staffordshire bull terrier

Hi!

Bin auf der Suche nach Info über den Staff.Bull Terrier, auch was die Unterschiede zum American staff betrifft. Habe ein Rassenbuch, in dem der Staff.Bull Terrier in den höchsten Tönen gelobt wird was Arbeitswillen, Freundlichkeit usw. betrifft. Hat jemand diese Rasse und kann mehr dazu sagen?

Liebe Grüße und frohes neues Jahr-etwas verspätet-,

Maria

Hallo Maria.

Ich kenne einige StaffBulls persönlich, es sind sehr liebenswürdige offene und freundliche Hunde.
Der sichtbare Unterschied zum AmStaff besteht in der Größe, ein StaffBull ist nichts anderes als ein "Dicker Dackel", Echte Staffbulls werden nur in Ausnahmefällen 40 cm groß, meistens sind sie wesentlich kleiner.

Die StaffBullHündin in meiner Bekanntschaft ist 33 cm groß und wiegt 11 kg.

In England ist der Staffordshire Bullterrier eine der beliebtesten und am meisten gehaltenen Hunderassen, er ist dort als "Nanny Dog" bekannt und für seine Familienfreundlichkeit und Kinderliebe hoch geschätzt. Außerdem ist er wie gesagt ganz klein und handlich.

StaffBulls haben zwar durchaus einen Dickschädel, sind aber allgemein sehr zugänglich und haben einen ausgeprägten Willen, ihrem Herren zu gefallen.

Leider sind hier in Deutschland die Staffordshire Bullterrier vermutlich auf Grund ihres Namens (denn StaffBulls sind hier in D ausserordentlich selten) nicht nur in fast allen Bundesländern per Rasseliste diskriminiert, ihre Zucht und der Handel mit ihnen ist per Bundesgesetz vom 20.4.2001 in Deutschland verboten!

Einen StaffBull-Welpen wirst Du daher hier in Deutschland nicht bekommen können.

Der einzige legale Weg, hier in Deutschland an einen StaffBull heranzukommen ist, einen solchen aus dem Tierheim zu holen. Eine Vermittlung dieser Hunde ist nur über den Tierschutz erlaubt, jede Privatabgabe ist strafbar.
In den Tierheimen sitzen aber nur eine Handvoll echte StaffBulls, weil diese eben selten sind.

StaffBull-Mixe und Hunde ohne Papiere werden als AmStaff eingestuft.

Solltest Du mit dem Gedanken spielen, Dir einen StaffBull aus dem Tierschutz zu holen, musst Du wissen, dass laut den meisten Landeshundeverordnungen bzw. -Gesetzen zur Anschaffung eines solchen Hundes ein "besonderes Interesse" vorliegen muss, dieses anzuerkennen liegt im Ermessen der Gemeinde und wird nur in Ausnahmefällen gegeben.

Auch musst Du mit "Kampfhundsteuern" rechnen, die durchaus über 500 Euro im Jahr liegen können.

Mal ganz abgesehen davon, dass Du ein ganz dickes Fell brauchst, um mit so einem Hund spazieren zu gehen. Du wirst beschimpft, beleidigt und hysterische Eltern werden mit einem "der beißt Dich!" ihre Kinder vor Deinem Hund wegziehen.
Ich spreche aus Erfahrung.

Der StaffBull an sich ist ein netter, freundlicher kleiner Hund, wie gesagt, er ist kleiner und leichter als ein Cockerspaniel.
Trotzdem ist er laut Gesetz ein bösartiger Kampfhund.

Ich bezweifle, dass jemals ein deutscher Politiker einen Staffordshire Bullterrier gesehen hat.

Es ist in Deutschland übrigens bisher kein einziger Beiß-Vorfall mit einem StaffBull nachgewiesen worden.

Gruß
tessa

Hi Tessa!

Bin aus Ö, das heißt die Rasseverordnungen würden ja schon mal wegfallen! Im Moment möchte ich keinen StaffBull(bin mit meinem "Sturschädel-Hund" ausgelastet:-)) , aber ich wollte mich nur mal informieren, weil diese Rasse wie schon gesagt so gelobt wird in meinem Rassenbuch! Wie sieht es mit anderen Hunden und Haustieren aus?
LG, Maria

Hi, Maria.

Gibt es bei Euch in Ö nicht auch schon solche Rasselisten-Bestrebungen? In einigen Kantonen soll es doch Rasselisten geben, oder? Ich meine, mal sowas gehört zu haben.

Ich beneide Euch, dass Ihr auf solche Unsinnigkeiten keine Rücksicht nehmen müsst.

Hm, ein StaffBull ist mit anderen Hunden und Haustieren so, wie Du ihn dazu machst. Wenn Du ihn gut sozialisierst und prägst, dann wird es keine Probleme geben. Grundsätzlich ist er ein netter, freundlicher und offener Typ.
Die von mir angesprochene Hündin lebt mit 2 Katzen und einem freilaufenden Kaninchen zusammen in der Wohnung. Sie ist mit anderen Hunden sehr gut sozialisiert, obwohl sie etwas grob spielt. Angeleint ignoriert sie jeden anderen Hund.

Gruß
tessa

Hi tessa

Nein, bei uns in Ö gab es nur mal den Vorschlag für eine Maulkorbpflicht für Hunde über 30(!!!)cm. Das hat sich dann aber im Sand verlaufen, es ist nun alles beim alten. Ich weiß aber von einer Bekannten, die einen AmStaff und einen Bullterrier hat, dass die Menschen-auch andere Hundebesitzer- ganz furchtbar auf die Hunde reagieren und sie ziemlich oft beschimpft wird.
Gehört die besagte StaffBull Hündin dir?
Liebe Grüße, Maria

Hallo Maria.

Nein, die Hündin gehört nicht mir.
Meine Hündin (ist aus 2. Hand, mein schwarzer Rüde ist unkupiert) siehst Du auf dem Foto!
Dobermänner waren hier in NRW 2 Jahre lang "Listenhunde", sind jetzt aber wieder von der Liste runter. Nichtsdestotrotz bin auch ich beschimpft, beleidigt und angespuckt worden. Meine Hunde wurden mit Steinen beworfen und vom Fahrrad aus getreten. Nur weil ich nach dem Vorfall in Hamburg mit meinen Hunden ganz normal angeleint spazieren gegangen bin.
Halter großer, dunkler, kurzhaariger Hunde waren sozusagen "zum Abschuss freigegeben", jeder Hinz und Kunz meinte, seine Wut über den sinnlosen Tod dieses Kindes an jedem beliebigen Hundehalter ablassen zu können und zu dürfen.
Die "netten" Kommentare reichten von "Mistköter alle erschießen" bis hin zu "Scheiß-Kampfhunde, die sollte man mitsamt den Besitzern vergasen" und viele andere Nettigkeiten. Bevorzugt Erwachsene mit Kindern benutzen gerne "Komm da weg, der beißt Dich" oder "Nicht anfassen, der beißt Dir den Arm ab" bei gleichzeitigem panikartigem Wegziehen des Kindes vom Hund.

Es ist etwas ruhiger geworden in letzter Zeit, trotzdem werde ich immer noch angezischt "Das Vieh muss einen Maulkorb haben" oder "Wo ist der Maulkorb". Und die meisten Kinder sind inzwischen total ängstlich bis hysterisch und wechseln die Straßenseite.

Mal ganz nebenbei: Meine Hunde sind freundlich, sehr gut erzogen, gehorsam und stören sich nicht an Passanten.

Ich beneide Euch um Eure "Freiheit" in Bezug auf Hunde.

Gruß
tessa