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Border Collie und Aussie

geschrieben von Peter(YCH) 
Border Collie und Aussie
31. März 2001 20:19

Hallo!

Ich habe seit ein paar Wochen einen Mischling aus Australian Shepherd und Border Collie zur Pflege und ich muß sagen, ich bin absolut begeistert. Am Anfang war ich drauf und dran, den Pflegeauftrag abzulehnen, weil ich gerade von Border Collies gehört habe, sie seien klassische Problemhunde, überspannt, menschenscheu und überempfindlich.
Nun habe ich genau das Gegenteil erlebt, nämlich einen hochmotivierten, aber ansonsten völlig gelassenen, freundlichen Hund. Auch von Menschenscheu kann überhaupt keine Rede sein. Im Gegenteil, eher muß ich seine Freundlichkeit und Neugier gegenüber Menschen etwas bremsen, weil es nun mal nicht jeder mag, wenn er von einem Hund begrüßt wird, als wäre er ein jahrelanger Bekannter.

Mich würde dazu die Meinung von Australian Shepherd- oder Borderbesitzern und natürlich auch anderen interessieren. Habe ich Glück gehabt mit diesem Pflegehund oder wird das Bild von diesen beiden Hütehunderassen teilweise etwas überzeichnet?
Man liest ja gerade in letzter Zeit viel negatives dazu, vor allem natürlich zu den Border Collies. Wenn ich aber diesen Mischling, den ich zur Pflege habe, mit anderen Hunden vergleiche, schneidet er für mich persönlich mehr als nur gut ab. Weniger nervös als andere Hunde, die ich bisher zur Pflege hatte, so konzentriert, daß ich mir nicht tausend Tricks einfallen lassen muß, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Und dabei kann ich ihm natürlich weder eine Schafsherde noch einmal pro Woche Agility oder ähnliches bieten.

Vielleicht habe ich mich auch einfach nur verliebt, deswegen habe ich auch nichts dagegen, wenn meine Begeisterung jetzt etwas gedämpft wird von Leuten mit kritischerem Blick.

Viele Grüße, Peter




31. März 2001 22:26

Hallo Peter,
du hörst dich noch etwas skeptisch an, als könntest du dein Glück zu so einem Prachtkerl noch gar nicht fassen :-).
Wir haben einen Border Collie und hatten uns aufgrund der vielen Meinungen dazu, es uns auch lange lange überlegt und bis jetzt auch noch nicht bereut. Immer aufmerksam und derart menschenfreundlich, das ein Einbrecher bei uns eher zu tode gespielt wird anstatt zu vertreiben.
Natürlich hat sie auch seiten mit denen wir noch etwas zu kämpfen haben.Sie ist z.B. anderen Hunden erstmal sehr zickig gegenüber, bis sie merkt, wow, der Artgenosse ist ja doch nicht so übel. Manchmal halt auch etwas durchgeknallt, aber das auch nur, wenn sie mal wieder eine ganzes Haferfeld sticht :-)). Kurz gesagt, einmal Border- immer Border.
Du sagtest, du hast ihn zur Pflege. Möchtest du ihn behalten oder mußt du ihn wieder abgeben?
Viel Spaß noch
Biene

31. März 2001 22:53

Grüß dich Peter,

: Am Anfang war ich drauf und dran, den Pflegeauftrag abzulehnen, weil ich gerade von Border Collies gehört habe, sie seien klassische Problemhunde, ...

Der Border Collie wird sehr schnell zum Problemhund, nämlich dann, wenn du mit ihm dreimal am Tag zehn Minuten um die Ecke gehst und ansonsten einen Fußwärmer für die Couch erwartest. Dito Aussie. Diese beiden Hunderassen sind wendige, anspruchsvolle Tiere, die beschäftigt werden wollen. Das heißt nicht, dass du täglich drei Stunden mit dem Hund radln musst, sondern dass du ihn beschäftigen musst. Suchspiele, kleine Tricks, Hundesport. Sie leben nicht nebenher, sondern mittendrin.

: ...überspannt, menschenscheu und überempfindlich.

Da bekommst du von mir als zweifachen Border Collie Besitzer ein glattes NEIN geliefert. Border Collies können schreckhaft und sensibel sein, doch das keinesfalls krankhaft oder problematisch. Jedoch bei falscher Haltung oder unüberlegter Zucht kann das aus einem Border Collie werden ... genau wie ein Problemhund, siehe oben. Manche Border Collies sind Fremden gegenüber zurückhaltend, doch nimm einen Ball in die Hand, dann bist du kein Fremder mehr.

: Nun habe ich genau das Gegenteil erlebt, nämlich einen hochmotivierten, aber ansonsten völlig gelassenen, freundlichen Hund.

Genau, hochmotiviert. Wenn du damit etwas anfangen kannst, dann hast du den besten Hund fürs Leben gefunden. Diese Motivation zum Lernen darf nicht in einer Sackgasse landen, du musst dich mit den Hund beschäftigen, Agility, Obedience, Flyball, DogDancing, Hüten, überall dort wirst du diese hochmotivierten Tiere in Perfektion erleben.

