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Hunderassen

Die Liste der Hunderassen ist beinah unendlich lang und verschiedene Rassen haben auch verschieden Bedürfnisse und Eigenschaften. Hier ist die Rubrik, sich über die rassespezifischen Besonderheit seiner Rasse auszutauschen. Ist der Golden Retriever wirklich immer kinderlieb? Besitzt der Labrador den „Will-To-Please“? Hier kannst Du darüber reden. 
Unterschied Kelpie/Cattle Dog
28. Januar 2002 12:06

: Hallo Jenny,

ich bin auch kein ACD-Experte obwohl ich einen netten, kleinen
Monstercattle habe. In einem Bericht habe ich mal gelesen das
übermäßiges Bellen zuviel Energie kostet und bei der ursprünglichen
Tätigkeit ( halbwilde Rinderherden über lange Strecken treiben ) war dies natürlich nicht erwünscht.

Nun, unser kleiner roter Rüde hat ein angenehmes Temperament, ist
etwas klein geraten ( 43cm/ 16 Kilo ), sehr brödlerisch und derb im Wesen, dabei aber unheimlich führig.
Ein wirklich toller Hund.
Allerdings muß man wirklich aufpassen das er sich nicht an die
Rudelspitze vorarbeitet, denn er erkennt jede Schwäche/Unaufmerksamkeit
sofort.
WENN er etwas will dann setzt er durchaus seine
Stimme ein und die ist beim Cattledog ziemlich schrill. Da heißt es
dann durchhalten und ignorieren ;o).

Liebe Grüße
Steffi & Anhang



28. Januar 2002 13:01

Mir ist gerade noch was eingefallen... In einer Doktorarbeit ist es so definiert:

"Treibhunde (driving- oder cattle dogs, heeler) werden zum Zusammenhalten und Treiben von Herden über große Entfernungen eingesetzt, wobei sie das Vieh durch Bellen und gezielte Bisse bewegen. Beispiele sind der Schweizer Sennenhund, der Australian Cattle Dog, der neuseeländische Huntaway und der Flandrische Treibhund.

Hütehunde (Schäferhunde, heading- oder eyedogs) Rassen und Typen unterscheiden sich in ihrer Arbeitsweise entsprechend ihrem Gebrauch; so
eignet sich beispielsweise der Deutsche Schäferhund, Gelbbacke oder Harzer Fuchs insbesondere für den Einsatz an großen (Wander-) Herden nah beim Schäfer, während Koppel-gebrauchshunde wie Border Collie oder Kelpie speziell für die Arbeit an kleinen Gruppen und in oft weiter Entfernung zum Menschen Verwendung finden. (...)
Viele Herdengebrauchshunderassen werden heute teilweise in ursprungsfremden Aufgabenbe-reichen eingesetzt (Deutscher Schäferhund) oder als Begleithunde gehalten (Welsh Corgie) und entsprechen in Gestalt und Arbeitsweise nicht mehr notwendigerweise dem Urtyp."

Beachte die Stelle "...wobei sie das Vieh durch Bellen und gezielte Bisse bewegen."

Gruss
Jenny

28. Januar 2002 13:15


: Hast du ihnen schon mal zugesehen? Sie bellen andauernd! Ich habe wirklich noch NIE einen anderen Hütehund gesehen, der nicht bellt bei der Arbeit, ausser eben dem BC, der sich von seiner Arbeitsweise aber sowieso ziemlich unterscheidet. Ob das nun ist, um wirklich anzutreiben oder um ihre Absicht zu verdeutlichen kommt ja dann nicht mehr darauf an, das Ergebnis ist das Gleiche... ein sehr sehr ausdauernder und bellfreudiger Hund.
:
: Ja!habe mal ein Video gesehen, oder sagen wir mal, mehrer Videos, und bei den Aussies sollte das Herding eigentlich ohne übertriebenes BEllen ablaufen, aber es schaut meist ganz anders aus......

Liebe Grüße
Edith

28. Januar 2002 18:34


: sad smiley...) durch die Einzüchtung von Dingos die Bellfreudigkeit der ACD-Vorgänger herausgezüchtet worden ist. Eigentlich sollten sie also wenig bellen.
: :
:
: Ich bin wirklich kein ACD-Experte. Aber es ist für mich unlogisch, warum man dem ACD das Bellen "herauszüchten" wollte. Er ist ja ein Treibhund (Rinder und Schafe). Alle Hütehunde dieser Art bellen, einzig der Border Collie hütet mit seinem "Blick" und lautlos. Wie sollten sie sonst hüten?


