Liebe Edith!
Das ist mir schon klar: White Retriever heißts wirklich nicht. Aber von Hautproblemen bei helleren Goldens habe ich noch nie gehört. Hat wohl auch mit der Genetik zu tun, die da wohl anders als bei Dogo Argentino oder anderen reinweißen Hunden läuft.
Ich denke, dass die Farbe von den Prioritäten her nicht so wichtig wie die Gesundheit ist. Vor allem muß man beim Züchten achten, dass es gesunden, leistungsfähigen Nachwuchs mit retrievertypischen Wesen züchtet. Ob der Hund nun crèmefarben oder golden ist, ist dann zwar für die Welpenkäufer wichtig, die in der Frage meist konkrete Vorstellungen haben.
Ich hatte ursprünglich auch die Haltung, dass ein Golden eine richtig goldfarbene Fellfarbe haben soll. Als ich mich dann für den Wurf entschieden habe und alle 9 Welpen ziemlich gleichmäßig hell waren, wollte ich nicht mehr zurück und so wurde mein Mädel eben eine helle. Bis jetzt habe ich es noch nicht bereut. Unsere zweite Hündin, die ich aus England geholt habe, ist mittelgold.
Ich war bis jetzt noch auf keiner deutschen Ausstellung, aber wenn das stimmt, was Du sagst, dann ist das schon schlimm. Richig bewegen können soll sich der Retriever schon noch können.
Wobei man sicher bedenken soll, dass die Labies aus Showlinien allein schon durch den im Standart geforderten tonnenförmigen Brustkorb manchmal dicker wirken, als sie es sind. Die Field Trial-Labbies haben ja meist nicht den im Standart geforderten Brustkorb und auch nicht die dazugehörige Otterrute. Dadurch wirken sie automatisch schon einmal ganz anders. Aber es gibt sicher auch Aussteller, die ihren Labbie vor einer Ausstellung so richtig "aufmästen" und das ist eine schlimme Sache!
Grundsächlich ist es für mich doch so, dass sich Hunderassen durch die Anpassung an die Umwelteinflüsse und an die Menschen entwickelt haben. Es gibt nun einfach nicht mehr so viele Möglichkeiten wie früher, Jagdinstinkte auszuleben. Der Großteil der Retriever landen bei Familien, die, wenn er viel Glück hat, wenigstens Dummyarbeit machen. Meist aber nicht einmal mehr das. Dort wäre dann an ursprünglicher Retriever unterbeschäftigt und beide Seiten wären arm dran.
Aber ich bin auch froh, in Österreich zu leben und (hoffentlich) zu züchten. Die Rahmenbedingungen sind hier zwar recht streng aber zum Wohl der Rasse, denke ich.
liebe Grüße
Karin