: Hallo!
: Wer kann mir was über die Rasse erzählen?
: Jagdtrieb? Krankheiten?
Liebe Karin,
ich habe Setter sehr früh kennen und lieben gelernt. Aufgewachsen bin ich mit 2 Irish Setter Hündinnen. Die mich hintereinander vom 2. bis zum 27. Lebensjahr begleitet haben und ich habe eine Bekannte, die eine Englisch Setter Hündin hat.
Ich finde, diese Hunde haben einen so tollen Charakter, daß sie der ideale Familien- und Kinderhund sind. An rassespezifischen Krankheiten habe ich bisher nur den sog. "Ohrenzwang" kennengelernt. Durch die langen Schlappohren kann es im Sommer manchmal zu Ekzemen kommen, weil Schlappohren nun mal schlechter belüftet werden, als Stehohren. Aber das kann man ganz gut behandeln, indem man die Haare aus dem vorderen Ohrenbereich kurz hält und evtl. Ohrspülungen macht, wenn das Ekzem akut wird. Dieses Problem tritt bei anderen Rassen mit langen Schlappohren ebenfalls auf. Unsere Hündinnen hatten beide im Alter von 10 Jahren eine Gebärmuttervereiterung bekommen. Dieses Problem läßt sich aber durch eine Kastration ebenfalls sehr leicht beheben, falls es auftritt. Das habe ich auch von anderen "alten" Hündinnen schon gehört.
Die Sache mit dem Jagdtrieb ist allerdings immer akut bei Settern. Unsere Hündinnen konnten an keinem Hühnerstall vorbei gehen, ohne eine kleine "Hatz" zu versuchen. Auch im Feld, wenn sie Hasen oder Vögel aufgescheucht hatten, war Hopfen und Malz verloren :-)
Sie können unglaublich schnell rennen. Ich bin früher oft mit meinem Motorroller auf geteerten Feldwegen gefahren. 40-50 km/h sind für einen jungen Setter durchaus "normal". Nur mal so spazieren gehen hätte da einfach nicht gereicht. Setter wollen richtig schnell rennen und sie lieben es bis an ihre Grenzen zu gehen.
Ich kann auch nicht sagen, daß Setter stur seien. Sie sind sensibel und intelligent, haben auch manchmal einen leichten Hang zur Schreckhaftigkeit. Sie sind auch sehr temperamentvoll, was sie manchmal zu richtigen "Nervenbündeln" macht. Sie lernen sehr schnell und testen auch in der Rangfolge gerne ab und zu mal die Grenzen aus; aber welcher Hund tut das nicht?:-)
Dann muß man eben ab und zu mal einen Spaziergang dem "Gehorsamsdrill" opfern, dh. es wurde bei uns dann von Anfang bis Ende des Spaziergangs (mindestens aber 1/2 Stunde) reiner Gehorsam geübt. Danach wußten unsere Süßen eingentlich immer ganz klar wer der Boss ist.
Abschließend kann ich sagen, daß ich mich nach wie vor immer noch total freue, wenn ich irgendwo einen Setter sehe. Und es ist auch wirklich mein Traumhund. Ich habe jetzt eine 3 Jahre alte Retriever-Mix Hündin, die ich ebenfalls sehr lieb habe. Sie passt auch besser zu mir, weil ich momentan nicht in der Lage bin einem Setter ein Leben zu bieten, was er braucht. Das solltest Du Dir auch überlegen, ob Du den "Ansprüchen" eines Setters gerecht werden kannst. Wenn Du aber die Möglichkeiten hast einem Setter ein wunderschönes Leben zu bieten (Ich meine ein Setter gehört nicht in die Stadt - er sollte ein großes Grundstück zur Verfügung haben und viel Möglichkeit im Feld zu rennen), dann kann ich nur sagen: "Gratuliere, Du wirst es nicht bereuen!"
Liebe Grüße
Simone