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Wolfskralle/Afterkralle

geschrieben von Doris(YCH) 
Wolfskralle/Afterkralle
17. Februar 2002 09:15

Hallo,
in der von uns besuchten Hundeschule kam die Diskussion um die
frühere Notwendigkeit der Afterkralle/Wolfskralle beim Hund bwz. dessen
Vorfahren auf. Laut Hundtrainerin sind die Vorfahren der Hunde auf Bäume
geklettert, um Beute zu machen. Mit scheint diese Theorie nicht schlüssig. Von Hütehunden kennt man das "über die Schafe laufen". Wer weiß was darüber. Ich würde mich freuen.

Viele Grüße
Doris


17. Februar 2002 15:41

Hunde die auf Bäume klettern? Das finde ich mehr als dumm!
Hundeschule wechseln, schnell!
Der HUnd stammt vom Wolf ab, und der Wolf klettert nicht auf Bäume, der hündische Körperbau ist absolut nicht dazu geeignet!

Grüße
Edith

17. Februar 2002 16:49

Hallo!
Wölfe jagen doch im Rudel, das würde etwas komisch aussehen wenn 5 Wölfe an einem Baum hängen. Allerdings könnte es auch sein, dass Wölfe in Mageren Zeiten alles gejagt haben was möglich war. Vielleicht sind sie wirklich auf Bäume geklettert um Eichhörnchen, Vögel, etc. zu fangen, wenn eine knappheit an Hasen, etc. herrschte.
Ein durchtrainierter Hund kann sicher einige Meter auf einen Baum klettern (hab ich schonmal bei "die tollsten Tiere der Welt" auf RTL 2 gesehen). Also, zum auf Bäume klettern ist die Wolfskralle sicher nicht gemacht, da Wölfe auf dem Boden jagen, meine Theorie mit den Eichhörnchen und Vögeln klingt ehrlich gesagt schon etwas unwahrscheinlich.

mfg Christina

17. Februar 2002 17:46

Hi Doris,
1. FCI-Briards werden auch heute noch lt. Standard nur mit doppelten Afterkrallen zur Zucht zugelassen. Damit sie besser über die Rücken der Schafe laufen können, wegen der größeren Auflagefläche! Die Schäfer haben damals die Hunde in die Zucht genommen, die solche doppelten Krallen hatten. da heute nur noch ein verschwindend geringer Teil der Briards hütet und seltenst über die Schafrücken läuft, könnte man eigentlich ... aber wie das so ist mit Traditionen....;-)
Nun der für Dich interessantere teil: meine Briardhündin Syrie kann auf Bäume klettern, so die Bäume irgendwie in erreichbarer Nähe waagrechte dickere Äste haben! Sie war mal Rettungshündin und damals habe ich jede Gelegenheit zum Training vom Gleichgewichtsgefühl und Schwindelfreiheit genommen. Ich habe auch Fotos davon, aber leider läßt mich Lycos nicht in meine HP, um es hochzuladen! Wenn Du möchtest, schicke ich es Dir privat (hat nur 25 Kcool smiley! Sie hat übrigens lt. Standard ganz tolle doppelte Afterkrallen, das hat aber sicherlich nichts mit ihrer Baumkletterei zu tun! Wohl aber die "Beute", die sie von mir dann auf dem Baum bekam!
Viele Grüße von Sybille und der baumkletternden Syrie und Tochter Binou, die in dieser Hinsicht als Apfel weit vom Stamm fällt! Sie steht nur am Baum, wenn ein Eichhörnchen oben sitzt!


17. Februar 2002 22:56

Hallo Doris,
sich Gedanken daüber zu machen, zu was die Wölfe eine Wolfskralle haben, ist meines Wissens nach müßig, da die gar keine besitzen. Trotzdem ist es richtig, dass die Afterkrallen beim Hund rudimentäre Organe sind, die sie von früheren Vorfahren geerbt haben. Allerdings liegt das schon weit länger zurück und da kommen dann die Baumbewohner ins Spiel. Alle heute lebenden Carnivoren=Raubtiere wie Katzen, Bären, Wiesel und Hunde hatten einen gemeinsamen Vorfahren, der kurzbeinig, langschwänzig und wiesel- bis mardergroß war und tatsächlich auch auf Bäume kletterte. Beim direkten Vorfahr der Caniden, der etwa die Größe eines Fenneks hatte, war es schon zur völligen Degeneration des 1.Zehs der Hinterbeine gekommen und er hatte sich vom Sohlengänger zum Zehengänger entwickelt. Die Frage, was unseren Hunde die Afterkrallen nützen, ist wohl genauso wenig zu beantworten wie der Sinn von Brustwarzen bei Männern.

Viele Grüße von
Silke + 2 Toller



18. Februar 2002 11:21


Also ich kann mich zu diesem Thema auf die Aussagen von Lundehund-Züchtern beziehen (Lundehunde besitzen nämlich auch Afterkrallen!):
Der Hund besitzt diese Krallen, um in sehr unwegsamen Gelände völlig sicher voran zu kommen; Lundehunde in diesem Falle müssen in felsigen Klippen klettern, und die Wolfskrallen dienen bei einem Abrutschen der Ballen auf den holprigen Steinen als "Sicherung", sie sitzen bei Hunden ja etwas weiter oberhalb der eigentlichen Ballen und wenn der Hund abrutscht, hält die Wolfskralle weiter oberhalb dann eben einen Sturz auf. Ich hoffe ich habe das jetzt so erklärt, dass mans versteht winking smiley
Und bei den Hütern ist das dann evtl. auch ein Vorteil, wenn die Hunde dann über die Schafe "klettern" müssen. Von Wölfen stammen diese Krallen ganz sicher nicht, soweit ich weiss, aber sie sahen für die Menschen damals wohl ziemlich "wölfisch" aus, da sie so extrem gebogen sind und die Menschen hatten damals ja kein gutes Bild vom Wolf. smiling smiley
Ich denke, die Afterkrallen sind eine Begleiterscheinung, die irgendwann einmal in der Zucht auftrat und die man dann natürlich förderte.
Das mit den Bäumen ist nicht unbedingt DIE Erklärung, denn
1. kaum ein Hund wenn überhaupt musste damals auf Bäume hoch
2. Füchse (die auch auf Bäume klettern!) haben auch keine Afterkrallen und kommen trotzdem auf schräge Bäume. *gg*
Wenn jetzt irgendwas nicht stimmt, verbessert das bitte mit Begründung.
Ach: und die Brustwarzen bei Männern dienen zur sexuellen Stimulation (da ja angesprochen wurde, dass sie eigentlich keine Funktion hätten)! grinning smiley

Gruß Becks