und liegt müde im Körbchen, aber wenn ich mir meine Jacke anziehe, steht sie wieder munter wie eh und je an der Tür - und würde für weitere 3 Stunden mitgehen.
Die Bullmastiffs meiner Freundin hingegen haben dann nur einen müden Blick übrig und bewegen sich keinen cm mehr. Wobei da die Hündinnen nochmals um einiges ruhiger sind, als der Rüde.

Im Allgemeinen denke ich aber, dass es in jeder Rasse auch Ausnahmen gibt. Ich kenne mich mit Bullmastiffs auch nicht grossartig aus, die meiner Freundin allerdings sind weitaus weniger Bewegung zufrieden, als meine Schäferhündin. Und - um Aggressionsausbrüchen anderer Forungsteilnehmer entgegenzuwirken - die Hunde sind NICHT fett, meine Freundin ist keine Couchpotatoe, etc.... ;-)

Liebe Grüsse,

Danni & Gina


14. Februar 2001 09:09

Hallo sabine,

wie ich sehe bist du (und auch dein züchter) sehr aktiv mit den Hunden, wahrscheinlich schond as ganze Hundeleben lang, aber glaubst du nicht, daß ein Hund der weniger aktiv aufwächst, und es gar nicht gewöhnt ist soviel am Tage zu beschicken auch weniger bewegung einfordern wird, und sich vielleciht auch weniger lebhaft verhält. Ich meine damit nicht, daß man einen Hund zum "faulsein" erziehen sollte, aber ich denke schon, daß es davon abhängig ist, inwiefern der Hund aufwächst und seine Besitzer von anfang an mit ihm rausgehen. Ich denke dein Berner wäre sehr unausgelastet wenn du mal nur eine Stunde am Tag mit ihm rausgehen würdest, aber ein Hund der es nie kennengelernt hat 3 Stunden am Tag draußen zu sein, glaubst du er wäre genauso unausgelastet? Sieht man mal von Huskies und ähnlichen Hunden ab, denen das Laufen im Blut liegt, glaube ich kaum das der Berner von Natur aus "das" bewegungstier ist, das täglich ohne daran gewöhnt zu sein 4 Stunden Auslauf am Tag braucht. Geht man jeden Tag mit seinem Hund beispielsweise 2 Stunden am Tag spazieren wird er nch einem 4 Stunden Spaziergang sicherlich erledigt sein. Ein Hund der es gewöhnt ist wird es nicht als Belastung sondern als normal empfinden. Wird dieser Bewegungsdrang bei schwereren Rassen wie Neufundländer nicht gerade durch hundesport und sehr sehr viel Bewegung gefördert gibt sich ein Berner bestimmt auch mit 2 Stunden Auslauf zufrieden, was meinst du?

Tina

14. Februar 2001 09:35

: Hallo Lara,
Hallo Sabine,
:
: : 1.) Ich habe weder das eine, noch das anderer behauptet. Die Wahrheit liegt in der Mitte.
:
: Dann sind wir uns ja einig!
Na bitte, geht doch! Durch reden kommen Leute zusammen ;-))
:
:
: : 2.) Nach eigenen Erfahrungen werden sie aber ruhiger, wenn sie dem Welpenalter entwachsen sind.
:
: Meine Hündin spielt nicht mehr so leidenschaftlich gerne mit anderen Hunden wie früher, ansonsten hat sich ihr Temperament nicht geändert.

Hmmm, das sind vielleicht Deine Erfahrungen, ich habe eben etwas andere...
:
: : 3.) Meine 3 Hunde (2 Berner, 1 Podhalaner) dürfen so laufen, wie sie es wollen. Und das tun sie auch. Aber gegen leichtere Rassen haben sie trotzdem nie eine Chance.
:
: Nun, meine Süsse wiegt 33 kg bei 65 cm Schulterhöhe und kräftigem Knochenbau. Im Hakenschlagen steht sie ihrer Schäferhund-Freundin in nichts nach.

Ich treffe mich hier in St. Gallen regelmäßig mit einer Gruppe bestehend aus Boxern und Settern. Obwohl in guter Kondition, geben meine Berner eher auf als die Podhalaner-Hündin.

