Deutsche Schäferhunde
22. November 2001 12:25


Hallo Ihr,

deutscher Schäferhunde sind wenn ich alle Info richtig gelesen haben nicht gleich deutsche Schäferhunde.

Das ist der Unterschied (D groß, d klein), Altdeutscher, Langhaar, Stockhaar, Vereine LSVD etc.

Wer kann mein Informationchaos ein wenig sortieren. Mein Vater will einen Schäferhund und ich möchte dafür sorgen, daß er auch einen Schäferhund bekommt.

Daher interessieren mich auf die Zuchtbestimmung, Auslese etc. Eigenschaften der Hunde, wenn´s Unterschiede gibt.

Im groben gesagt: Bitte zusammengefaßt einen Rundumschlag

Danke

SAbine

22. November 2001 13:12

Hallo Sabine,

: deutscher Schäferhunde sind wenn ich alle Info richtig gelesen haben
: nicht gleich deutsche Schäferhunde.

Richtig. Sie unterscheiden sich nicht nur vom Aussehen her, sondern auch vom Wesen, und in Bezug auf die Gesundheit muß man auch verdammt aufpassen, daß man aus der richtigen Familie kauft...


: Das ist der Unterschied (D groß, d klein), Altdeutscher, Langhaar,
: Stockhaar, Vereine LSVD etc.

Der "Altdeutsche Schäferhund" ist gar kein Deutscher Schäferhund Marke Kommissar Rex, sondern das sind die alten Hütehundschläge wie Gelbbacken, Harzer Fuchs, Strobel usw. Das, war umgangssprachlich oft als Altdeutscher Schäferhund" bezeichnet wird (= ein Deutscher Schäferhund mit langem Fell), ist ein DSH, dessen Fell als "Lanhstockhaar" oder "Langhaar" bezeichnet wird (letzteres ist sehr selten, diese Hunde besitzen keine Unterwolle).

Den Langstockhaar sieht man, neben dem standartgerechten Stockhaar, relativ häufig. Geht man von einer zuchtbuchmäßigen Zucht aus, gibt es diese mit VDH-Ahnentafel (= SV) oder mit einer Ahnentfafel eines VDH-Dissidenzverbandes. Die Langstockhaar, die im SV auf die Welt kommen, haben Zuchtverbot, da dieses ein zuchtausschließender Faktor ist, bei den Dissidenzverbänden wird der Langstockhaar als eigenständige Rasse gezüchtet.


: Wer kann mein Informationchaos ein wenig sortieren. Mein Vater will
: einen Schäferhund und ich möchte dafür sorgen, daß er auch einen
: Schäferhund bekommt.

Die Frage ist erst einmal, was wollt Ihr mit dem Hund machen. Es gibt so große Unterschiede bei dieser Rasse, nicht nur im Aussehen, sondern auch und gerade im Wesen. Und obwohl im SV jeder Zuchthund u.a. mindesten eine SchH1-Prüfung haben muß, gibt es hier Linien, die in erster Linie auf "Schönheit" gezüchtet werden und vom Wesen her oftmals nicht als Arbeitshunde geeignet sind und oft auch nicht für eine Familie, in der es mit Kindern manchmal wild hergeht (auch und gerade der Familienhund muß mental belastbar sein). Dann kommt hinzu, wie soll das Design des Hundes aussehen? Der eine will einen Kommissar Rex, der andere lieber einen DSH, "so wie er früher war" (= nicht so stark gewinkelt). Der eine kennt den DSH nur in Schwarz-Gelb, der andere will lieber einen Lackschwarzen ode reinen Wolfsgrauen. Der eine liebt "rattenkurzes" Fell, der andere ein etwas volleres Haarkleid, der dritte den Langstockhaar usw.

Und dann ist da noch die Sache mit der Gesundheit. HD ist längst nicht alles, auf das man beim kauf eines Welpen achten muß. Ellbodendysplasie, Cauda-equina-Syndrom, Bauchspeicheldrüsendefekte, die Liste könnte man noch sehr viel länger gestalten... Generell sind Hudne aus durchgezüchteten Leistungslinien, die aus Elterntieren stammen, die in Dienst oder Sport oder an der Herde alt geworden sind, die gesündesten Vertreter. Die Frage ist nur, könnt und wollt Ihr so einen Workoholic auslasten, körperlich und mental?

Auf jeden Fall würde ich auf den HD-Zuchtwert der Elterntiere achten. Liegt der weit unter 100 (das ist das Mittel der Rasse in Bezug auf das Merkmal HD), dann ist die Prognose, einen HD-freien Hund aufzuziehen, besser als wenn das Mittel beider Elternzuchtwerte um die 100 liegt (allerdings wird die Ausprägung einer HD beim DSH auch stark durch die Aufzucht beeinflußt). Ab dem 01.01.2001 werden auf freiwilliger Basis auch die ED-Befunde (= Ellbogendysplasie) der Zuchttiere auf der Ahnentafel erfaßt. Es kann nicht schaden, die Besitzer der Elterntiere der Welpen danach zu fragen, ob die Zuchttiere ED-frei sind. Und in Bezug auf die Bauchspeicheldrüse sollte man sich die Elterntiere ansehen und mal scheinheilig fragen, wie es in Bezug auf Futterverträglichkeit und Leichtfuttrigkeit aussieht.

Zur Zuchtauslese ist zu sagen, daß Hunde, die erfolgreich üebr Arbeitsprüfungen (DH, SchH/VPG, HGH) selektiert werden, i.d.R. die nervenstärkeren Nachkommen bringen als Tiere, bei deren Zucht hauptsächlich auf das Äußere Wert gelegt wird.

Viele Grüße

Antje

23. November 2001 09:30

: Hallo Antje,
dass hast Du ja echt gut beschrieben. Nun weis ich auch was ich für ein Schäferhund an der Leine habe. Ich habe Ihn vor dem Tierheim gerettet.
Du hast es echt gut beschrieben. Ein Lob an Dich.

23. November 2001 09:39

Hallo Jutta,

und was für einen DSH hast Du?

Neugiereige Grüße

Antje