von Katrin(YCH) am 23. März 2002 18:08
: Hallo Carina,
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: nachdem meine Schäfer-Dober-Greyhound Mix Hündin gestorben ist, steht für mich fest, ich will nicht ohne Hund bleiben. Aber meine Sally hat Maßstäbe gesetzt, hinter die ich nicht mehr zurück möchte.
Kann ich sooo gut verstehen. Aber sie war einmalig und der nächste Hund wird ganz anders sein.
: Bin ich zu anspruchsvoll? Oder meint ihr, es gibt eine Rasse (oder mehrere), die geradezu prädestiniert ist, meine Wünsche zu erfüllen?
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Jein. Ich glaube, die Rasse ist weniger wichtig als Dein Umgang mit dem Hund und seine Erziehung und auch wie dieser eine Hund als Individuum veranlagt ist. Egal ob laut Beschreibung eine Rasse keinen Jagdtrieb oder eine hohe Reizschwelle oder...hat, Du kannst immer einen erwischen, bei dem es genau andersherum ist. Und das ist gar nicht mal so selten, wenn ich die mir bekannten Hunde so betrachte.
Einiges, was Du angesprochen hast, zeigt sich ja oft erst mit zunehmendem Erwachsenwerden wie z.B. der Jagdtrieb des durchschnittlichen Nichtjagdhundes oder das Bewachen von Haus und Hof.
Wie sich das dann weiterentwickelt ist m.M. nach ganz stark davon abhängig, wieviel Zeit, Mühe und Phantasie Du bis dahin in eine supertolle Sozialisierung in allen Lebensbereichen und eine konsequente Erziehung investiert hast. Bei den Rassen,die dazu gezüchtet wurden mit dem Menschen zusammenzuarbeiten ist das sicher oft einfacher, als bei den eher Selbständigen. Aber es gibt Herdenschutzhunde die Bälle apportieren und Nordische die im Obedience geführt werden.
Ein paar Beispiele aus meinem Bekanntenkreis:
Irish-Setter, Hündin, aus schlechter Haltung übernommen, kein Jagdtrieb
Rhodesian Ridgeback, Rüde, eigentlich gut erzogen und sozialisiert, absolut unverträglich mit Rüden seit der Pubertät, kann bei Regen auf jegliche Bewegung verzichten, Jagdtrieb wird mit Tele kontrolliert
Altd. Schäferhündin, gerade 1 Jahr, war im Welpen- und Junghundkurs, extrem unsicher, geräuschempfindlich (das Problem ist "hausgemacht" mit Schlüsselbund), eher träge, schlecht zu motivieren,
Irish Wolfhound, Rüde, 2 o.3 Jahre, mit 1/2 J. von Kettenhaltung befreit, wird seit ca. 1 Jahr geclickert, hat apportieren gelernt (ist schon fast ein Ballfanatiker), viele Tricks, Obedience, Agility, rassetypisch Sichtjäger
Hovi Hündin, ca. 2, Welpen- u. Junghundkurs, voller Familienanschluß, viel beschäftigt, Obedience, Agility, sehr unsicher gegen fremde Menschen egal in welcher Situation, Sichtjäger
DSH-Hovi?-Mix, Rüde, ca. 2, Fundhund aus TH, bewacht nicht, jagt(e) alles was sich bewegt, spielt nicht, kaum Bereitschaft zur Zusammenarbeit, (ist meiner, wir arbeiten dran)
Alles ist möglich, einiges liegt an der Rasse, vieles an der Kinderstube beim Züchter und dann bei Dir.
Stöber doch mal hier im Forum ("Suchen" ganz unten) nach verschiedenen Rassen, vor einer Weile war z.B. mal eine Diskussion über Jagdhunde bei Nichtjägern.
Viele Grüße
Katrin