: : 4.) Wußte nicht, daß manche (Berner)Besitzer solch penible Wortklauber sind und ihre Hunde dermaßen favorisieren.
:
: Oh doch! Ich bin eingefleischter Berner-Fan und favorisiere dermaßen! Vor allem bringt es mich auf die Palme, wenn Besitzer von fettgefütterten Bernern die Bewegungsunlust ihrer Hunde dem angeblich rassetypischen Temperament ihres Berners zuschreiben.

Auch, wenn Du Deine Hunde sehr heroisierst, brauchst Du nicht gleich dermaßen in Angriffsstellung zu gehen.
:
: : 5.) Schlank sind meine sehr wohl.
:
: Gückwunsch! Das ist selten.
:
Da muß ich Dir uneingeschränkt recht geben.

: : 6.) Vielleicht sind meine aber auch ausgeglichener, da sie in einem Rudelverband leben dürfen?
:
: Vielleicht. Und vielleicht ist meine lebhafter, weil sie arbieten darf und geistig und körperlich gefordert ist.
:
Glaubst Du im Ernst, daß ich meine Hunde den ganzen Tag sich selbst überlasse? Sie dürfen nicht nur bei Ausritten dabei sein, sondern machen auch öfters bei Agility-Tournieren mit. Trotzdem sind sie behäbiger und rascher müde. Die Podhalanerin ist auch hier etwas ausdauernder.


: In diesem Sinne schöne Berner-Grüße
: Sabine S.
Grüße Lara

: Oder wie Martin&Mirko neulich so treffend anmerkte: "Es ist durchaus als ein Zeichen von gutem Stil anzusehen, nicht grußlos zu bleiben, auch wenn man gerade die Taste geprügelt hat."

Ja, das ist explizit wahr, das war nicht richtig von mir! sorry dafür! :-)


14. Februar 2001 09:52

Hallo Tina,

das was du schreibst, ist im wesentlichen auch das, was ich sagen wollte. Bewegungsunlust und Trägheit liegt den Bernern nicht im Blut, sondern ist ihnen anerzogen.
Berner sind ja unglaublich verfressen und wenn man nicht höllisch aufpasst, hat man in kürzester Zeit ein Faß auf vier Beinen, das sich logischerweise nur noch ungern bewegt. Mangelnde geistige Auslastung tut dann ein Übriges. Leider trägt das auf Ausstellungen favorisierte Schönheitsideal (massige, kräftige Hunde mit "Substanz"winking smiley viel zur Verfettung der Berner bei. Aber um was herzumachen, muß ein Berner nicht dick sein, kräftiger Knochenbau und gute Bemuskelung reichen. Mängel in dieser Richtung aber lassen sich gut mit einer Speckschicht kaschieren.

Der Berner wird im Rassestandart ja als "beweglicher Gebrauchshund" beschrieben, und das ist er leider oft nicht mehr. Aber nicht, weil es nicht mehr in seinem Wesen liegt, sondern weil er oft einfach falsch gehalten wird.
Ich gehe mit meiner Hündin zweimal täglich ca. 1 bis 1 1/2 Stunden spazieren (zusammen mit anderen Hunden),und zweimal wöchentlich ins Training.
Es gibt auch Tage, wo ich weniger Zeit habe und sie springt deshalb auch nicht unausgelastet in der Wohnung herum sondern kann auch mal ein paar Stunden vor sich hindösen. Aber wenn es dann losgeht ist nicht mehr zu halten und man merkt ihr die überschäumende Freude an. Sie arbeitet auch unheimlich aufmerksam und freudig.

Mir drängt sich der Verdacht auf, daß manche hier glauben, Ira und ich wollen eine Grenze zwischen "guten" (=lebhaften) und schlechten (=ruhigen) Berner ziehen. Das ist Quatsch. Aber wir wollen eben mit dem weitverbreitetn Vorurteil aufräumen, daß der Berner ein ruhiger, schwerer Hund ist, der sich für keine Ausbildung eignet und am liebsten nur rumliegt.
Jeder Berner blüht auf, wenn er schlank gehalten und geistig gefordert ist, denn die Anlagen für einen beweglichen Arbeitshund hat er auf jeden Fall.

Grüsse von Sabine S.