Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Hunderassen

Die Liste der Hunderassen ist beinah unendlich lang und verschiedene Rassen haben auch verschieden Bedürfnisse und Eigenschaften. Hier ist die Rubrik, sich über die rassespezifischen Besonderheit seiner Rasse auszutauschen. Ist der Golden Retriever wirklich immer kinderlieb? Besitzt der Labrador den „Will-To-Please“? Hier kannst Du darüber reden. 
Was ist aus den Hunden geworden?
11. März 2001 09:34

Liebe Edith!

Bin erst über die Bilder zu Deinem Mail gekommen. Bin selbst Mitglied im ÖRC und kann Deinen Eindruck nicht ganz teilen. Dass sich die Retrieverrassen schon vor mind. 40 Jahren in Field Trial- und Show-Linien geteilt haben, ist eine Tatsache, an der wir jetzt nicht mehr viel ändern können. Sehr wohl gibt es aber noch viele Dual purpose-Retriever, die sowohl im Showring, als auch bei Arbeitsprügungen "ihren Hund" stehen. Natürlich, dass ein Hund in beiden Bereichen an der Spitze steht, kommt ganz selten vor. Aber wie Du ja weißt, braucht bei uns ein Hund, der Showchampion werden soll, die Bringleistungsprüfung. Eine nicht leichte Prüfung mit kalten und warmen Wild, die sehr viel Training und gute Anlagen erfordert. Auch werden seit heuer nur mehr Hunde zur Zucht zugelassen, die die retrievertypischen Eigenschaften wie Apportieren, Suchen, Schwimmen etc. in einem Wesenstest nachgewiesen haben. Also finde ich schon, dass sehr viel getan wird, um auch Hunde aus Showlinien leistungsfähig zu halten. Es kommt halt darauf an, was man von seinem Retriever erwartet. Viele wären mit einem Field Trial-Labrador ganz einfach überfordert. Das macht dann auch nicht alle glücklich, wenn es nur mehr solche geben würde, oder?
Meine Janis (Golden) z.B. kommt aus Showlinien, ist aber sehr arbeitsfreudig - apportier- und Schwimmsüchtig. Man soll also wirklich nicht alle über einen Kamm scheren. Nur die wenigsten Showgoldens zumindest in Österreich führen das Leben, dass Du glaubst, sie würden es führen. Auch im Showring muß ein Hund Muskulatur zeigen, sonst kann er sich nicht richtig bewegen. Hingegen werden die Spitzenarbeitshunde und Field Trial-Gewinner gerne in Zwingern gehalten und nur zum Arbeiten herausgeholt, damit sie bessere Leistung erbringen. Ist auch nicht ganz so toll, oder?
Es gibt also in beiden Linien Sonnen- und Schattenseiten. Ich finde es deshalb auch toll, dass bei unseren Clubschauen schon seit Jahren am Samstag der Showtag und am Sonntag der Workingtest ist. Am Schluß wird aus beiden Tagen der Kombinationssieger ermittelt.Wieder ein Schritt in die richtige Richtung, oder?
Ich stelle gleich ein Foto von meiner Janis ins Fotoalbum.

Liebe Grüße und nix für ungut!

Karin Mauser & Janis & Fame

P.S: Das ist ja schon wieder ein elendslanges Mail geworden!

11. März 2001 09:48

Hab' gerade Janis' Foto ins Album gestellt und bin draufgekommen, dass ich noch was vergessen habe. Die Frage der Farbe. Auf dem Foto wirkt Janis ziemlich hell, sie ist aber in Wirklichkeit mittlerweile hellgolden geworden (Fellfarbe dunkelt bis zum Alter von 4 Jahren nach). Die Fellfarbe hat mit der Leistung oder der Intelligenz der Hunde nichts zu tun. Auch schon im Ursprung der Rasse gab es immer wieder sehr helle Hunde. Mir selbst gefallen die mittelgolden auch am besten, allerdings wenn es schon in den Setterbereich der Farbskala geht, finde ich es nicht mehr so gut. In Amerika sind haben die ganz hellen eine Fehlfarbe, bei uns die ganz dunklen. Die (in diesem Fall wirklich) goldene Mitte ist wohl das beste. Aber soll man jetzt anfangen, helle Welpen auszumerzen?!!
Janis wurde vor kurzem gedeckt und neben der ganzen Kriterien, die der Rüde zu erfüllen hatte, war eines meiner Punkte auch, dass er Farbe mitbringt. Ich bin auch nicht ganz begeistert, wenn wirklich zwei ganz helle Hunde verpaart werden, aber an der Qualität der Hunde ändert das eigentlich nichts. Es wurden noch keine gesundheitlichen Nachteile aus der hellen Farbe erkannt. Im Wald auf der Jagd sind sie vielleicht nicht so gut getarnt, aber die wenigsten können ihre Hunde noch jagdlich führen.
Liebe Grüße
Karin

