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Weimaraner

geschrieben von Jack(YCH) 
Weimaraner
05. September 2002 07:56


Hallo,

vielleicht gibt es hier Leute die einen Weimaraner besitzen oder Erfahrung gemacht haben und mir zu nachfolgendem weiterhelfen können.

Gleich zu Anfang: ich plane nicht mir einen solchen Hund anzuschaffen, es geht mir um etwas anderes.

In meinem Umfeld besitzen drei Leute einen Weimaraner, eine davon noch recht jung, knapp ein Jahr, die andere bereits größer, ca. drei Jahre. Ich sehe das sehr skeptisch, da ich das Gefühl habe dass diese Rasse zu einem anderen Zweck gezüchtet wird als sie als Familienhund zu halten. Mit beiden Hunden wird sich zwar viel beschäftigt, aber eben nur im normalen Rahmen, sprich lange Spaziergänge und Radfahren. Weder wird viel zur geistigen Auslastung getan, sprich Tricks beibringen, Apportieren etc, noch sonstiges. Die Hunde sind extrem hibbelig, in einem Fall auch recht aggressiv gegenüber Artgenossen.
Wie seht ihr die Haltung als Begleithund?
Danke!

05. September 2002 08:14

Hallo!

Das Thema hatten wir vor relativ kurzer Zeit schon mal. Sieh mal im Archiv nach, da wirst du schon einiges dazu finden.

:Ich sehe das sehr skeptisch, da ich das Gefühl habe dass diese Rasse zu einem anderen Zweck gezüchtet wird als sie als Familienhund zu halten.

Hm, das wurden beinahe alle Hunde mal, als Arbeitshunde mit Aufgaben gezüchtet und sind jetzt Familienhunde. Aber die Problematik sehe ich auch. Ich denke nicht ein Hund wie ein Weimaraner ist nur mit der richtigen Jagd glücklich, aber er stellt eben häufig noch andere Ansprüche an seine Halter. Ob diese dann erfüllt werden ist eben eine Frage... oft eben nicht. Dem Weimaraner wird auch eine gewisse Schärfe nachgesagt (kann ich nix zu sagen, die Weimis, die ich kenne fallen da nicht drunter), da kann es dann auch Schwierigkeiten geben.
Ich denke es kann völlig in Ordnung sein einen Weimaraner als nur Familienhund zu halten, wenn man sich wirklich drauf einstellt. Ist halt nur immer fraglich warum es dann ausgerechnet dieser Hund sein muss... da ist es dann eben wieder die Optik, die ihm schadet. Mein Fazit ist, es ist möglich einen Weimi außerhalb von jagdlicher Betätigung gut zu führen, aber es kann einen ordentlich fordern. Allerdings sind die Verhältnisse bei vielen Jägern nicht unbedingt so, dass man sagen mag die Hunde erlebten dort ein Paradies auf Erden...
Gruß,
Yna

05. September 2002 08:16

Hallo Jack,

meine Meinung: ich würde nur einen Weimaraner nehmen, wenn ich ihn auch rassegerecht beschäftigen kann, sprich jagdlich führen oder zumindest seine Triebe ausleben lassen bei Dummytraining, Fährtenarbeit etc. Familienhund kann er ja trotzdem sein.

Zur Aggressivität gegenüber Artgenossen. Ich weiß nicht, ob das am Unausgelastetsein liegt. Einige Rüden sind doch etwas rüder ;-)

Gruß - JanaLPN (Weimaraner und Ridgeback Fan)

05. September 2002 09:07

Hallo Jack,

genau diese Erfahrung haben wir am eigenen Leib gemacht. Ich war damals zwar erst 16, aber weiß noch sehr genau, wie die Zeit mit unserem Charlie so war.

Er war als Familienhund schlichtweg ungeeignet. Meine Schwester hat mit ihm zwar die BH mit Bravour bestanden, doch er konnte Hundeplatz und "Freiheit" sehr wohl unterscheiden. Auch ließ er von vorneherein keinen Besuch in die Wohnung, er war tatsächlich schon als Welpe sehr territorial und trotz Beratung eines Hundetrainers gelang es uns nicht, ihn umzulenken.
Es war unmöglich, Charlie auszulasten. Man hatte immer das Gefühl, daß ihm etwas fehlt. So war mein Papa wirklich teilweise stundenlang mit ihm im Wald unterwegs, hat mit ihm gespielt usw. - aber Charlie war nie wirklich zufrieden.

Ich glaube, diese Rasse ist noch sehr ursprünglich, was ja auch schön ist. Diese Hunde sollten die Möglichkeit haben zu jagen, ansonsten kann wirklich leicht so etwas passieren, wie es uns passiert ist: Wir hatten einen Hund, der zwar innerhalb der Familie äußerst lieb und verschmust war, jedoch nie "öffentlichkeitstauglich" wurde. Zwar hatten wir damals auch nicht so viel Ahnung von Erziehung, allerdings lag es wohl wirklich auch an Charlies Weimaraner-Charakter, denn wir hatten uns damals Hilfe gesucht und kamen dennoch nicht mit ihm klar.

Natürlich hätten wir ihn niemals hergegeben, aber das Schicksal spielte uns so übel mit: Charlie wurde vor unserer Haustür überfahren. Bis heute wissen wir nicht, was er gesehen hatte auf der anderen Straßenseite. Als meine Schwester nach der Arbeit nach Hause kam und die Tür öffnete, rannte er schnurstracks an ihr vorbei, während er sie sonst immer begrüsste wie wild. Charlie wurde nur 1,5 Jahre alt.

Lb. Grüsse,

Danni

05. September 2002 09:09

Hallo nochmal,

zu diesem Satz noch:

: Ich glaube, diese Rasse ist noch sehr ursprünglich, was ja auch schön ist. Diese Hunde sollten die Möglichkeit haben zu jagen,

Ich meine damit wohlgemerkt, dass so ein Hund mit seinem Herrchen auf die Jagd gehen sollte, nicht aber, ALLEINE jagen sollte ;-)) - nur als kleine Vorbeugung für spätere Klagen ;-))

Lb. Grüsse,

Danni

05. September 2002 09:20

Hi Danni!

: Ich glaube, diese Rasse ist noch sehr ursprünglich, was ja auch schön ist. Diese Hunde sollten die Möglichkeit haben zu jagen,

Ich glaube im Gegensatz dazu, dass dieser Hund nicht besonders ursprünglich ist, sondern ein gezüchteter Spezialist und dass genau das die Probleme macht. Wenn man Hunde so extrem auf diese Bestimmung hin züchtet, dann ist es bisweilen unsinnig etwas anderes zu erwarten. Zumindest solange es keine Schönheitszuchtlinien gibt. Ob es die bei Weimaranern gibt weiß ich gar nicht, bis vor kurzem hieß es ja immer, die Weimis werden nur an Jäger abgegeben. Das wird ja nun nicht mehr so rigoros gehandhabt.

Gruß,
Yna