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Mittelschnauzer-Anfängerhund?

geschrieben von Beate(YCH) 
Mittelschnauzer-Anfängerhund?
11. März 2001 09:44

Hallo!
Eine Bekannte hat mich gefragt, ob sie sich als Hundeanfängerin einen Mittelschnauzer anschaffen sollte. Ich konnte dazu nichts begründetes sagen. Darum hier die Frage:
Ist der Mittelschnauzer für lernwillige Hundanfänger geeignet?
Welche Rassen eignen sich überhaupt für Anfänger?
Danke!



11. März 2001 11:16

Hallo Beate,

kann man natürlich ganz pauschal nicht sagen, kann natürlich durchaus sein, daß ein engagierter und vernünftiger Neuhundehalter auch mit dieser Rasse klarkommt. Aber Mittelschnauzer sind keine einfachen Hunde und schon garnicht wenn jemand meint, daß ihm die Rasse von der Optik gefällt und die Mittlere Variante ja bestimmt einfacher als die Riesen sind.

Ich habe auf einem Hundeplatz von Schnauzer und Pinscherclub meine Hündin ausgebildet und die Mittelschnauzer dort als sehr selbstbewußte und durchaus auch wehrhafte Hunde kennengelernt. Auch Einige wirklich schwierige Exemplare waren darunter, obwohl sie in Erfahrenen Händen waren. Zwei dieser Hunde sollten von ihren Vorbesitzern eingeschläferten werden, weil sie bissig geworden waren. In anderen Händen (mit Schnauzer Erfahrung) waren sie durchaus gehorsam und bissen auch nicht mehr, allerdings durfte sie auch kein Fremder anfassen. Es gab auch Mittelschnauzer auf dem Platz, die relativ unproblematisch waren.

Ich möchte auch um Himmelswillen nicht die Rasse negativ darstellen, sondern eigentlich nur aufzeigen, daß die Mittelschnauzer, wenn man die Größe sieht, nicht vermuten würde, daß man "so viel Hund" dafür bekommt.

Ich würde einem Anfänger abraten oder zumindest vor der Anschaffung lange Zeit nehmen auf einem PSK Hundeplatz und beim Verein wirklich umfassende Informationen zu holen.

Übrigens war auf dem Platz sogar ein Zwergschnauzer, der die Prüfung zum Wachhund (gibt es wirklich) mit großem Erfolg abgelegt hat.

Hoffe, daß ich etwas weiterhelfen konnte.

mfg
sabine+spike

17. April 2001 18:15

Hallo Beate,

habe erst jetzt diese Meldung gelesen. Ich besitze selber eine Mittelschnauzerhündin. Sie ist jetzt fast 5 Jahre alt. Ich würde den MS nicht unbedingt einem Anfänger empfehlen, da es richtige Persönlichkeiten sind. Schwer, das zu erklären... Gibt man einmal nach, dann hat man verloren. Allerdings kann der MS zwischen Spaß und Ernst, daheim und Urlaub gut unterscheiden. Was ich sagen will, ist, daß zwei Hunde in ihm schlummern. Beispiel "Im Bett schlafen". Daheim habe ich einmal nicht aufgepasst, seitdem schläft Wicki im Bett. Im Urlaub würde sie das nie machen. Anderes Beispiel "Bellen" - eine Leidenschaft von ALLEN Schnauzern. Im Urlaub merkt man nicht, daß ein Hund dabei ist.
Allgemein kann man sagen. Schnauzer beherrschen den Dackelblick perfekt, suchen sich Schlupflöcher, was die Erziehung angeht und müssen immer wieder mal daran erinnert werden, wer der Herr im Haus ist. Mit null acht fünfzehn Erziehmethoden wie sie in den Hundebüchern stehen, erreicht man wenig. Und die meisten sind wirklich misstrauisch und reserviert Fremden gegenüber. Also kein Hund, den jeder anfassen kann, aber normalerweise auch keine Beißer. Und das sie gerne raufen und mega Auslauf brauchen, kann ich auch nicht bestätigen!

Vielleicht habe ich dir bzw. deiner Bekannten ein wenig helfen können.

Schöne Grüße

Veronika

17. April 2001 19:29

Hallo Beate. Ich hab mir 1980 als Anfänger einen Mittelschnauzerrüden zugelegt. Hatte den dann 14 einhalb Jahre und hab jetzt (seit 1995) eine Schnauzerhündin. Schnauzer sind tolle Hunde und auch leicht führbar, wenn man nichts "Größeres" falsch macht (natürlich hab ich einiges falsch gemacht ...). Was ist gemeint, wenn von "Anfängerhunden" gesprochen wird? Hunde, an denen jeglicher "Erziehungsmist" spurlos vorüber geht, die gibt´s nicht! Wer sich vorher ("vorher" ist das Zauberwort!) intensiv so seine Gedanken macht, sich weitgreifend informiert und dann zumindest zwei Drittel der Theorie später in die Tat umsetzt, der wird mit einem Schnauzer keine Probleme haben.
Vom PSK die aktuelle Welpenliste schicken lassen oder per Internet einsehen, sich drei Züchter der Umgebung aussuchen, hinfahren. Vielleicht einen "Erfahrenen" mitnehmen. Ob Rüde oder Hündin ist (denke ich) nicht der Punkt. Gesund, gut sozialisiert, nicht ängstlich und voller Lebensdurst soll der Welpe sein. Und dann geht´s los: Mit Geduld und Augenmaß, mit Konsequenz (hat nix mit hartem Durchgreifen zu tun) und dem vorher hoffentlich angeeignetem "Sachverstand" und viel Einfühlungsvermögen.
Es gibt keine Anfängerhunde, es gibt nur Hunde mit denen man "anständig" umgehen muß.