Deutsche Dogge Charakter 2.Teil
23. April 2001 17:18

Mich würde es interessieren wer sich mit dieser Rasse auskennt.
Da ich noch keinen Hund gehabt habe aber diese Rasse mir sehr gut gefällt ,wollte ich wissen ob sie auch für nicht Hundeerfahrene Menschen geeignet sind oder nicht.Was gibt es zu beachten um diesem Hund eine Artgerechte Haltung zu bieten.

(Braucht es eine harte Hand?) Damit habe ich gemeint (nicht schläge)sondern ob es eine gewisse Erfahrung braucht um ihm gerechtzuwerden.

Ich hoffe ich habe mich nun besser ausgedrückt.

Ich danke für eure Ratschläge.
Falls jemand eine guten Züchter kennt währe ich dankbar

Gruss Daniel

23. April 2001 20:36

Hallo Daniel,

ich kann Dir zwei mir bekannte Doggen beschreiben:

- die eine war eine Hündin und ein totales Sensibelchen, hatte Angst vor anderen Hunden, zu Menschen (Kindern) sehr freundlich, hat leider fürchterlich gesabbert (ca. 1 m lange Sabberfäden hingen links und rechts runter und wenn sie sich dann geschüttelt hat war im Umkreis von einigen Metern nichts mehr trocken...), war ein ziemlicher Schisser: sie hat sich nicht getraut die Kellertreppe runterzugehen, weil die um die Ecke ging und sie nicht sehen konnte wo's hingeht, im Haus war sie sehr ruhig, hatte aber auch einen großen Garten zum Toben, und Gassigänge waren täglich etwa 3-4 Stunden lang, leider ist sie mit 4 1/2 Jahren an einer Magendrehung gestorben (die Dogge, die die Familie vorher hatte wurde glaub ich auch nur 6 Jahre alt).

- die andere Dogge war ein Rüde, sehr freundlich, hat nicht gesabbert, war der totale "Kindskopf" und sehr niedlich, allerdings hatte sein Herrchen irgendwann Probleme im Job und hat den Hund vernachlässigt, nicht "schlimm", aber er hat ihn öfter mal zu anderen Leuten in Tagespflege gegeben, war unaufmerksam dem Hund gegenüber und der Hund hat das einfach von der Psyche her nicht verkraftet und wurde dann ihm gegenüber aggressiv - was bei einem 75kg Hund kein Spaß mehr ist... (er hat ihn dann zum Züchter zurückgegeben)

Ich persönlich finde Doggen auch tolle Hunde, würde aber keine haben wollen weil:

- das Sabberproblem ist, wenn vorhanden, wirklich eins :-((
- vom Wesen her zu sensibel
- die Alterserwartung einfach zu gering ist

So das waren meine Erfahrungen mit Doggen, hoffe es hilft ein bißchen weiter.

Gruß Nadja

24. April 2001 05:07

Hallo Daniel!
Alle 5 Doggen (4 verschiedene Halter), die ich kenne sind vom Charakter sehr edel/würdevoll, sie erscheinen mir geradezu ritterlich, sind selbstbewußt und umgänglich. Wie alle Hunde lieben sie Konsequenz und einen Chef, zu dem sie vertrauensvoll aufblicken können. Ich habe den Eindruck, daß man sich den Respekt dieser Kälber durch Ruhe und Ausstrahlung und sanfte Erziehung verdienen muß, sie dem Menschen jedoch geneigter sind als z.B. Herdenschutzhunde. (Es wird wohl auch sehr dominante oder verhuschte Doggen geben) Als ausgeglichener, hundebücherlesender Mensch kann man wohl auch als Anfänger eine Dogge glücklich machen.
Ach ja: alle 5 Doggen sind umwerfend kinderlieb ;-)

Viele Grüße
Marina

24. April 2001 06:14


Hallo Marina.
Du sprichst mir aus der Seele.
Ich selber habe ja drei Doggen und kann nur sagen, ein lautes Wort genügt und Nichtbeachtung, und die Doggen sind tief getroffen.
Sie müßen eben nur Konsequent erzogen werden.
ZU Kindern sind sie absolut leibevoll und lassen sich sehr viel gefallen, wenn man die Regeln der normalen Hundehaltung beachtet, wie nicht einfach stören beim schlafen , wenn die Dogge die Möglichkeit hat sich zurück zu ziehen und dann auch von Kindern nicht gestört wird!!. Es ist einfach so, das meine Doggen alles tun nur um von mir ein Lob zubekommen, dann ist ihre Welt in Ordnung. Manche Doggen wirken etwas tolpatschig, sie sind aber für mich die Rasse, die ich über alles liebe.
Jemand der hecktisch und übernervös ist, der es nicht mag das diese Hunde ab und zu auch mal etwas mehr sabbern, der sollte sich eine andere Rasse nehmen.Doggen sind reine Familienhunde, das heisst sie lieben ihre Familie mehr als alles andere und gehen für sie durch dick und dünn. Für eine Dogge ist es das schlimmste, wenn sie die Menschen die sie auch über alles liebt , verlassen muß, das bricht ihr fast die Seele entzwei!! Meine Hunde sind immer um mich, egal was ich tue und man bemerkt sie manchmal kaum.
Ich kann hierzu ein Buch empfehlen, das super die Dogge beschreibt und auch für absolute Anfänger sehr gut zu verstehen ist.
Es heisst die Deutsche Dogge und wurde von Dr. Horst Hollensteiner geschrieben und ist im Kosmos Verlag erschienen. Es kostet unter 30 :-DM und lohnt sich auf alle Fälle!!
Schöne Grüße von Rosi und ihrer Doggenbande

26. April 2001 15:14

Hallo Daniel,

unabhängig von der Rasse, benötigt jeder Hund eine konsequente Hand.

Meine Freundin hat einen zur Zeit pubertierenden Doggen-Rüden (2 Jahre). Das mit der Konsequenz hat sie unterschätzt. Resultat ist ein Hund, der sein Frauchen dahin zieht, wo er hin möchte (auch über befahrene Straßen). Kräftmäßig kann selbst ein Arnold Schwarzenegger einen augewachsenen eigensinnigen Riesen nicht halten. Leider sind das nicht die einzigen Probleme, da meine Freundin von ihrem Hund absolut nicht als Rudelführer respektiert und akzeptiert wird.

Daher mein Tip: Erziehe den Hund, solange du noch (kräftemäßig) Einfluß auf ihn hast. Da du dich als Hundeanfänger schon informierst, was es zu beachten gibt, hast du bessere Voraussetzungen einen Hund zu halten als manch ein "Erfahrender Hundehalter".

Nebenbei erwähnt, benötigt so ein Riese im Haus/Wohnung ausrechend Platz. Die lange Rute stößt an und wird blutig geschlagen. Dann sollte dein Hund sich drehen können, ohne mit viel Geschick und Rückwärtsgehen eine Wendung im Haus vollziehen zu müssen.

Es ist eine tolle Rasse - ich hätte eine Dogge, wenn sie nur etwas länger leben würden.

Viele Grüße

Simone