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: Hi ,
: eine Arbeitskollegin möchte für ihren Sohn einen Golden Retriever Welpen kaufen.
: Sie haben null Ahnung von Hunden, und der Hund soll im FEBRUAR schon da sein.
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Hallo Heike!
Wie schön, daß du dir wegen des Wunsches deiner Arbeitskollegin Gedanken machst.
Ich hoffe, deine Arbeitskollegin hat sich diese Entscheidung reiflich überlegt und weiß genau, was auf sie zukommt. Ein Hund ist kein Spielzeug für ein Kind, sondern ein sehr sensibles Lebewesen, mit dem sie sich ausgiebig beschäftigen muß, der den größten Teil der Freizeit fordert und der am Anfang sehr viel Arbeit und Mühe kostet. Es kommt eine Menge Verantwortung auf sie zu, der sie gerecht werden muß. Wer wird sich z.B. hauptsächlich um den Hund kümmern? Wer geht mit ihm am Anfang bis zu 8x tägl. hinaus? Der Hund braucht jeden Tag mindestens 2 Stunden Auslauf, d.h. spazierengehen, wenn er erwachsen ist. Der Hund muß erzogen werden - wer geht mit ihm in die Hundeschule? Was geschieht, wenn man in Urlaub fährt? Wie ist die Betreuung gesichert, während der Arbeitszeit der Kollegin? Wie lange müßte der Hund alleine bleiben?
Ich weiß aus Erfahrung, daß man den Aufwand, den ein Hund erfordert sehr leicht unterschätzt, und vor allem darf man sich nicht erwarten, daß die Kinder auch Verantwortung übernehmen. Es kommt natürlich auf das Alter der Kinder an und es ist wunderbar, wenn Kinder mit Hunden aufwachsen können, aber einem kleinen Kind ist es - und vor allem dem Hund - nicht zuzumuten, daß das Kind die Erziehung und die Betreuung vollständig übernimmt. Meistens bleibt das an der Mutter hängen - darüber muß sie sich einfach im Klaren sein.
Retriever sind im Arbeitshunde und möchten beschäftigt werden. Sie brauchen viel Bewegung und Ansprache und auch eine sinnvolle Beschäftigung damit sie auch gefordert sind und damit man ihrem Wesen gerecht wird.
Außerdem sollte man sich, bevor man sich einen Hund anschafft, schon lange vorher mit der Rasse, die man gerne hätte, auseinandergesetzt haben und sich auch den Züchter ganz genau aussuchen - besser ein Jahr länger auf einen Hund warten als überstürzt einen kaufen und dann kommt nach ein paar Wochen das böser Erwachen, daß alles anders ist, als man es sich vorgestellt hat und der Hund wird vielleicht "umständehalber", wie man so oft in den Anzeigen liest, wieder abgegeben.
Vielleicht könntest du mit deiner Kollegein einmal ein vernünftiges Gespräch führen, und ihr diese Punkte aufzeigen. Es mag ja sein, daß sie ihren Entschluß nach reichlicher Überlegung getroffen hat, und daß der Anschaffung eines Hundes nichts im Wege steht. Falls das aber nicht der Fall sein sollte, ist es vielleicht ganz nützlich, wenn sie mal anfängt über die Dinge nachzudenken.
Liebe Grüße,
Rosmarie