Hallo Fin !
Ich habe einen 4 jährigen Dogo Rüden aus Spanien.
Er hat meinen Ex 2500 DM gekostet.
Ich liebe ihn über alles, bin aber ein erklärter Gegner davon, sich hier im dicht besiedelten Deutschland solch exotischen Hunde zu halten.
Da ich nicht für alle Dogos sprechen kann und möchte, hier eine kurze Zusammenfassung von meinem Dickerchen :
Er ist 71 cm hoch, wiegt 47 kg.
Natürlich ist er wunderschön ( der Schönste ;-) ), mit Menschen ABSOLUT verläßlich und problemlos - egal welchen Alters und hat eine sehr starke Bindung zu mir.
Zu seinem Verhalten:
Die ersten zwei Lebensjahre war er EXTREM verträglich bzw. ein absolutes Riesenbaby.
Die Erziehung war jedoch zu keinem Zeitpunkt einfach.
Meiner Ansicht nach, kann ein Dogo nicht nach dem Schema F der Hundeschulen erzogen werden. ( Mich hat übrigens nie eine mit meinem Dogo genommen ).
Folgende Probleme galt es zu bewältigen bzw. in Einklang zu bringen:
Urraco ist sehr stark - physisch.
Seelisch ist er ein absolutes Weichei.
Jeder rauhe Ton oder gar körperliche Druck ( Leinenruck ) er - und verschreckt ihn.
Er hat einen EXTREMEN Jagdtrieb - meine zwei kleinen Terrier( Welsh und Fox ) sind blind, taub und geruchslos im Vergleich zu ihm.
Ab seinem zweiten Lebensjahr trat dann ein anderes großes Probleme auf :
andere Rüden.
Ich habe nie ausprobiert, was passiert, wenn er tatsächlich mal eine Auseinandersetzung austrägt, sondern habe andere Rüden einfach gemieden.
Aber alleine Rüden - Pisel an einem Strauch oder einer Mauer hat ihn super aufgeregt.
Nach einem Jahr furchtbar stressigen Spaziergängen, hat mir jemand schlaues empfohlen, ihn zu kastrieren.
Da Urraco keineswegs ein dominanter Hund ist, sondern seine Aggressionen rein hormonell gesteuert waren, war das tatsächlich die Lösung.
Wie er jetzt mit anderen Hunden jeden Geschlechts auskommt, kannst Du auf unserer HP unter "Gassi" ( siehe link unten ) anschauen.
Mittlerweile hat er seinen WT und die SK mit links absolviert, was uns aber leider nicht vor Anfeindungen schützt.
Das allergrößte Probleme, das ich mit ihm habe, ist seine Haut.
Er hat das ganze Jahr über unterschiedlich starken Juckreiz und zerbeißt sich die Pfoten, wenn er unbeaufsichtigt ist.
Ich habe schon fast alles ausprobiert, aber immer nur phasenweise Besserung erreicht.
Seine Ohren, Augen, seine Schnauzenunterseite und seine Pfoten sind davon betroffen.
Ich fände es wirklich super toll, wenn Du einem Dogo aus einem Tierheim ein schönes Zuhause geben würdest ( im TH Feucht sitzt zum Beispiel ein super süßer Kandidat "Charly", der seinen WT bestanden hat und von einem Polizeihundeführer in Rente erzogen und betreut wird ).
Denn es werden immer mehr Dogos, die im Alter von zwei und mehr von ihren Besitzern abgeschoben werden, weil die nicht mehr mit ihnen klar kommen.
Wenn Du wirklich motoviert bist, Dich mit einem außergwähnlichen Hund aueinanderzusetzen und dafür seine wirklich riesengroße Liebe und Treue erlangen möchtest, dann möchte ich Dich in Deinem Vorhaben wirklich unterstützen.
ABER bitte fördere nicht die immer schlechter werdenden Zucht der Dogos in Deutschland !
Die meisten Hunde werden ohne Fachwissen bzgl. Aufzucht und Rasse gezüchtete, weil viele Menschen einen schnelle Mark machen möchten.
Mir stehen die Haare zu Berge, wenn ich mir anhöre, was Dogozüchter über ihre Hunde und deren Erziehung erzählen !!!
Und wie Katharina schon sagte, gibt es unzählige Dogos in Tierheimen - Du hast also die freie Auswahl und weißt schon "was draus geworden ist :-)".
Wenn Du noch spezifische Fragen hast, kannst Du mir gerne mailen.
Viele Grüße
Janine + Urraco + Peppi