: Auch von Menschenscheu kann überhaupt keine Rede sein. Im Gegenteil, eher muß ich seine Freundlichkeit und Neugier gegenüber Menschen etwas bremsen, weil es nun mal nicht jeder mag, wenn er von einem Hund begrüßt wird, als wäre er ein jahrelanger Bekannter.

Mein Duke ist das genaue Ebenbild, Seven hingegen wartet immer ab, ob Duke den neuen Menschen o.k. findet, erst dann folgt der Freundlichkeitsangriff.

: Mich würde dazu die Meinung von Australian Shepherd- oder Borderbesitzern und natürlich auch anderen interessieren. Habe ich Glück gehabt mit diesem Pflegehund oder wird das Bild von diesen beiden Hütehunderassen teilweise etwas überzeichnet?

Es wird mit Recht etwas überzeichnet, denn nichts ist schlimmer, als einen Border Collie oder Aussie bei einem Menschen, der einen ruhigen Hund haben möchte. Die Werbung, das Fernsehen, Wetten dass ... hier wird das Bild eines Hundes widergespiegelt, "der von alleine lernt". Das ist aber absolut nicht der Fall. Diese Hunde fordern Beschäftigung, ob nun BC oder AS. Sie lernen schnell, doch sie fordern nach Mehr.

: Vielleicht habe ich mich auch einfach nur verliebt, deswegen habe ich auch nichts dagegen, wenn meine Begeisterung jetzt etwas gedämpft wird von Leuten mit kritischerem Blick.

Vielleicht hast du das, vielleicht gibst du dem Hund auch nur genau das, was er braucht. Wo war er den vorher, was hat er dort gemacht, wie alt ist der Hund? Das, was so ein Hund fordert, lässt sich nicht in Zahlen fassen. Bei dem einen (z.B. Duke) ist es grenzenloses Agility, er dreht förmlich durch, wenn er einen anderen Hund springen sieht. Er lernt alles und wartet dauernd auf Action. Seven dagegen ist ruhiger und möchte mehr geistig gefordert werden. Nun, er ist aber auch erst 12 Wochen alt.
Pflegehund? Steht er zur Vermittlung oder ist das eine Urlaubspflege? Ich jedenfalls kann deine Begeisterung verstehen.

Gruß Mina

01. April 2001 05:32

Hi Peter,

also es ist ja so *holaus/grins* wenn es ein Mix ist, ist es ja schonmal schwer zu sagen, ob er denn nun das Wesen vom Border hat, oder das des Aussi... Der Aussi ist (muß aber nicht) etwas ruhiger vom Temperament, oder sagen wir lieber weniger anstrengend.
Auch beim Border gibt es solche und solche. Nicht jeder Border ist ein Workoholic, nicht jeder braucht Arbeit, doch brauchen sie trotz allem sehr viel Beschäftigung. Nun hast Du leider nicht dazu geschrieben, wie Alt er ist, und unter welchen Umständen er bisher gelebt hat... Wir haben Borders in der Vermittlung, die sind einfach so froh, das überhaupt jemand auf sie eingeht, das sie schon mit ein paar zuwendenden Worten und Gassi glücklich sind. - Zumindest vorher. Normal, wenn sie dann erstmal aufgetaut sind, werden sie auch fordernder, aber trotzdem brauchen sie nicht zwingend Schafe...
Beschäftigen muß man Borders zweifellos, ich persönlich ziehe die Arbeit am Schaf vor, weil ich einfach nirgendwo sonst meine Hunde so glücklich gesehen habe :-))

...nicht jeder Border ist zickig, scheu, kläffig oder sonstiges. Das sind alles Verhaltensauffälligkeiten, die (in den meisten Fällen) auf unzureichende/falsche Beschäftigung hindeuten. Verhaltensauffälligkeiten sind ´natürlich auch keinesfalls normal und sollten nicht in den Rassestandart oder die Beschreibung des Borders reinfallen - es sollten traurige Ausnahmen sein :-(

Alles in allem ist der Border, zumindest für mich, ein sehr vielseitiger Traumhund, der mit einem durch Dick und Dünn geht und ein klasse Arbeitshund ist. - wie gesagt, wenn man richtig mit ihm umgeht :-))

Ich hoffe, ich konnte in wenig helfen?
Wenn Du magst, besuch' doch mal meine HP, da ist noch einiges zum Border & viele interessante Links drinn :-))

Liebe Grüße

Gesa & Borderbande

01. April 2001 20:13

Hallo Biene!

Nein, leider muß ich ihn wieder abgeben. Der Besitzer hatte einen Unfall, deswegen habe ich ihn jetzt für ein paar Monate zur Pflege.
Aber in Zukunft könnte ich mir einen eigenen Border Collie schon gut vorstellen.

Gruß an deinen Border

Peter