Hallo Yvonne!
: ...Aber manchmal habe ich den Eindruck, hier im Forum glauben fast
alle, dass die Hunde von Hausfrauen, die rund um die Uhr zu Hause sind,
total unterbeschäftigt sind und ein Hundeleben führen müssen.
Ich glaube, dass Du einfach auch eine Art "Ausnahme" darstellst.
Mal so richtig fies pauschalisiert (bitte köpft mich dafür ;-)):
die "Durchschnittshausfrau" hat den Hund, weil die Kinder oder der Mann
ihn haben wollten oder weil ein Hund heutzutage einfach zum Bild
einer "richtigen" Familie gehört.
D.h., er stört beim Putzen, zum Einkaufen mitnehmen kann man ihn auch
nicht, Zeit für's Gassi hat man nicht, weil das Mittagessen rechtzeitig
auf dem Tisch stehen muss, anschliessend müssen die Hausaufgaben der
Kinder überwacht, die Wäsche gebügelt werden, etc.
Also kommt Hund in den Garten oder mit den Kindern 'ne Runde um den
Block.
Ist jetzt richtig überzogen dargestellt, aber ich kenne aus meiner
direkten Umgebung mehr solche "Familienhunde", als die, die wirklich
beschäftigt werden und denen man die Zeit intensiv widmet, die man zur
Verfügung hat. Wobei die meisten Hunde damit klarzukommen scheinen ;-)
: Im Gegensatz zu den Arbeitenden, die ihren Hund zur Arbeit mitnehmen,
oder diesen den zu Hause deponiert haben, die würden sich in ihrer
Freizeit nur noch mit ihrem Hund beschäftigen. Und da habe ich schon
etwas Mühe das zu glauben.
Vielleicht reden wir uns das auch ein bisschen schön - mein Hund hat
mir noch nie gesagt: "Du, bei Dir im Büro 'rumliegen finde ich toll."
Allerdings macht sie auf mich genau diesen Eindruck ;-)
Aber einen Hund 5 Tage die Woche für 9 oder 10 Stunden alleine sitzen
zu lassen, halte ich für gar keine gute Idee.
ich widme meine Freizeit tatsächlich zu einem grossen Teil meinem
Hund: ich stehe morgens früher auf, ich sitze mittags nicht im Eiscafe,
ich kann abends auf keine "after-work-party" gehen. Ich erscheine im
Büro nicht im Kostümchen, man kann sich mit mir nicht über die neuesten
Klatschgeschichten aus der Promi-Welt unterhalten.
Aber: ich habe es mir so ausgesucht und will es gar nicht anders haben.
Und das unterscheidet mich - und vielleicht auch viele andere hier - vom
oben beschriebenen Bild.
: Ich habe übrigens vor Jahren veranlasst (ich bin ja auch ein kleinwenig der Chef),
"Hinter jedem grossen Mann steht eine Frau" (oder so ähnlich ;-))
: ... Was passiert, wenn die Frau die Stelle verliert? Sie hatte nämlich lange Zeit suchen müssen, bis ihr diese Stelle im Büro angeboten wurde, wo sie ihren Pippo mitnehmen darf.
Ist schwierig. Weiss ich aus eigener Erfahrung.
Aber bisher hat es bei mir immer geklappt. Ich zwar habe kleinere oder
grössere Einschränkungen dafür in Kauf genommen - aber musste auch auf
niemanden (ausser meinen Hund) Rücksicht nehmen.
Keiner von uns kann mit Sicherheit sagen, dass seine persönliche
Lebenssituation auf immer und ewig sicher bestehen bleibt.
Aber es ist auch eine Frage der Bereitschaft, bestimmte Dinge in Kauf
zu nehmen und Prioritäten zu setzen.
: ...der Student hat sich nach dem Abschluss beruflich so verändert, dass er keinen Hund mehr gebrauchen kann.
Und da glaube ich einfach, dass das kein Mensch war, der einen Hund
wirklich *wollte*. Denn wo ein Wille ist, ist meistens - nicht immer -
auch ein Weg. Nur ist der manchmal ein bisschen unbequem.
Jetzt wird's zu philosophisch...
Viele Grüsse
heidrun+C