11. März 2001 10:04

Hallo Edith!

Mir ging es genauso wie Dir, und zwar bei den Bernern!
Was da so an völlig verfetteten Klopsen durch den Ring wackelte, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren!
Nicht mal in der Jugendklasse konnte ich einen normalgewichtigen Hund ausmachen, überall eine dicke Teigschicht auf den Rippen und das "Temperament" kannst Du Dir dann ja vorstellen! Für mich ist sowas eindeutig Tierquälerei!
Da kann ich mir hier im Forum die Finger wund schreiben und hundertmal zitieren, daß der Berner als "beweglicher Gebrauchshund" im Rassestandart beschrieben wird, wenn die Formwertichter dann doch die trägen Bettvorleger favorisieren, die wegen ihres Übergewichtes (fälschlich oft als "Substanz" bezeichnet) nur noch schnaufend neben ihrem Herrchen herschlurfen.

Grüsse von Sabine S.

11. März 2001 10:11

Hallo Falc!

: Leider zieht es sich durch die kompletten reihen der rassehunde.

Ja, mir ist das bei den Bernern aufgefallen, im Rassestandart ja eigentlich als "beweglicher Gebrauchshund" beschrieben, aber was sich da so schnaufend durch den Ring wälzte, spottet jeder Beschreibung!


: Es scheint so,
: also wolle man leistungsfähige hunde nicht mehr gerne züchten,
: weil
: der mensch diese leístungsfähigkeit ja nützen müsste.
:
: Dann festellen muss, dass er mit dieser leistungsfähigkeit des hunde zum grössten teil überfordert ist.
:
: Und wer will jeden tag aufs neue gezeigt bekommen,
: dass er überfordert ist?

So sehe ich es auch. Es ist auch vor allem für die Züchter bequemer, einen trägen Bettvorleger zu verkaufen, als einen sportlichen Partner, der den Käufer fordert. Sowas provoziert nur Rückfragen und macht Arbeit.
Außerdem ist es einfacher, dem Hund die erwünschte "Substanz" in Form von Fett anzufüttern, als eine gute Bemuskelung durch viel Bewegung aufzubauen.
Leider können oder wollen viele Formwertrichter das nicht unterscheiden.

:
: Also wird auf zufriedenheit beider parteien gezüchtet.

Und trotzdem ist es in meinen Augen Tierquälerei!

Grüsse von Sabine S.
:
: gruss
: falc
:


11. März 2001 15:12

hallo!

Ich komme ja auch aus Ö, wie du ja von den Fotos weißt, aber ich war auf der Ausstellung in Deutschland, und die Hunde die ich dort gesehen habe, die hatten fast keine Muskulatur, von Brintrueprüfung ganz zu schweigen! Dass es beim ÖRC viel besser läuft ist mir schon klar,,aber auch die Entwicklung hin zum weißen Goldie ist sicherlich nciht gut, denn man weiß sehr genau, dass die weiße Farbe oft zu Hautproblemen führt, und es heißt wahrlich nicht White Retriver!

Schöne Grüße aus Innnsbruck
Edith

11. März 2001 15:16

Hallo!!

Setterfarben muß es ja nicht gerade sein, da hast du schon recht, aber prinzipiel sind meiner Meinung nach die Ammis von Statur und Farbe her auf dem besseren Weg. Von Ausmerzen habe ich auch nichts gesagt, nur von nicht extra fördern, und das wird ganz sicher gemacht, denn es sind immer mehr weiße Goldies und die Tendenz ist leider steigend.
Und so weit ich gesehen habe sind die Goldies aus Field Trial Abstammung alle eher dunkel und auf keinen fall weiß.

MFG
Edith