Hallo Moni,
: Ja, der Langstock-DSH. Habe zwar selber keinen, aber diese Hunde finde
: ich auch äußerst "schön". Die, die ich kenne sind vom Wesen her sehr
: angenehm und arbeitsam.
Die, die ich kenne, sind vom Wesen und ihrer Arbeitsbereitschaft genau so gut und genau so schlecht wie ihre stockhaarigen Wurfgeschwister...
: Aber wenn der SV sie wieder aufnehmen will, dann müsste der FCI doch
: auch aufnehmen (also erst FCI dann SV)? ansonsten bleiben es doch auch
: wieder nur Mischlinge resp. Hunde ohne Abstammung.
Die FCI wird diese Hunde weder als eigene "Rasse" aufnehmen noch sind sie momentan "Mischlinge" oder "Hunde ohne Abstammungsnachweis". Das Langstockhaar ist beim DSH, einer FCI-anerkannten Rasse, ein zuchtausschließender Faktor, genau so wie Ober- oder Untergröße, Zahnfehler, Kryptochismus, HD-Erkrankung etc. Der Hund bleibt deswegen ein DSH, er ist lediglich nicht zuchtfähig. Er besitzt eine gültige Ahnentafel des SVs und wird als Welpe im Zuchtbuch eingetragen, er ist berechtigt, auf allen SV-Veranstaltungen zu starten, bei denen keine Zuchtfähigkeit vorgeschrieben ist (also z.B. auch Bundessiergerprüfung). Anders sieht das aus bei Langstockhaar-DSHs, sie außerhalb der FCI gezüchtet werden, wie z.B. im Internationealen Rasse- und Gebrauchshundezuchtverband. Die gelten FCI-mäßig als "Rassehunde ohne Abstammungsnachweis", das betrifft aber die "in der Dissidenz" gezüchteten Dacken, Pudel etc. genau so, hängt also nicht damit zusammen, daß es sich um DSHs handelt.
Innerhalb der FCI ist es so geregelt, daß sich eine neu einzutragende Rasse in mehr als einem Punkt von einer bereits bestehenden Rasse unterscheiden muß. Sonst hättest Du eine Flut von neuen Rassen, weil jeder Züchter, dessen Hunde einen Standartfehler aufweisen, sich ansonsten um Anerkennung "seiner" Rasse bemühen könnte. Stell Dir das mal vor, jede Blutlinie bei Boxer, Rottweiler, Bernhardiner, Dackel, Dogge etc., die z.B. farblich nicht die Standartanforderungen erfüllt oder in Bezug auf die Länge oder Art der Felles, würde zur Anerkennung einer neuen Rasse gebracht werden...
Hinzu kommt, daß das "Ursprungsland" der Rasse einen Antrag auf FCI-Zulassung einer Rasse stellen muß. Das hatte den weißen DSHs ja bisher das Genick gebrochen in Bezug auf die Anerkennung. Deutschland verweigerte den Antrag, da der weiße DSH sich lediglich in der Farbe vom "normalen" DSH unterscheidet (= einziger zuchtausschließender Standartfehler, s.o.) und als "Americanisch-Canadischer Schäferhund" hätten Kanada oder die USA den Antrag stellen müssen (die gehören aber nicht zur FCI...).
In meinen Augen wäre es sinnvoll, den Langstockhaar-DSH als zweite Varietät in den SV aufzunehmen (gibt ja auch bei anderen Rassen, z.B. dem Collie oder Weimaraner, unterschiedliche Varietäten in einem Zuchtverband). Der neustes Antrag lautete dahingehend, daß der Langstockhaar allgemein wieder zur Zucht zugelassen werden soll, der wurde aber leider abgelehnt.
Viele Grüße
Antje