Hallo Jenny,

"Die Herden zogen frei und unabhängig auf den riesigen Weideflächen umher, verwilderten dabei und verloren ihre Vertrautheit mit dem Menschen.(...)Die ersten Viehtreiber Australiens verwendeten bei ihrer Arbeit an der Herde meistens einen 'Smithfield' oder 'Black-Bobtail'genannten Hund aus England. Diese Hunde bellten viel und gerne(...). Ihr vieles Gekläffe kostete nicht nur unnötige Energie, es war auch äußerst gefährlich. Sehr schnell erschraken die verwilderten Rinder und brachen in Panik aus, was katastrophale Folgen haben konnte." Zitat: "Der Hund", Nr.10/2001, S.45

Gruß, Anja

28. Januar 2002 20:38

Hallo Anja

:
: "Die Herden zogen frei und unabhängig auf den riesigen Weideflächen umher, verwilderten dabei und verloren ihre Vertrautheit mit dem Menschen.(...)Die ersten Viehtreiber Australiens verwendeten bei ihrer Arbeit an der Herde meistens einen 'Smithfield' oder 'Black-Bobtail'genannten Hund aus England. Diese Hunde bellten viel und gerne(...). Ihr vieles Gekläffe kostete nicht nur unnötige Energie, es war auch äußerst gefährlich. Sehr schnell erschraken die verwilderten Rinder und brachen in Panik aus, was katastrophale Folgen haben konnte." Zitat: "Der Hund", Nr.10/2001, S.45
:

OK, das ist ein Argument. Habe nochmals ein Rasseportrait überflogen, das ähnliches beschreibt. Jedoch auch den ACD, den ich kennenlernen durfte (nur 1 Exemplar) war äusserst bellfreudig und auch in den Fernseh-Beiträgen bei ihrer ursprünglichen Arbeit in Australien habe ich sie nur bellend kennengelernt. Wie dem auch sei, durch Erziehung wird sich auch immer einiges machen lassen, braucht evtl. etwas mehr Nerven.

Vielleicht wird dich das noch interessieren: Im Schweizer Hunde Magazin 3/2000 gab es auch ein Rasseportrait. Da werden auch jeweils fünf Hundebesitzer zu der porträtierten Rasse interviewt. Ich picke mal die interessanten Aspekte raus. Also:

Hund 1:
Positiv: Sehr folgsam, lernt gerne und schnell
Negativ: Sie bellt sehr viel und sehr hoch, dass es in den Ohren fast weh tut und sie ist sehr verfressen.
Kann die RAsse gut erzogen werden?
Es kommt auf die Konsequenz des Hundeführers an.

Hund 2:
Positiv: Sehr sensibel und anhänglich, guter Wächter, arbeitet gerne.
Negativ: eifersüchtig und futterneidisch.
Kann die RAsse gut erzogen werden?
Ja, traumhaft, wenn eine absolut klare Haltung und eine hartnäckige Konsequenz gelebt werden. ACDs entlarven "Schwachstellen" sofort und schonungslos, und dann muss man sich als Halter/in an der eigenen Nase nehmen.

Hund 3:
Positiv: Enorme Bezogenheit auf ihre menschen, starker Wille in allem, eine grosse Verlässlichkeit, unermüdlicher Drang zu Spiel, Arbeit, Schmusen.
negativ: Ihre Bezogenheit auf Menschen, sie ist ein "Rühr-mich-nicht-an" fremden menschen gegenüber, hat eine grosse "Aura", die von Fremden respektiert werden muss bzw. die wir als Halter beachten müssen.
Kann die RAsse gut erzogen werden?
Ja, wenn man genug Zeit und Erfahrung mti Hunden hat.

Hund 4: (hat 2 ACDs)
Positiv: extrem arbeitsfreudiger Hund ohne Nervosität, fast kein Bellen, starke Führerbindung, wenig Jadgtrieb, ausdauernd, einfach zu führen und lenken, macht einfach alles mit.
Negativ: Rüde: keine. Hündin: hat etwas zu viel Treibverhalten (Klemmen in Hinterbeine) für unseren Betrieb (Pferde).
Kann die RAsse gut erzogen werden?
Problemlos, viel leichter als unsere Deutschen Schäferhunde.

Hund 5:
Positiv: Ausgeglichen, sehr treu, sehr wachsam, guter Treiber (wie alle), intelligent.
Negativ: Um Umgang ziemlich rauh.
Kann die RAsse gut erzogen werden?
Ja, wenn man es richtig macht.

Fazit des RAsseportraits war: starkes WEsen, ausgeprägtes Selbstbewusstsein, neigt zur Derbheit, ist einzigartig im Aussehen, vom arbeitshungrigen und rauhen Hund bis zum zärtlicheren, leichter lenkbaren Typ findet man alles. "Der Cattle Dog lässt sich nichts aufzwingen. Kadavergehorsam ist ihm fremd. Wer nicht akzeptieren kann, dass der Cattle Dog einen "freien Geist" hat, sollte sich dringend nach einer anderen Rasse umsehen."

Gruss
Jenny

28. Januar 2002 20:48

Hallo Jenny,

vielen Dank für die ausführliche Antwort. Die ACD´s werden mir immer sympathischer!
Gruß, Anja